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Ghost Lover

Ghost Lover

Titel: Ghost Lover
Autoren: Ivy Paul
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während sie den Weg zur Haustür zurücklegte, öffnete sich diese und Beth kam heraus.
    „Ella, Liebes, welch freudige Überraschung.“ Sie ließ Ella eintreten und dort erhob sich Will vom Sofa und legte die Zeitung beiseite, in der er gelesen hatte.
    „Haben Sie sich schon eingelebt?“, fragte Will nach der Begrüßung.
    Ella nickte. „Steven Stapleton hat mich aufgesucht“, begann sie nach kurzem Small Talk.
    „Tatsächlich?“ Beth deutete auf die Küche. „Eine Tasse Earl-Grey, Ella?“ Ella lehnte dankend ab. „Ich will nicht lange stören.“
    „Das schöne Wetter für einen Spaziergang ausnutzen, was?“ Will faltete seine Hände vor dem Bauch.
    Beth wandte sich an Will. „Das sollten wir auch tun.“ Will winkte ab. „Ich bin damit zufrieden, meine Zeitung in Ruhe zu lesen.“
    Beth wandte sich seufzend an Ella. „Hätten Sie Lust auf einen gemeinsamen Spaziergang?“
    Schweigend liefen sie an der Kirche vorbei. Jetzt bei Tageslicht wirkten die verwitterten Grabsteine nur noch traurig und einsam. Einige ragten schief aus der Erde, teilweise waren Stücke herausgebrochen, was in der Dämmerung tatsächlich wie die Körperformen Kleinwüchsiger wirken musste. Doch davon abgesehen war der Platz gepflegt, die Bäume gestutzt und der Rasen gemäht. Neben dem Portal standen links und rechts mannshohe Laubbäume in riesigen Töpfen.
    „Sie erwähnten Steven Stapleton“, begann Beth.
    Dankbar, dass die ältere das Thema erneut angeschnitten hatte, nutzte Ella die Gelegenheit. „Er will mir Rose Cottage abkaufen“, erzählte sie.
    Beth blieb ungerührt. „Und?“
    „Er erzählte etwas von Holzwürmern im Gebälk und Spuk.“ Die Frau des Bürgermeisters knöpfte sich ihre Strickjacke auf.
    „Holzwürmer, das höre ich zum ersten Mal.“ Sie schüttelte den Kopf.
    „Machen Sie sich mal keine Sorgen, meine Liebe. Edith hat das Cottage wie ihren Augapfel gehütet. Beim ersten Anzeichen irgendwelcher Probleme rief sie die besten Handwerker im Umkreis.“
    Dass Beth nichts vom Spuk erwähnte, entging Ella nicht.
    „Tante Edith lebte allein?“, nahm sie den Faden erneut auf.
    „Natürlich. Sie sagte stets, sie fühle sich nicht allein. Sie scherzte immer über ihren Hausgeist.“
    „Einen Hausgeist?“ Ellas Nackenhaare sträubten sich.
    „Sie glauben doch nicht an Geister? Nur weil Steven Stapleton dieses alte Ammenmärchen zur Sprache brachte.“ Beth schüttelte den Kopf. „Das Haus ist alt, sogar die neueren Teile. Es ist ganz normal, dass es knarrt und quietscht. Holz arbeitet, wissen Sie? Ich bin mir sicher, dass Edith nur Spaß machte.“ Beth lachte. „Geister, daran glaubt doch heutzutage niemand mehr. Es gibt für alles eine rationale Erklärung. Und falls nicht, dann liegt das nur daran, dass man noch keine gefunden hat.“ Ella stimmte in Beths Lachen mit ein. Natürlich glaubte sie nicht an Geister. Welcher vernünftige Mensch glaubte schon an etwas, dass man nicht beweisen konnte?
    Sie kamen an einem kleinen Bach vorbei, der sich lustig plätschernd durch die Wiese schlängelte. Schafe grasten verstreut über das Gebiet und gelegentlich hörte man sie blöken. Rose Cottage kam in Sichtweite. Über den Rand der Hecke, die das Grundstück umsäumte, sah man das Dach des Hauses, das in der spätnachmittäglichen Sonne rotgolden glänzte.
    „Kannten Sie Tante Edith gut?“
    „Wir haben öfter zusammen Kaffee getrunken und sie hat Will bei der Gartenarbeit beraten. Edith war eine begeisterte Gärtnerin, wie wir Ihnen bereits erzählten.“
    Ella dachte an das paradiesisch blühende Grundstück und nickte.
    „Haben Sie schon Ediths Gewächshaus inspiziert?“
    „Nein, ich hatte noch keine Zeit.“
    „Na dann nichts wie los.“ Beth zwinkerte ihr zu.
    Beim Haus angekommen, führte Beth Ella auf die Rückseite.
    Verdeckt von einigen hohen Büschen stand das Glashaus mit Ausmaßen, dass ein Lkw darin Platz gefunden hätte.
    Beth ließ ihr den Vortritt ins Gewächshaus. Noch nie hatte sie etwas Derartiges in einem Privatgarten gesehen. Dutzende Blumen und Pflanzen wuchsen in dem riesigen Treibhaus.
    „Meine Güte, hat meine Tante eine Gärtnerei betrieben?“ Beth lachte. „Nein, das heißt aber nicht, dass sie in Maidenly Green und den umliegenden Dörfern nicht als Geheimtipp galt, wenn man Pflanzen oder Hilfe bei Gartenproblemen benötigte.“
    Ella berührte die weißen Blüten einer der Blumen.
    „Der ältere Herr, der die Pflege übernommen hat, wird das auch weiterhin
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