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Giftiges Wasser

Giftiges Wasser

Titel: Giftiges Wasser
Autoren: Brigitte Johanna Henkel-Waidhofer
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Umsätze in Potter’s Playground . Drei Millionen Dollar wurden jährlich mit Konzerten, Kursen und einigen Plattenaufnahmen im Auftrag großer Firmen eingenommen. Ein Teil davon floss in eine Stiftung, und die wiederum setzte Stipendien für junge, besonders begabte Musiker aus.
    »Das gibt es im klassischen Bereich und im Jazz schon lange«, sagte Jaubert. »Rock, Pop oder Soul sind früher aber immer leer ausgegangen. Das ist jetzt anders.«
    Nach einer knappen Viertelstunde, genauer: 13 Minuten und 20 Sekunden, wie Justus seinen Aufzeichnungen entnehmen konnte, war das Gespräch vorüber. Chelsea besorgte sich die Erlaubnis, am nächsten Tag wiederzukommen, um die Aufnahmen in der Halle und den Studios zu machen.
    Erst als sie schon an der Schranke am Eingang des Geländes angekommen waren, erinnerte sich Jean daran, dass sie die Redaktion anrufen sollte. »Wir fahren ins Motel und leisten uns da ein ordentliches Mittagessen.« Sie sah an sich herunter. »Und eine frische Bluse kann bei der Hitze auch nicht schaden.«
    »Wir haben noch etwas vergessen«, meldete sich Bob zu Wort. Alle sahen ihn an.
    Justus wusste sofort, was sein Freund meinte, als der zu stottern anfing. Wenn er ihm jetzt zu Hilfe kam, hatte er ganz bestimmt einen Stein im Brett und konnte ihn leichter davon überzeugen, dass weitere Ermittlungen zum Erpresser dringend notwendig waren. »Natürlich! Die Konzertkarten«, rief er.
    »Nehmen wir morgen mit«, entschied Jean.
     
    In einem schwarzen T-Shirt mit gelber Neonschrift kam die Reporterin zurück in den kleinen Speisesaal. Erst als sie ihren Block auf den Tisch warf, merkten die anderen, dass etwas nicht stimmte.
    »Die spinnen«, schimpfte sie, »die spinnen total!« Ihr blonder Zopf hüpfte hin und her. »Chelsea, reg dich jetzt nicht auf«, sagte sie sarkastisch, »es genügt, wenn ich aus der Haut fahre. In zwei Stunden kommt Alfred Herbert Smith«, sie dehnte den Namen und wackelte dazu mit den Hüften, »um dich und Simon zu übernehmen, wie sich unser famoser Chef ausgedrückt hat. Mein Film ist auf Eis gelegt, die Berichterstattung über diese kleine, miese Erpressung geht vor.«
    Sie schlug mit der flachen Hand auf den Tisch. Chelsea und Simon sagten nichts.
    »Vielleicht ist das gar keine kleine, miese Erpressung«, wagte Peter zu bemerken.
    »Was soll das heißen?« Jean funkelte ihn an.
    »Wir haben uns ein bisschen umgehört«, schaltete sich Justus ein. »Genauer gesagt, Peter hat sich umgehört, während Sie das Interview gemacht haben. Wenn Sie uns einige Stunden freigeben, kriegen Sie Ihr Team vielleicht ganz schnell zurück.«
    Jetzt sahen auch Chelsea und Simon die drei ??? verwundert an. Justus fühlte sich zwar etwas unwohl dabei, denn viel hatten sie wirklich noch nicht in der Hand. Trotzdem fand er, dass es der passende Moment war, die Karten auf den Tisch zu legen, genauer gesagt, ihre Karte. Er nestelte das eindrucksvolle Dokument aus der Hosentasche und überreichte es Jean mit einer etwas missglückten Verbeugung.
     

     
    Jean ließ die Visitenkarte durch die Finger gleiten. »Was sind das für Kindereien?«, fragte sie unwirsch.
    Peter und Bob verzogen beleidigt die Mienen.
    Auch Chelsea warf einen Blick auf die Karte. Sie schien nicht sonderlich überrascht. »Lass die Jungs doch«, sagte sie besänftigend. »Im Moment können wir sie ohnehin nicht brauchen. Und vielleicht …« Allerdings standen auch ihr die Zweifel ins Gesicht geschrieben.
    »Wir haben schon viele knifflige Fälle gelöst«, sagte Justus kühl und überlegen. Wenn diese Filmleute uns nicht glauben, dachte er, dann ist das ihr Problem, nicht unseres.
    »Klar, viel Zeit haben wir nicht.« Peter sprach betont geschäftsmäßig. »Aber wir sind ein gut eingespieltes Team. Und Sie«, er sah Jean offensiv an, »Sie müssten ja wissen, dass das ein großer Vorteil ist.«
    Ein Serviermädchen in kurzen Shorts brachte sechs Steaks mit Salat. Alle schwiegen.
    Die Reporterin beruhigte sich langsam. »Ihr seid Detektive?«, fragte sie. Nervös schnippelte sie an ihrem Steak herum.
    Sie gehört zu den Menschen, die die Dinge gern selber in der Hand haben, stellte Justus fest. Überraschungen, die andere auftischen, mag sie nicht.
    »Hobbydetektive, oder was?«
    »Wir haben in Rocky Beach ein richtiges Büro«, antwortete Peter, »mit Kartei und Computer, Fotolabor und Anrufbeantworter. Wir wissen, wovon wir reden, wenn wir sagen, wir übernehmen jeden Fall.«
    »Ich bin dafür, dass ihr euch um die
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