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Gewohnheiten - per Autopilot ans Ziel

Gewohnheiten - per Autopilot ans Ziel

Titel: Gewohnheiten - per Autopilot ans Ziel
Autoren: Steve Pavlina
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dann änderte sich mein Energie-Niveau
     schlagartig. Ich fühlte mich klarer im Kopf als je zuvor, so als ob sich
     ein Nebel in meinem Hirn gelichtet hätte. Es kam mir vor, als wenn mein
     Prozessor und mein Arbeitsspeicher ein Up-Grade erhalten hätten. Die
     allergrößte Veränderung nahm ich in meinem Ausdauervermögen wahr. Zu jener
     Zeit lebte ich in Marina del Rey und joggte für gewöhnlich am Strand nahe
     des Santa Monica Piers. Ich stellte fest, dass ich nach meinem üblichen 5-Kilometer-Lauf
     nicht müde war. Also erweiterte ich meine Strecken auf 10-Kilometer,
     15-Kilometer und schließlich auf Marathon-Länge ein paar Jahre später. Im
     Tae Kwon Do konnte ich durch diese zusätzliche Ausdauer einen regelrechten
     Schub bei meinen Fähigkeiten im Sparring feststellen. Die sich anhäufenden
     Vorteile waren so toll, dass die Nahrungsmittel, auf die ich jetzt
     verzichtete, gar nicht mehr so verlockend auf mich wirkten. Also war es
     auch in diesem Fall sehr naheliegend, nach den ersten 30 Tagen weiterzumachen.
     Noch heute lebe ich völlig vegan. Was ich nicht erwartet hatte, ist, dass
     ich im Verlaufe dieser Diät Tier-Produkt-Nahrungsmittel gar nicht mehr als
     Lebensmittel wahrnehme. Ich erleide keinerlei Entbehrungen.
Ebenfalls
     im Jahr 1997 entschied ich, für ein Jahr lang jeden Tag Sport zu treiben.
     Das war mein Neujahrsvorsatz. Dieses würde ich jeden Tag mindestens 25
     Minuten tun, wobei mein Tae Kwon Do-Training, das ich an zwei bis drei
     Tagen die Woche hatte, nicht mitzählte. Zusammen mit meiner neuen
     Ernährungsweise wollte ich hierdurch meine Fitness auf ein neues Niveau
     bringen. Nicht einen Tag wollte ich auslassen, auch dann nicht, wenn ich
     krank war. Der Gedanke an 365 Tage mit sportlicher Betätigung hatte etwas
     ziemlich abschreckendes. Deshalb begann ich das Ganze mit einem 30-Tage-Test.
     Nach einer Weile setzte jeder Tag, der verging, eine neue Rekordmarke: 8
     Tage, 10 Tage, 15 Tage … es wurde immer schwieriger, abzubrechen. Wie
     hätte ich nach 30 Tagen am Stück am 31. Tag aufhören und keinen neuen persönlichen
     Rekord aufstellen können? Und können Sie sich vorstellen, dass man dann
     nach 250 Tagen einfach aufhört? Das ging keinesfalls. Nachdem der erste
     Monat rum war und sich das sportliche Training als Gewohnheit gefestigt
     hatte, lief der Rest von ganz alleine.
Ich kann mich erinnern, dass ich damals nach einem Seminar-Besuch weit
     nach Mitternacht nach Hause gekommen bin. Ich hatte eine Erkältung und war
     sehr müde, und trotzdem ging ich um zwei Uhr nachts bei strömendem Regen
     raus zum joggen. Manche Leute mögen das für verrückt halten. Ich aber war
     so entschlossen mein gestecktes Ziel zu erreichen, dass weder Müdigkeit
     noch Krankheit mich stoppen konnten. Ich war erfolgreich und habe das
     ganze Jahr durchgestanden ohne einen einzigen Tag auszulassen. Ich habe
     auch im Folge-Jahr noch ein paar Wochen weitergemacht, bis ich dann
     schließlich doch aufgehört habe, was für mich eine schwere Entscheidung
     darstellte. Ich wollte ein komplettes Jahr durchhalten, weil ich wusste,
     dass mir dieses Experiment Selbstbewusstsein für meine weiteren Vorhaben
     geben würde.
    Die 30-Tage-Methode scheint am
besten für Gewohnheiten mit täglich wiederkehrenden Aktivitäten geeignet zu
sein. Wenn ich sie für Gewohnheiten einsetzte, die nur drei bis vier Tage in
der Woche stattfinden, dann habe ich weniger Glück mit ihr. Allerdings kann sie
auch für solche Vorhaben gut funktionieren, wenn man sie in den ersten 30 Tagen
täglich anwendet, um sie erst danach auf weniger Tage zurückzufahren. Tägliche
Gewohnheiten lassen sich allerdings viel einfacher einrichten. Methoden, die
angewendet werden können, wenn man sich nicht-tägliche Gewohnheiten aneignen
möchte, werde ich in einem späteren Kapitel noch ausführlicher beschreiben.
     
    Hier habe ich ein paar weitere
Ideen, auf die sich der 30-Tage-Test anwenden lässt:
    -         Kein Fernsehen: Zeichnen Sie alle Ihre Lieblingssendungen bis zum
Ende des 30-Tage-Tests auf. Meine gesamte Familie hat das einmal so gemacht und
es war für uns alle sehr aufschlussreich.
    -         Kein Internet: Verzichten Sie für 30 Tage auf Facebook und Co.
Das wird Ihnen ein besseres Verständnis dafür vermitteln, ob die Teilnahme an
solchen Internet-Plattformen nützlich und gewinnbringend für Sie ist.
Verpasstes können Sie nach Ablauf der 30 Tage locker wieder aufholen.
    -
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