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GK0117 - Wenn der Werwolf heult

GK0117 - Wenn der Werwolf heult

Titel: GK0117 - Wenn der Werwolf heult Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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noch ein weiteres Wort zu sagen, schloß der Wirt die Tür von außen.
    John Sinclair aber hob die Schultern. »Das kann ja noch heiter werden«, sagte er. Er nahm seine Reisetasche und begann auszupacken.
    John Sinclair wechselte die Kleidung und überprüfte dann seine Beretta.
    Es war eine außergewöhnliche Waffe. Sie sah ganz normal aus, doch im Magazin steckten gesondert angefertigte, geweihte Silberkugeln. Geschosse, die Vampire und Höllenmonster kaum verkrafteten. Auch nicht Werwölfe…
    ***
    Mit einem lauten Geräusch knallte die Tür hinter Dr. Ramon Cazalis zu.
    Der Arzt befand sich jetzt im Trakt der Irren. Langsam ging er den kahlen Betongang entlang. Hinter den einzelnen Türen spielten sich grausame Szenen ab. Das Schreien und Ächzen der Kranken erzeugte bei einem normalen Menschen eine Gänsehaut. Nicht bei Dr. Cazalis. Für ihn war es Musik. Er hob an jeder Tür eine Klappe hoch und blickte für wenige Sekunden durch den Spion. Entstellte Gesichter stierten ihn an.
    Cazalis lächelte wie ein Teufel. »Ja«, flüsterte er rauh. »Bald seid ihr soweit. Bald werdet ihr sämtliche Hemmungen fallenlassen und nur noch so denken und fühlen wie ein Werwolf.«
    Cazalis war mit seinem Werk zufrieden. Dieser Trakt der Anstalt war von dem anderen getrennt. Hier konnte Cazalis ungestört seinen teuflischen Experimenten nachgehen. Er hatte geforscht. Jahrelang. Und dann war es ihm gelungen, ein Serum zu entwickeln, daß Menschen zu Werwölfen machte. An den Irren hatte er es zuerst ausprobiert. Die Erfolge hatten ihm recht gegeben. Dann waren die Gesunden an die Reihe gekommen. Cazalis hatte kurzerhand Menschen entführen lassen und sie mit dem Serum geimpft. Es schlug an.
    Gesunde und völlig normale Menschen wurden zu reißenden Bestien.
    Acht Tote hatte es bisher gegeben. Ein ganzes Dorf duckte sich unter dem Terror der Bestien.
    Cazalis war zufrieden. Aber er wollte trotzdem noch mehr. Er wollte eine Armee von Ungeheuern schaffen, die nur seinem Befehl gehorchten. Noch setzte immer die Rückverwandlung ein. Noch brauchten sie das Licht des Vollmondes, doch bald würde auch das nicht mehr nötig sein.
    Eine halbe Stunde dauerte Cazalis’ Rundgang. Dann zog er sich wieder in sein Büro zurück.
    Eine Zeitlang stand er am Fenster und blickte nach draußen in den Park.
    Trotz des Regens hielten sich einige Anstaltsinsassen dort auf. Sie gingen spazieren, die dunklen Regenschirme glänzten. Auch diese Leute sollten irgendwann an die Reihe kommen. Er durfte nur nichts überstürzen. Die Bürotür wurde aufgestoßen. Cazalis fuhr herum.
    Vivian Delano betrat den Raum. Sie riß sich das Tuch vom Kopf und schüttelte die flammendrote Haarmähne aus. »Wie oft habe ich dir gesagt, du sollst anklopfen!« fauchte Cazalis.
    »Hör auf«, sagte Vivian und ließ sich auf einen Stuhl fallen. Genußvoll zündete sie sich eine Zigarette an.
    Cazalis blieb vor seiner Kollegin stehen. »Wo hast du so lange gesteckt?«
    »Ich hatte eine Autopanne.«
    »Oh! Hast du den Wagen selbst repariert?«
    Vivian lächelte überlegen. »Es gibt zum Glück noch Kavaliere.«
    »Was heißt das? Hat irgendein Trottel aus dem Dorf dir den Jaguar wieder flott gemacht?«
    »Nein, kein Dorftrottel, sondern ein Fremder. Ein gewisser John Sinclair. Er kam zufällig vorbei.«
    Cazalis wurde mißtrauisch. »Zufällig?« fragte er.
    »Genau. Ein interessanter Mann.« Vivian blies den Rauch durch ihre gespitzten Lippen. »Wenn ich ehrlich sein soll, er könnte mir gefährlich werden.«
    »Das heißt, du siehst ihn wieder?«
    »Ja, er will wohl hier seinen Urlaub verbringen. Er kommt übrigens aus London, wie ich am Nummernschild des Wagens feststellen konnte.«
    Ramon Cazalis lachte auf. »Und du glaubst, daß jemand aus London hier nur Urlaub macht? Wie naiv bist du eigentlich? Das ist ein Schnüffler, laß dir das gesagt sein!«
    »Und was sollte er hier suchen?«
    »Muß ich dir das noch groß erzählen?«
    »Nein, natürlich nicht, mein lieber Ramon.« Vivian Delano streifte die Asche in einer Kristallschale ab. »Wenn er tatsächlich hierher kommt, kannst du ja herausfinden, ob er ein Schnüffler ist. Ich werde euch beide miteinander bekannt machen. Aber eins sage ich dir jetzt schon, Ramon. Überlaß ihn mir. Verstehst du?«
    Ramon Cazalis brauchte nur in die Augen der Frau zu sehen, um zu erkennen, was sie mit John Sinclair vorhatte. Und plötzlich war auch der Arzt einverstanden. »Gut, Vivian, es bleibt dabei. Er gehört dir.«
    »Das wollte

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