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Gemini - Der goldene Apfel - Nylund, E: Gemini - Der goldene Apfel - Mortal Coils

Titel: Gemini - Der goldene Apfel - Nylund, E: Gemini - Der goldene Apfel - Mortal Coils
Autoren: Eric Nylund
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Leuten umgehen«, flüsterte sie. »Lieber nicht.«
    »Das lernst du, das gehört mit zur Ausbildung«, gurrte Mike.
    Eliot neben ihr ballte die Hände zu Fäusten.
    Fiona trat vor ihren Bruder. »Schon gut«, sagte sie. »Das Abräumen genügt mir. Es ist prima.«
    »Wie du willst.« Mike schnaubte. »Während der Nachtschicht ist jemandem schlecht geworden, deshalb ist der Partyraum noch nicht gesäubert. Du kannst dich darum kümmern.« Endlich bemerkte Mike Eliot und sagte: »Die Mülleimer müssen heute ausgewaschen werden, Junge. Erledige das, bevor du abspülst. Und vergiss nicht, das Bleichmittel zu benutzen.«
    »In Ordnung«, sagte Fiona.
    Sie ging an Mike vorbei, und Eliot folgte ihr in den Speisesaal. Hinten lag der abgetrennte Partyraum; zu ihrer Linken befand sich die Schwingtür, die in die Küche führte.
    Sie spürte, dass Mikes Blick an ihrem Hintern haftete, und korrigierte ihre Einschätzung seiner Augen: Es waren keine Kuhaugen. Das wäre den Rindviechern gegenüber nicht fair gewesen. Er hatte die Augen einer Ratte.
    Sonnenlicht flutete durch die Panoramafenster in den Speisesaal. An fünf der fünfzehn Tische saßen schon Mittagsgäste, Leute in Touristen-Uniform, die im Weinbaugebiet Urlaub machten: Männer in Khakihosen und lockeren Seidenhemden; Frauen in Designerjeans, Pullovern und sechzehn Pfund Goldschmuck.
    Spätestens um halb zwölf würde das Lokal überfüllt sein, und Eliot und Fiona würden sich die Hacken ablaufen, um alles sauber zu bekommen, denn die wahren Menschenmassen kamen erst mittags.
    Ringo’s mochte ein Konglomerat aus unterschiedlichsten Stilrichtungen und fragwürdigem Geschmack sein, aber es lag an der malerischsten ländlichen Verkehrsader zwischen San
Francisco und Kaliforniens Weinbaugebiet: die perfekte Lage, um Touristen das Geld aus der Tasche zu ziehen.
    In diesem Moment rannte Eliot Fiona beinahe um, als wäre sie gar nicht da. Sie drehte sich um und sah, warum. Sein Blick klebte an Linda, die heute an den Tischen bediente. Linda hatte diese Wirkung auf Männer.
    Fiona packte Eliot an den Schultern und drehte ihn zu den Schwingtüren der Küche um. »Mach dich lieber an die Arbeit, bevor Mike nachschauen kommt«, flüsterte sie.
    Er blinzelte. »Stimmt.«
    »Und pass auf, dass du nicht absäufst!« Das war eine beinahe unverhüllte Anspielung auf seine Körpergröße, seine praktisch nicht vorhandenen Schwimmfertigkeiten und das gewaltige Spülbecken, an dem er die nächsten vier Stunden verbringen würde.
    Eliot sah sie finster an, doch sein Gesicht hellte sich auf, als ihm eine passende Antwort einfiel: »Bleib sauber!«, sagte er schlicht.
    Das war eine Anspielung auf die schmutzige Realität von Fionas Job: Bei Ringo’s die Tische abzuräumen bedeutete, sich aus nächster Nähe mit verspritzter Marinarasauce, ausgeschüttetem Olivenöl und Maismehlkrümeln befassen zu müssen. All das geriet auf ihr Kleid und in ihre Haare, egal, wie sehr sie aufpasste. Und obwohl sie jeden Abend duschte, blieben die Gerüche haften.
    Eliot schob sich durch die Küchentür, während Fiona sich den Abräumwagen schnappte, der an der Wand stand, um ihn nach hinten zum Partyraum zu manövrieren.
    Sie beobachtete Linda, wie sie mit den Gästen über die Verkehrsverhältnisse und das Wetter plauderte. Gäste lachten immer über Lindas Witze, und wenn sie ihnen das Pasta-Tagesgericht empfahl, bestellten sie es normalerweise auch. Vielleicht lag es an ihrem Aussehen. Mit ihrem perfekten Make-up, dem blonden Igelhaarschnitt und der Art, wie die Farben ihres Rocks, ihres rosafarbenen Hemds und ihrer langen, abgerundeten Fingernägel aufeinander abgestimmt zu sein schienen, hätte sie ein Model sein können.

    Linda ließ auch Mikes Annäherungsversuche an sich abprallen; irgendwie lächelte sie andauernd, wenn er zu nahe bei ihr stand und sie anstarrte. Sie hatte immer eine Entschuldigung, um nicht mit ihm ausgehen zu müssen, aber er wurde trotzdem nie wütend auf sie.
    Als sie Fiona entdeckte, nickte sie ihr zu und schenkte ihr ein Lächeln, das jedoch sofort wieder erstarb.
    Linda gelang es, sich Mike ebenso wie Fiona gegenüber freundlich zu geben, ohne jemals wirklich freundlich zu sein .
    Fiona winkte unbeholfen und sah dann beiseite. Sie strich sich das Kleid glatt, obwohl es immer zerknittert aussah, ganz gleich, was sie tat. Manchmal wünschte sie, sie hätte irgendwann den Mumm aufgebracht, Cee zu sagen, dass sie die Kleider hasste, die sie für sie nähte, aber das
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