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Generalprobe Zeitballett

Generalprobe Zeitballett

Titel: Generalprobe Zeitballett
Autoren: K. H. Scheer
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wie vor als Ko­lo­nie be­hal­ten wür­de.
    Ich muß­te zu­ge­ben, daß dann der to­ta­le Rück­fall in die Stein­zeit-Pri­mi­ti­vi­tät wahr­schein­lich nicht ein­tre­ten wür­de! Uns war mitt­ler­wei­le klar­ge­wor­den, daß die Men­schen et­wa 150000 Jah­re frü­her die grie­chi­sche oder rö­mi­sche Kul­tur­stu­fe hät­te er­rei­chen kön­nen, wenn es in­fol­ge der ga­lak­ti­schen Kriegs­er­eig­nis­se nicht zum Un­ter­gang des In­sel­kon­tin­ents At­lan­tis ge­kom­men wä­re.
    Das hat­te zur Großen Flut ge­führt. Nur da­durch war die be­reits hoch ste­hen­de Mensch­heit auf die Stu­fe der Ne­an­der­ta­ler zu­rück­ge­wor­fen wor­den, ob­wohl es in der At­lan­ti­schen Epo­che kaum Über­bleib­sel des af­fen­ähn­li­chen Ne­an­der­ta­lers ge­ge­ben hat­te. Er war schon viel frü­her auf der Bild­flä­che der Ent­wick­lung er­schie­nen und be­reits aus­ge­stor­ben oder aus­ge­rot­tet ge­we­sen, als wir in der fer­nen Ver­gan­gen­heit an­ge­kom­men wa­ren.
    Un­se­re Ex­per­ten hat­ten das Für und Wi­der dis­ku­tiert. Letzt­lich hat­te un­ser Exis­ten­zwil­le die Ober­hand be­hal­ten. Wir dach­ten nicht dar­an, die Mensch­heit des Jah­res 2011 n. Chr. zu op­fern und le­thar­gisch auf et­was zu war­ten, was 187 000 Jah­re zu­vor ein­ge­lei­tet wor­den war.
    Mein Blick schweif­te zu Her­me­mec zu­rück. Der Schiffs­eig­ner und Han­dels­herr bot mir auf­trags­ge­mäß ein her­vor­ra­gen­des Schiff zu ei­nem sehr gu­ten Preis an. Wir muß­ten schließ­lich ei­ne Mög­lich­keit fin­den, Whu­ro­la die Duf­ten­de, ge­le­gen im heu­ti­gen Süd­spa­ni­en – et­wa dort, wo sich in un­se­rer Jetzt­zeit die Halb­in­sel von Ta­ri­fa mit der gleich­na­mi­gen Stadt be­fin­det – mit zeit­ge­nös­si­schen Mit­teln zu ver­las­sen. Wir konn­ten nicht auf un­kon­trol­lier­ba­re Art den Erd­teil At­lan­tis er­rei­chen. Dort wä­ren wir so­fort auf­ge­fal­len und in die Fän­ge der mar­sia­nisch-at­lan­ti­schen Spio­na­ge­ab­wehr ge­ra­ten.
    Es war da­her un­mög­lich, un­se­re im Stütz­punkt Er Rif lie­gen den Atom-U-Boo­te oder die eben­falls an­ge­kom­me­nen Flug­schrau­ber zu be­nut­zen.
    At­lan­ter wie He­dsche­nin hät­ten so­fort Ver­dacht ge­schöpft. Nach­dem wir oh­ne­hin auf­ge­fal­len wa­ren, war das Un­ter­fan­gen völ­lig aus­sichts­los ge­wor­den.
    Ich galt als Nord­land­fürst und Be­herr­scher ei­nes bar­ba­ri­schen, im ewi­gen Eis le­ben­den Vol­kes. Das war mir ab­ge­nom­men wor den, denn es ge­hör­te zu den harm­lo­sen All­täg­lich­kei­ten. Ich war Rod­kon, Fürst der Per­ker, und hat­te an­geb­lich einen ab­ge­stürz­ten Kreu­zer der Mars­flot­te aus­ge­raubt, wo­mit ich das Vor­han­den­sein mei­ner mar­sia­ni­schen Ge­rät­schaf­ten hat­te er­klä­ren kön­nen.
    Din­ge die­ser Art wa­ren be­gehr­te Schwarz­han­del­s­ob­jek­te auf dem rie­si­gen Markt von Whu­ro­la. Die Mar­sia­ner wuß­ten es, aber sie drück­ten bei­de Au­gen zu, denn die­ser Schwarz­han­del war für ih­re mi­li­tä­ri­schen Be­lan­ge un­be­deu­tend. Sie er­reich­ten da­mit im Ge­gen­teil ei­ne Be­frie­dung der ir­di­schen Völ­ker­schaf­ten, die da­durch zu se­hen glaub­ten, daß die »Göt­ter« gnä­dig wa­ren.
    Um so bes­ser roll­te der Nach­schub an wich­ti­gen Roh­stof­fen aus den un­er­schlos­se­nen Ge­bie­ten des Nor­dens, des spä­te­ren Asi ens und des ge­heim­nis­vol­len Schwar­zen Sü­dens.
    Die Mar­sia­ner wa­ren in­tel­li­gent ge­nug, auf ei­ne straf­recht­li­che Ver­fol­gung der whu­ro­la­ni­schen Schwarz­händ­ler zu ver­zich­ten. Sie grif­fen mit Hil­fe ih­rer Spio­na­ge­ab­wehr nur dann ein, wenn sie be­fürch­te­ten, den Pri­mi­ti­ven von Oko­lar III wä­ren ge­fähr­li­che Hoch­ener­gie­waf­fen in die Hän­de ge­fal­len. Das ge­sch­ah ab und zu, denn an Bord der vie­len ab­ge­stürz­ten Raum­schif­fe gab es die­se hand­li­chen Strah­ler.
    Aber auch dann tak­tier­te die Ab­wehr oh­ne Ge­walt­an­wen­dung. Die Mas­sen­ver­nich­tungs­mit­tel wur­den den Pri­mi­ti­ven lä­chelnd ab­ge­nom­men, doch eben­so lä­chelnd wur­den sie mit mar­sia­ni­schen
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