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Gilde der Jäger: Engelsblut (German Edition)

Gilde der Jäger: Engelsblut (German Edition)

Titel: Gilde der Jäger: Engelsblut (German Edition)
Autoren: Nalini Singh
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»Lijuan ist hier .«
    » Warte !« Elena packte seinen Arm, bevor er sich umdrehen und hinausgehen konnte. »Ich kann den Geruch deiner Mutter in der Luft spüren – exotisch und üppig und sinnlich. Schwarze Orchideen .«
    »Ich muss gehen, Elena .«
    »Aber er ist mit einer seltsamen, überraschenden Note von Sonnenblumen durchsetzt .« Ihre Finger umklammerten seinen Arm. »Am Körper des gefolterten Mädchens waren keine Sonnenblumen, auch nicht auf der Brücke oder an den Vampiren, die in Boston durchgedreht sind. Der Geruch war zu rein, zu nah an der Essenz. Begreifst du ? «
    Danke, Gildenjägerin. Er war bereits in Bewegung, Elena und Illium folgten ihm durch den Tempel.
    Als sie auf die Straßen von Amanat hinaustraten, sahen sie den Erzengel von China in seiner körperlichen Form Pfeile aus Energie auf das Tempelgebäude schleudern. Die Blitze waren allesamt schwarz. Es lag nichts Böses in der Farbe Schwarz selbst – jede von Jasons Fähigkeiten manifestierte sich in diesem mitternächtlichen Farbton –, doch Lijuans Kraft war von einem fauligen Kern geprägt, der Raphael zurückprallen ließ.
    Er flog in die Höhe, um sich ihr über dem Tempel entgegenzustellen, und parierte einen ihrer Blitze mit dem lebhaften Blau, in dem sich seine eigene Macht äußerte. »Ich habe dich nicht um Hilfe gebeten, Lijuan .«
    DasHaarwurdeihrausdemGesichtgeweht.»Siedarfnichtaufwachen,Raphael.Dudarfstnichtzulassen,dassdeineGefühledichblindfürdieWirklichkeitihresWahnsinnsmachen .«
    Er wusste, dass Lijuan die Wahrheit sagte – bis zu einem gewissen Grad. Er parierte einen weiteren Energiepfeil, einen, der ihn mehrere Meter durch die Luft schleuderte, und sammelte Himmlisches Feuer in seinen Händen. Es konnte sie nicht töten, doch ihrer körperlichen Gestalt würde ein direkter Treffer trotzdem schwere Verletzungen zufügen. »Die Frage nach ihrem Geisteszustand ist noch nicht beantwortet .«
    »Sie hat den Kleinen entführt « , sagte Lijuan, ihr Haar war von schwarzen Strähnen durchzogen, die Raphael als Träger purer dunkler Energie erkannte. »Und deine Gemahlin sieht verletzt aus. Das sind keine Beweise für ein vernunftbegabtes Wesen .«
    Vielleicht nicht, dachte Raphael, aber die meisten Erzengel befanden sich auf einem schmalen Grat zwischen Normalität und Wahnsinn. »Jeder von uns hätte dasselbe getan .« Er sagte das nicht, um Caliane zu verteidigen, sondern um Lijuan anzugreifen – und weil seine Mutter zwar aus der kühlen Arroganz der Macht heraus gehandelt hatte, jedoch noch nichts getan hatte, was wirklich auf Wahnsinn schließen ließ. Lijuan hingegen …
    »Was ist mit den Menschen, die sie auf der ganzen Welt ermordet hat? Die, die in deiner Stadt an der Brücke hingen ?« Schwarzer Hagel prasselte auf ihn ein, sollte ihn durchbohren und töten.
    Er flog ihm aus dem Weg und warf eine Salve Himmlisches Feuer, das sie mit ihrer Schwärze absorbierte. »Diese Taten trugen nicht ihre Handschrift, Lijuan. Sondern deine .« Es war nur eine Vermutung. Die Morde und die Folter hätten genauso gut von Neha inszeniert gewesen sein können, doch Lijuan war diejenige, die durch Calianes Auferstehung am meisten zu verlieren hatte.
    Der Regen aus schwarzem Feuer legte eine Pause ein. Dann erklang ein weiches, mädchenhaftes Lachen. »Du bist schon immer klug gewesen .«
    Er griff mit Himmlischem Feuer an, solange sie abgelenkt war. Lijuan errichtete eine Wand aus schwarzen Flammen, um ihn aufzuhalten, ihre Macht war unvergleichlich. Als ihre Stimme erneut erklang, lag nichts mehr darin, das auch nur annähernd menschlich war. »Lebe wohl, Raphael .«
    Er konnte den Blitzen nicht ausweichen. Sie kamen von überall her.
    Er hörte Elena schreien, als er einen direkten Treffer in die Brust bekam. Es war kein Himmlisches Feuer, diese Gabe hatte Lijuan nie gehabt, doch das machte keinen Unterschied. Angereichert mit ihrer toxischen Energie, war es ein tödlicher Schlag, selbst für einen Erzengel. Die Schwärze drang in sein Blut ein und breitete sich in seinen Zellen aus, bis er sehen konnte, wie sich seine Adern unter der Haut schwarz färbten, und spürte, wie sie über seine Iris kroch.
    »Tut mir leid, Raphael .« Lijuans Stimme. »Ich habe dich immer gemocht. Aber du würdest sie beschützen
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