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Gesucht - Ein Lord zum heiraten

Gesucht - Ein Lord zum heiraten

Titel: Gesucht - Ein Lord zum heiraten
Autoren: Ann Elizabeth Cree
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zurückgezogen. Am meisten beunruhigten ihn ihre traurigen Blicke und die Art, wie sie seine Küsse erwiderte. Sie tat es mit einer verzweifelten Inbrunst, fast so, als wolle sie ihm Lebewohl sagen.
    „Sie wird schon nicht verschwinden, nur weil du sie einmal aus den Augen lässt“, spöttelte Justin, der neben ihm stand.
    Brandt zuckte die Achseln. „Ich weiß nicht, was ich machen soll. Sie isst kaum etwas, nach der kleinsten Anstrengung fallen ihr vor Müdigkeit die Augen zu, und sie ist so blass, dass ich manchmal befürchte, sie fällt gleich in Ohnmacht. Und beim geringsten Anlass bricht sie in Tränen aus.“
    „Das Problem wird sich zweifellos von alleine erledigen.“
    Brandt sah seinen Cousin an. „Was zum Teufel meinst du?“
    „Ist dir noch nicht der Gedanke gekommen, dass sie guter Hoffnung sein könnte?“
    „Unmöglich.“
    „Weshalb nicht? Es war schließlich zu erwarten.“ Justin sah ihn an. „Die Anzeichen kommen mir jedenfalls bekannt vor, vor allem die Tränen. Belle hatte bereits eine Vermutung, sie wollte aber nichts sagen, bis Chloe sie darauf anspricht.“
    Völlig benommen entschuldigte Brandt sich bei seinem Cousin und ging zu Chloe. Er war wie vor den Kopf geschlagen. Es konnte nicht sein, sie war ihm doch nicht untreu gewesen, und er hatte sie nicht …
    Der Traum.
    Also war es doch kein Traum gewesen. Weshalb hatte er nicht früher daran gedacht? Belle hatte während ihrer Schwangerschaft genauso ausgesehen, aber bei Chloe war ihm diese Möglichkeit gar nicht erst in den Sinn gekommen.
    Er hatte vorgehabt, sie zu fragen, weshalb sie es ihm nicht gesagt hatte, doch als sie ihn traurig und erschöpft anblickte, wollte er sie nur noch in seine Arme nehmen. „Wir müssen aufbrechen“, sagte er.
    „Stimmt etwas nicht?“
    Er nahm ihre Hand und zog sie aus dem Sessel. „Ich muss mit dir reden, aber nicht hier. Ich werde uns bei Emily entschuldigen.“ Er sah die Angst in ihrem Blick. „Du brauchst dich nicht zu fürchten“, sagte er rau.
    Während der Heimfahrt schwiegen sie beide, doch Brandt ließ sie nicht aus den Augen. Ihm schwirrte der Kopf, er war wütend auf sich selbst und wütend auf sie, und gleichzeitig war da ein schwacher Funke Freude, dass sie vielleicht sein Kind erwartete. Ihrer beider Kind.
    Er führte sie in den kleinen Raum neben seinem Schlafgemach, den er als Büro nutzte, bis das Arbeitszimmer im Erdgeschoss renoviert war. Er schloss die Tür und lehnte sich dagegen. „Setz dich, Chloe.“
    Voller Angst hockte sie sich auf eine Stuhlkante und sah ihn unverwandt an. Brandt holte Luft. „Erwartest du ein Kind, Chloe? Mein Kind?“

17. KAPITEL

    Das Blut pochte Chloe in den Ohren. Gleichzeitig kam ihr schwach zu Bewusstsein, dass Brandt von seinem Kind gesprochen hatte. „Ja, ich … ich glaube schon.“ Sie zwang sich, ihn anzusehen, und machte sich auf seine Verachtung und seinen Zorn gefasst.
    Stattdessen schwieg er und sah sie durchdringend an. „Dann ist jene Nacht vor ein paar Wochen kein Traum gewesen?“, fragte er schließlich.
    „Nein.“
    „Weshalb hast du mir nichts davon gesagt?“
    „Ich wusste nicht, wie. Als du nichts davon erwähnt hast, glaubte ich, dass du dich nicht daran erinnerst.“ Sie faltete die Hände, um zu verbergen, wie sehr sie zitterten.
    „Ich erinnere mich. Allerdings war ich mir nicht sicher, ob ich das, was geschah, nur geträumt hatte. Ich habe versucht, herauszufinden, ob du bei mir gewesen bist, aber Mrs. Keith beteuerte, du habest in dieser Nacht nicht bei mir gewacht. Und als ich dich wiedersah, warst du so …“ Er brach ab. „Wie konntest du so ruhig sein, nachdem ich dich verführt und dir die Unschuld geraubt und dich in abscheulicher Weise ausgenutzt hatte und dann nicht einmal den Anstand besaß, mich daran zu erinnern?“
    „So war es nicht. Du hast mich nicht verführt. Du hast mich lediglich gebeten, dich zu küssen, und das tat ich. Ich bin aus freien Stücken zu dir gekommen.“
    „Du wusstest doch gar nicht, worauf du dich einlassen würdest. Ich glaube, sogar jetzt ist dir nicht bewusst, wie verrückt du mich machst, wie rasch die leichteste Berührung von dir das Verlangen in mir weckt, das Gleiche mit dir zu tun wie in jener Nacht. Woher solltest du wissen, was ein Kuss für Folgen haben würde? Besonders bei einem Mann, der nicht bei Verstand ist. Du warst mir ausgeliefert.“
    „So war es nicht.“ Sie konnte seine Selbstvorwürfe nicht ertragen. „Du hast mich gefragt, ob ich aufhören
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