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GK0113 - Doktor Tods Höllenfahrt

GK0113 - Doktor Tods Höllenfahrt

Titel: GK0113 - Doktor Tods Höllenfahrt
Autoren: Jason Dark
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fassen.
    Schreckensstarr stand er am Rand der Grube und starrte in die Tiefe.
    Der Anblick war mehr, als die Nerven eines normalen Menschen vertragen konnten.
    Noch ein winziges Stück wurde der Sargdeckel zur Seite gerückt.
    Ein Zwischenraum entstand.
    Und aus diesem Spalt schob sich wie im Zeitlupentempo eine kalkig weiße Hand…
    Doug Pender sah die Hand wie in Großaufnahme. Er glaubte, jeden einzelnen Knochen an den fünf Fingern zu erkennen.
    Die Hand bewegte sich, wurde gedreht, so daß die Fläche nach oben zeigte.
    Pender bibberte am gesamten Körper. Seine Zähne klapperten wie bei Schüttelfrost aufeinander.
    Nein! Nein! Nein! Und nochmals nein! Das durfte es nicht geben. Das war Wahnsinn, das war…
    Penders Gedanken stockten. Und doch sah er es mit eigenen Augen. Sah, wie der Hand ein Arm folgte, dann ein Stück Schulter…
    Von einem Atemzug zum andern wich bei Doug Pender die Erstarrung.
    Er warf sich auf dem Absatz herum und rannte los. Nur weg von hier. Weg von dem Ort des Grauens.
    In seiner Panik dachte Pender nicht daran, sich in den Wagen zu setzen und abzufahren. Er hetzte mit keuchenden Lungen auf sein Haus zu. Nur da glaubte er sich in der ersten aufwallenden Panik sicher.
    Die Dämmerung war schon fortgeschritten. Die Konturen der Bäume verwischten, wurden zu einem undurchsichtigen Grau.
    Und Doug Pender rannte. Rannte wie noch nie in seinem Leben. Ein paarmal rutschte er aus, rappelte sich jedoch sofort wieder auf die Beine und hetzte weiter. Schon tauchte seine Wohnbaracke auf.
    Pender hatte wie immer nicht abgeschlossen. Er riß die Tür auf und warf sie blitzschnell hinter sich zu. Zum Glück gab es von innen einen Riegel. Er war schon verrostet und ließ sich nur schwer bewegen. Pender schaffte es trotzdem, ihn in die dafür vorgesehene Halterung zu schieben. Jetzt war ihm wohler.
    Pender taumelte in sein Zimmer. Die Flasche stand auf dem Tisch. Penders Hände umfaßten den schlanken Hals. Den Korken zog der Totengräber mit den Zähnen heraus. Dann nahm er einen tiefen Schluck. Warm rann der Alkohol durch seine Kehle und in den Magen. Pender rülpste. Jetzt fühlte er sich besser. Er ahnte nicht, daß das Grauen schon zu ihm unterwegs war…
    ***
    Er war tot und doch noch am Leben.
    Starr, kalt und steif lag er in dem stockfinsteren Sarg. Jegliches menschliches Fühlen war ausgeschaltet worden.
    Es gab keine speziellen Gedanken mehr, keine Ahnungen – nichts.
    Er wußte nicht, wie lange er in dem Sarg gelegen hatte. Tage, Wochen, Monate?
    Zeitbegriffe waren ausgeschaltet.
    Doch sein Geist lebte weiter. Tief in den Dimensionen des Grauens und Wahnsinns irrte er umher. Losgelöst von einem Körper, der schrecklich entstellt war.
    Unruhig wanderte der Geist durch diese unheimlichen Welten.
    Regionen, in denen das Böse regierte und die die Heimat der fürchterlichsten Dämonen waren.
    Aber Asmodis, der Höllenfürst, hatte ein Einsehen. Er, dem Dr. Tod bis an sein Lebensende gedient hatte, knüpfte auch diesmal wieder die Fäden.
    Über die Zeitschranken hinweg führte er den Geist wieder dem Körper zu.
    Die Regenerierung begann.
    Noch dauerte es Tage, bis der Tote wieder zum Leben erweckt wurde.
    Nur langsam begannen die Lebenssäfte zu kreisen, und Dr. Tod erlebte seine große Wiedergeburt…
    ***
    Mit einem Knall platzte der Sargdeckel endgültig weg. Mit ungeheurer Wucht wurden die letzten Nägel aus dem Holz gerissen. Der Deckel fiel neben den Sarg.
    Ein Schimmer des letzten Tageslichtes drang in das offene Grab, beschien das schrecklich entstellte Antlitz des Wiedererweckten.
    Dr. Tods Gesicht war verbrannt. Genauso sah sein gesamter Körper aus.
    Doch Dr. Tod war nicht ganz verbrannt. Natürlich hatte er sich Wunden zugezogen, die bei einem normalen Menschen alles Leben auslöschen – aber er war nicht zu Staub zerfallen. Und das sollte sich noch bitter rächen.
    Ächzend kniete sich Dr. Tod hin. Er hob den Kopf. Schattenhaft nur sah er die Wipfel der hohen Bäume. Sie kamen ihm vor wie riesige Dächer. Dr. Tod stieg aus dem Sarg.
    Von Minute zu Minute kehrte mehr Kraft in seinen Körper zurück.
    Er brauchte Energie, um Satan persönlich ein Dankesopfer zu bringen.
    Der Unheimliche kicherte bei diesem Gedanken. Er hatte noch viel vor. Die Menschen in London würden sich wundern. Dr. Tod stellte sich auf den Sargrand, balancierte seinen Körper aus und erreichte mit den Fingern den Rand des Grabes. Verbissen zog er sich hoch.
    Es war kaum zu glauben, welche Kräfte wieder in
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