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GK0017 - Dr. Satanos

GK0017 - Dr. Satanos

Titel: GK0017 - Dr. Satanos
Autoren: Jason Dark
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Ereignisse der vergangenen Tage noch einmal vor ihren Augen ab.
    Ihr Mann war auf grausame Weise ermordet worden. Und nun war Jeff, ihr Sohn, auch noch verschwunden. Lebte er überhaupt noch? War ihm das gleiche Schicksal widerfahren wie seinem Vater?
    Mary Brown bekam Angst. Angst um ihren einzigen Sohn. Und mit der Angst wuchs der Haß auf Dr. Satanos, diesen Verbrecher, der an all dem Leid die Schuld trug.
    Mary Brown trat zurück in das Zimmer. Ihr Blick blieb an dem kleinen Schrank haften, der in der Wohnzimmerecke stand.
    Der Schrank war immer abgeschlossen. Ihr Mann hatte dort seine persönlichen Sachen aufbewahrt.
    Mary Brown wußte jedoch, wo der Schlüssel lag.
    Wenig später hatte sie die beiden Türen geöffnet.
    Akten lagen säuberlich gestapelt in den dafür vorgesehenen Fächern. Eine nagelneue Uniform hing auf einer Messingstange.
    Mary Brown schob die Uniform zur Seite.
    Dahinter stand das Gewehr!
    Es war eine Winchesterbüchse. Baujahr 1925. Jims Vater hatte das Gewehr aus Amerika mitgebracht und seinem Sohn vererbt. Jim hatte die Waffe mit der ihm eigenen Sorgfalt gepflegt – und, was sehr wichtig war, er hatte Mary, seiner Frau, die Funktion genau erklärt.
    Es hatte Tage gedauert, bis Mary endlich mit der Waffe umgehen konnte. Und das hatte sie auch nie verlernt.
    Als Mary Brown das Gewehr in die Hände nahm, lag ein harter Zug um ihre Mundwinkel. Sie überzeugte sich, daß die Waffe geladen war.
    Mary Brown löschte die Lichter im Wohnzimmer und ging in den kleinen Flur. Ihr dunkelblauer Tuchmantel hing an der Garderobe. Mary Brown streifte ihn über und verbarg das Gewehr, so gut es ging, unter dem Mantel.
    Dann verließ sie das Haus.
    Auf der Straße war es fast totenstill. Nur einmal miaute eine Katze.
    Mit zügigen Schritten durchquerte Mary Brown den Ort und wandte sich dem Weg zu, der zum Schloß führte. Sie war diesen Weg noch nie gegangen, doch zum Glück schickte der Mond sein fahles Licht auf die Erde, und Mary Brown brauchte keine Angst zu haben, irgendwo gegenzulaufen.
    Der Weg wurde immer steiler. Die Frau kam ins Schwitzen. Sie hatte das Gewehr nicht mehr unter dem Mantel verborgen, sondern hielt es mit beiden Händen fest.
    Ab und zu blieb sie stehen und lauschte.
    Nichts war zu hören, nur das Raunen des Windes.
    Mary Brown ging weiter. Unermüdlich.
    Schon konnte sie die Umrisse des Schlosses im geisterhaften Mondlicht erkennen, als plötzlich zwei Gestalten über den Schloßhof rannten. Das Licht reichte gerade aus, um sehen zu können, daß es eine Frau und ein Mann waren. Der Mann schien die Frau zu verfolgen.
    Mary beschleunigte jetzt ihre Schritte, wollte den beiden entgegenlaufen, doch da waren sie schon zwischen den Felsen verschwunden.
    Mary Brown witterte Gefahr.
    Jetzt huschte sie auch zwischen die Felsen. Sie bewegte sich geschickt voran, hielt das Gewehr immer schußbereit in den Händen.
    Plötzlich hörte sie den Schrei.
    Das Mädchen! Es war in Gefahr!
    Die Frau lief jetzt noch schneller, achtete nicht darauf, daß sie sich ein paarmal schmerzhaft das Schienbein stieß. Nur weiter.
    Dann sah sie die Gestalt des Mannes zwischen den Felsen auftauchen. Er schleifte irgend etwas hinter sich her.
    Das konnte nur das Mädchen sein.
    Der Mann zog das Girl auf den höchsten Felsen. Der Wind blähte seinen Umhang auf und gab ihm das Aussehen einer Fledermaus.
    Mary Brown blieb stehen. Fast unbewußt hob sie das Gewehr an die Schulter. Genau konnte sie das Gesicht des Mannes nicht erkennen, doch dort auf dem Felsen konnte nur Dr. Satanos stehen.
    Mary Brown sah, wie Satanos das Girl hochzog. Wie eine Puppe hing es in seinem Griff.
    Mary Brown hatte den Lauf des Gewehres auf einen Felsvorsprung gelegt. Ihr Finger krampfte sich um den Abzug.
    Mary Brown hatte noch nie einen Menschen getötet. Doch in diesem Augenblick dachte sie an ihren Mann, an Jeff und an das unschuldige Girl dort oben.
    Satanos stimmte ein teuflisches Gelächter an.
    Mary Brown lief eine Gänsehaut über den Rücken. Trotzdem ließ sie sich nicht ablenken. Sie zielte genau. Sie wußte, es kam auf den einzigen, alles entscheidenden Schuß ab.
    Dr. Satanos hob die Hand.
    Im gleichen Augenblick peitschte der Schuß.
    Das Stahlmantelgeschoß verließ mit ungeheurer Geschwindigkeit den Lauf, bohrte sich in die Brust des irren Wissenschaftlers.
    Satanos wurde zurückgeworfen wie ein Blatt Papier. Mit beiden Händen griff er sich an die Brust, dort, wo ihn die Kugel getroffen hatte.
    Satanos wankte. Er merkte
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