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GK0113 - Doktor Tods Höllenfahrt

GK0113 - Doktor Tods Höllenfahrt

Titel: GK0113 - Doktor Tods Höllenfahrt
Autoren: Jason Dark
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der Flurwand ab. Wenn nur dieses blöde Schwindelgefühl nicht gewesen wäre.
    Er konnte die Tür gar nicht richtig erkennen.
    Noch einen Schritt – dann hatte er die Haustür erreicht.
    Plötzlich blieb Doug Pender stehen. Sein Gesicht nahm einen erschrockenen Ausdruck an.
    Wenn nun der Tote aus dem Sarg vor der Tür stand?
    Glasklar kamen Doug Pender diese Gedanken. So betrunken er auch war, er tat genau das in seiner Lage Richtige.
    Er machte auf dem Absatz kehrt und wankte zurück in sein Zimmer.
    Unsicher schob er sich an dem Sofa vorbei und trat ans Fenster. Der Griff befand sich etwa in Kopfhöhe.
    Pender reckte den Arm. Mit einem Ruck riß er den Riegel nach unten. Holz schabte knarrend über Holz.
    Pender zog das Fenster auf. Durch den plötzlichen Ruck hatte er Mühe, das Gleichgewicht zu bewahren.
    Er gab sich einen Schwung, kippte wieder nach vorn und steckte den Kopf aus dem Fenster.
    Das gräßliche Monstrum sehen und begreifen war eins.
    Noch in derselben Sekunde gellte Penders Angstschrei durch die Dunkelheit.
    ***
    Doug Pender wurde schlagartig nüchtern! Verschwunden war der Whiskyrausch, das deckende Gefühl auf den Schläfen. Er sah nur den Unheimlichen.
    Dieses Gesicht, die Gestalt, die Brandwunden am Körper – es mußte der Mann aus dem Sarg sein. Es gab keine andere Möglichkeit für Pender.
    Der Totengräber spürte, wie sich sein Herzschlag verdreifachte, wie die Nerven immer mehr seiner Kontrolle entglitten. Und immer noch schrie er seine bohrende Angst in die anbrechende Nacht hinaus.
    Dr. Tod reagierte wie ein Roboter. Er ließ keine unnütze Sekunde verstreichen.
    Er machte zwei schnelle, gleitende Schritte und packte zu. Penders Schrei endete wie abgeschnitten. Zwei kalte Totenhände hatten sich um seinen Hals gelegt. Sofort wurde dem Mann die Luft knapp. Er röchelte.
    Doch der gnadenlose Würgegriff gab ihn nicht frei. Der Unheimliche hatte übermenschliche Kräfte. Während seine Hände noch um Penders Hals lagen, zog er den Mann aus dem offenen Fenster.
    Penders Füße verloren den Kontakt mit dem Boden. Sein Körper rutschte über die Fensterbank. Dicht vor sich sah der Totengräber das schreckliche Gesicht des Ungeheuers.
    Pender wünschte sich auf einmal, tot zu sein oder zumindest bewußtlos, denn der Anblick war schrecklich.
    Seine rechte Schulter blieb am Rahmen des Fensters hängen.
    Für einen Augenblick dachte Pender, das Monstrum würde ihn loslassen.
    Doch er hatte sich geirrt.
    Noch fester griffen die Klauen zu.
    Das Fensterkreuz splitterte. Ein Teil der Scheibe fiel heraus und zerbrach klirrend.
    Dann war Pender draußen.
    Er spürte den Aufprall auf dem Boden kaum noch. Er befand sich bereits auf dem schmalen Grat zwischen Bewußtlosigkeit und Wachsein.
    Luft! Das war sein einziger Gedanke.
    Die Fratze vor ihm verschwamm zu einem dicken Nebel.
    Sterne zerplatzten vor seinen Augen. Nur noch Sekunden, dann hatte ihn der Unheimliche endgültig erwürgt.
    Doug Pender lag auf dem Rücken. Seine Augen waren weit aus den Höhlen getreten. Dr. Tod kniete auf seinem Opfer.
    Doch plötzlich lösten sich die würgenden Hände vom Hals des Totengräbers.
    Pender riß den Mund auf, schnappte nach Luft wie ein Ertrinkender.
    Am Anfang hatte er das Gefühl, gar nicht mehr atmen zu können, doch dann strömte der erlösende Sauerstoff in seine gepeinigten Lungen.
    Das Schwindelgefühl ließ nach. In schnellen Zügen pumpte Doug Pender die Luft in sich hinein.
    Dann öffnete er die Augen.
    Ein dunkler Himmel spannte sich über den Baumkronen. Die Sterne wirkten wie eine unendliche Kette von Diamanten.
    Doug Pender überkam ein nie gekanntes Glücksgefühl. Er hatte schon mit seinem Leben abgeschlossen gehabt. Nie hätte er gedacht, noch einmal den Himmel sehen zu können.
    Er fühlte fast eine Euphorie in sich aufsteigen.
    Doug Pender bewegte den Kopf.
    Im selben Augenblick hatte ihn die brutale Wirklichkeit wieder. Das Gesicht des Toten starrte ihn an.
    Dr. Tod bewegte sich. Er hob das rechte Bein und stellte den Fuß auf Doug Penders Brust.
    Wieder wurde dem Totengräber die Luft knapp. Doch er konnte wenigstens noch atmen.
    »Hör zu, du Wurm«, sagte Dr. Tod. Seine Stimme klang rauh, befehlend. Und dabei kalt wie Eis. »Ich hätte dich töten können. Aber ich habe darauf verzichtet. Und dafür erwarte ich deine Dankbarkeit.«
    »Ja«, krächzte der Totengräber. Ihm war in dieser Sekunde alles egal. Er wollte nur weiterleben.
    »Du wirst mir dienen. Alles das ausführen, was ich
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