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Gesang der Untoten

Gesang der Untoten

Titel: Gesang der Untoten
Autoren: Carter Brown
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Mango Pickle and the Undead können dabei ruiniert werden.«
    »Das finde ich sehr betrüblich,
Burt«, sagte ich aufrichtig. »Können Sie da gar nichts machen?«
    »Ich habe mir das zusammen mit
Johnny lange überlegt. Uns ist eine Lösung eingefallen, die unter Umständen
funktionieren könnte.«
    »Und was wäre das?« fragte ich.
    »Das sollten lieber Sie sagen,
Johnny«, säuselte Burt. »Sie sind so geschickt, wenn es darum geht,
komplizierte Sachverhalte darzustellen.«
    »Ach, wirklich?« Johnny warf
ihm einen mörderischen Blick zu, räusperte sich dann nervös. »Hm, Mavis, wenn
du mal darüber nachdenkst — wir haben darüber nachgedacht, Burt und ich, meine
ich... Und wir finden, wenn auch du einmal darüber nachdenkst — und...«
    »Wenn du fertig bist, kannst du
mich wecken«, meinte ich kalt.
    »Entschuldigung.« Er räusperte
sich erneut und schoß Burt noch einen Killerblick zu. »Tja, wir wissen
eigentlich nicht, ob diese Gangster nur bluffen, nicht wahr? Jemanden anrufen
und bedrohen ist eine Sache, dann aber hinzugehen und ihm wirklich etwas
anzutun, ist eine andere. Stimmt’s?«
    »Ich glaube schon.«
    »So, dann nehmen wir mal an,
Sophie Ventura käme morgen hierher nach Los Angeles. Burt könnte den Zeitungen
sagen, sie wollte hier mit den Untoten proben, und zwar in einem Versteck. Wenn
es die Gangster wirklich gibt, müßte es ihnen nicht schwerfallen, das Versteck
zu finden.«
    »Klingt plausibel«, meinte ich.
    »Wenn sie also im Lauf der
nächsten Woche keinen Versuch unternehmen, Sophie Ventura zu töten, dann könnte
man doch sicher sein, daß sie es nicht ernst meinen, oder?«
    »Sieht so aus.«
    »Und für den Fall, daß sie es
versuchen sollten, könnte man ja Leibwächter bereit haben«, fügte er fröhlich
hinzu.
    »Aber wenn jetzt etwas
schiefgeht?« bemerkte ich. »Setzt ihr Sophie Ventura nicht einem zu großen
Risiko aus?«
    »Tja...« Er warf mir ein
glasiges Lächeln zu. »Du darfst nicht vergessen, daß niemand Sophie Ventura je
gesehen hat, nicht einmal Burt hier. Stimmt’s?«
    »Muß wohl so sein«, brummte
ich.
    »Also hat keiner eine Ahnung,
wie die echte Sophie Ventura aussieht«, fuhr er fort. »Wir können einfach eine
falsche Sophie als echte hinstellen, und keiner merkt es außer uns.«
    »Schon möglich«, sagte ich
zweifelnd. »Aber wo wollt ihr ein Mädchen finden, das dumm genug ist, sich auf
so etwas einzulassen?«
    Und dann fingen wir wieder an,
uns anzustarren. Burt und Johnny sahen einander an, ich betrachtete sie beide.
Ich wurde ein wenig nervös, weil Burt offenbar das Interesse an meinem nicht
vorhandenen BH verloren hatte, was kein Kompliment war und mich schon überlegen
ließ, ob ich mich nicht so schnell wie möglich zur nächsten Schönheitsfarm
aufmachen sollte.
    »Mavis...« Burt räusperte sich
ausgiebig. »Wir würden nicht jedes Mädchen für diesen Job nehmen. Die Person
unserer Wahl muß intelligent, beweglich, erfahren und zuverlässig sein.«
    »Und wenn etwas schiefgeht,
bekommt sie ein erstklassiges Begräbnis, nicht wahr?« fragte ich spitz.
    »Vielleicht schon, bevor etwas
schiefgegangen ist«, fauchte Johnny.
    »Ruhe«, meinte Burt rasch. »Nun
sehen Sie mal, Mavis...« Seine tiefe Stimme wurde suggestiv, einschläfernd. »Es
gibt nur ein Mädchen, das die nötige Qualifikation für diesen Job hat.
Wenn es ablehnt, sind wir erledigt. Wahrscheinlich ist Sophie Ventura dann tot,
ehe sie überhaupt auf die Bühne kommt.«
    »Na dann«, sagte ich
aufrichtig, »muß ich dieses Mädchen aber vorbehaltlos bewundern, wer immer es
sein mag, und ihm viel Glück wünschen. Wie heißt sie denn?«
    »Mavis Seidlitz«, sagte Johnny
abrupt.
    »Und?« Ich schaute ihn fragend
an.
    »Das ist es!« Er hatte einen
gemeinen Zug um den Mund.
    »Was ist was?« sagte ich kalt.
    Er gab einen gequälten Ton von
sich und verbarg das Gesicht in den Händen. Blähungen, diagnostizierte ich; er
frühstückte viel zu üppig und sollte auf seine Linie achten, ehe es zu spät
war.
    »Das Mädchen«, warf Burt sanft
ein, »das einzige Mädchen, das den Job übernehmen kann, heißt Mavis Seidlitz.«
    »Was?« sagte ich, und die
entsetzliche Erkenntnis kam über mich. »Ihr meint doch nicht etwa mich ?«
    »Ich habe das Honorar mit
Johnny besprochen. Viertausend Dollar plus Spesen für zwei Wochen Arbeit. Und
Sie brauchen sich keine Sorgen zu machen. Johnny wird immer in Ihrer Nähe sein,
um Sie zu schützen. Den anderen werden wir sagen, er sei Ihr Manager.«
    »Ich
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