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Gilde der Jäger: Engelsblut (German Edition)

Gilde der Jäger: Engelsblut (German Edition)

Titel: Gilde der Jäger: Engelsblut (German Edition)
Autoren: Nalini Singh
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Körper wich. »Mein Gott, Raphael. Sie … « Sie schluckte, um ihren Hals zu befeuchten, und konzentrierte sich auf die beiden Unsterblichen am Himmel. »Deine Mutter hat es geschafft, Lijuans Flügel zu verletzen, und ihre körperliche Gestalt scheint irgendwie instabil zu sein, sie flimmert richtig .«
    Dann muss es sie Kraft kosten, ihre andere Gestalt aufrechtzuerhalten. Das haben wir nicht gewusst.
    »Deine Mutter sieht nicht verletzt aus, aber sie weicht Lijuans Blitzen nicht schnell genug aus .« Caliane bewegte sich mit phänomenaler Geschwindigkeit, aber … »Neben Lijuan wirkt sie fast schwerfällig .«
    Ich habe mich geirrt. Sie war noch nicht bereit zu erwachen.
    Elena verstand, was er meinte, und ihr Herz zog sich zusammen. Caliane war für ihren Sohn erwacht. »Sie hält sie in Schach .« Doch jetzt, da sie darauf achtete, konnte sie Calianes Schwäche sehen, und Lijuan sah es selbstverständlich auch.
    Sie sah Raphael ins Gesicht, wollte ihn anlügen, um ihm Frieden zu schenken, doch das passte nicht zu ihnen. »Ich glaube, deine Mutter wird verlieren, Raphael .«
    Raphaels Körper erbebte, seine Flügel waren nun ganz schwarz, seine Haut leblos.
    Erzengel!
    Raphael hörte Elena, doch er konnte ihr nicht antworten, denn seine Gedanken wurden von einem heißen, reißenden Brennen überwältigt, das sich weiß glühend vor sein Gesichtsfeld schob und seine Welt von einem kalten Schwarz in eine alles durchdringende Feuersbrunst verwandelte.
    Die Instinkte seines mehr als tausendjährigen Lebens drängten ihn, gegen die Wut der Flamme anzukämpfen … doch dann sah er, was sie tat. Sie fraß die Schwärze, vernichtete sie mit einer Wut, die so wild war wie das Himmlische Feuer. Und dabei hinterließ sie einen bleibenden »Geschmack « in seinen Sinnen, einen, den er nicht benennen konnte, der ihm jedoch tief in seinem Herzen vertraut war.
    Wage es nicht, mich zu verlassen, Raphael! Gemeinsam! Du hast versprochen, dass wir gemeinsam fallen, wenn wir fallen.
    Selbst mitten in diesem grausamen Kampf, der sich in seinem Körper abspielte, wollte er bei diesen Worten seine Lippen auf ihre pressen und mit Besitzerstolz die Flügel seiner Kriegerin streicheln.
    Ein Speer aus Licht durchfuhr sein Rückenmark und breitete sich wie eine Kernexplosion bis in seine Flügel aus, knisterte mit solcher Hitze, dass er fast damit rechnete, sein Körper würde zu Asche. Doch als das Brennen nachließ und zu einem dumpfen, pochenden Summen wurde, hob er die Lider und sah Elenas Gesicht, das zu ihm herabblickte, und in jedem ihrer Züge las er Entschlossenheit. Ich werde dich nicht gehen lassen, Erzengel. Das werde ich nicht! Dann herzzerreißend still und leise: »Ich kann es einfach nicht, Raphael .«
    Er hob die Hand und legte sie an ihre Wange. »So leicht kann man mich nicht töten, Elena .« Und doch hätte er tot sein müssen. Er war ein Erzengel, aber Lijuan hatte sich auf eine andere Existenzebene entwickelt. Ihre Macht lag jenseits allen Bekannten, jenseits dessen, gegen das man kämpfen konnte. Es schmeckte für Sterbliche und Unsterbliche gleichermaßen nur nach Tod.
    Elena erzitterte am ganzen Körper, und für eine nicht enden wollende Sekunde presste sie ihre Stirn an seine. Ein einziger Tropfen voller Schmerz traf auf seine Wange, bevor sie den Kopf hob und er in einer geschmeidigen Bewegung neben ihr auf die Beine kam. Jeder Zentimeter seines Körpers schmerzte, doch er hatte schon gekämpft, wenn er sich weit schlimmer gefühlt hatte – selbst die brutale Hitze, die noch immer in ihm Funken schlug und nach den letzten Spuren von Lijuans Gift suchte, um es auszulöschen, war nicht mehr das übermächtige Inferno wie zuvor.
    Raphael. Mein Sohn.
    Als er aufblickte, sah er, wie Caliane von Lijuan gegen eine Hauswand geschleudert und ihr rechter Flügel zerdrückt wurde.

34
    »Geh « ,sagteerzuElena.»DasVolkmeinerMutterwirderwachen.Sorgedafür,dasssiealleaneinensichererenOrtkommen .«
    Elena widersprach nicht, sondern trat einen Schritt zurück, damit er abfliegen konnte. Pass auf dich auf, Raphael. Du gehörst einer Jägerin.
    IhreWortebewegteernochinseinemHerzen,alserhinaufflogunddenfallendenKörperseinerMutterauffing.UmsievorLijuanzuschützen,schleuderteereinenSprühregenausHimmlischemFeuer,damitsieausweichenmussteundabgelenktwurde.ErnutztedieGelegenheit,umCalianesanftaufdasDacheinesHauseszulegen.Siewürdeheilen,dachteer,nachdemersichihreVerletzungenangesehenhatte.EswarkeinHerztreffergewesenwiebeiihm …
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