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Geliebtes Monster

Geliebtes Monster

Titel: Geliebtes Monster
Autoren: Jason Dark
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plötzlich eine wilde Idee durch den Kopf schoß und sie diese in die Tat umsetzte, kam ihr kaum zu Bewußtsein, aber Beau und Maureen wollten zugleich an Sheila heran, denn auch die Geliebte des Monsters sprang ihr entgegen.
    Und wieder griffen Sheilas Finger in das lange Haar. Durch die Fliehkraft wehte es ihr praktisch entgegen, und sie hatte nicht nur zugegriffen, sie hielt es auch fest.
    Um Maureens Schrei kümmerte sie sich nicht. Fast aus dem Stand heraus wuchtete sie den Körper herum, so daß er zur Seite flog, genau in die Laufrichtung des Monsters hinein.
    Stoppen konnte das Wesen nicht mehr.
    Beide Körper prallten zusammen, und Sheila hörte dabei das klatschende Geräusch. Die Arme des Monstrums umfingen Maureen tatsächlich wie die eines Geliebten, wobei sich die Krallen zuckend in ihren Rücken bohrten und dort Wunden hinterließen.
    Sheila hörte Maureen schreiben. Nur erreichten diese Laute sie nicht von vorn, sondern peitschten gegen ihren Rücken, weil sich Sheila schon auf dem Weg zur Terrassentür befand.
    Sie prallte so heftig dagegen, daß die Scheibe innerhalb des Rahmens wackelte.
    Sheila rammte den Griff in eine waagerechte Stellung. Dann riß sie die Tür auf, um zwei Männer eintreten zu lassen.
    John Sinclair und Suko!
    ***
    Wir waren um das Haus der Conollys herum und in den Garten gelaufen und hatten eigentlich nicht viel mitbekommen. Nur den Schluß, aber der reichte aus. Bevor die Kugeln das Glas der Scheibe zertrümmern konnten, um uns freie Bahn zu schaffen, hatte sich Sheila gefangen und die Tür aufgerissen. »Johnnn…!« schrie sie. »Suko…!« Wir stießen sie zur Seite. Ein langer Schritt brachte uns in den Wohnraum, wo das Monstrum stand und seine Geliebte in den Armen hielt. Die spitzen Krallen rissen blutige Wunden in Maureens Rücken.
    Die beiden rührten sich kaum. Sie kümmerten sich auch nicht um uns.
    Wahrscheinlich hatten sie uns nicht wahrgenommen. Wir schössen auch nicht, sondern zielten nur auf das Paar.
    Die Frau zitterte. Sie war kleiner als die Bestie. Deshalb hatte sie auch ihren Kopf zurückgelegt, um in sein häßliches Gesicht schauen zu können, das ihr zugewandt war.
    Der offene Mund des Monstrums war mit Geifer gefüllt. Die braune Haut zuckte. Dünne Haare lagen wie Spinnweben auf dem Kopf, und als die Gestalt ruckte, da jammerte die Frau auf, denn sie spürte die Nägel noch härter.
    »Beau…« brachte sie mühsam hervor. »Beau – was tust du? Ich – ich liebe dich doch!«
    Uns lief es kalt den Rücken hinab, als wir die Worte hörten. Es war unglaublich. Diese Frau liebte ein Wesen, das jetzt nichts Menschliches mehr an sich hatte. Wir konnten nur den Kopf schütteln, aber wir wußten auch, daß Maureen ein Mensch war, den wir retten mußten, bevor noch Schlimmeres geschah.
    Das Monster holte Luft. Der Geifer zitterte zwischen seinen Zähnen. Im nächsten Moment schleuderte es seine Geliebte so hart von sich weg, daß diese rücklings zu Boden fiel. Dann fuhr es herum. Denn jetzt waren wir an der Reihe!
    ***
    Das Untier sprang, und wir schössen. Die Schüsse fielen zugleich, und das geweihte Silber erwischte das Monster mitten im Sprung und wuchtete in den Körper hinein.
    Kein Fell und keine Haut hielten die Kugeln auf, die wie ein zerstörerischer Lichtstrahl wirkten, der sich tief in den Wechselbalg hineingebohrt hatte.
    Noch wußte keiner von uns, welche Eltern das Monstrum hatte, aber sie mußten mit den Kräften angereichert worden sein, die in einem direkten Gegensatz zu den unsrigen standen.
    Gut gegen Böse!
    Sie waren das Böse, das Teuflische, und das geweihte Silber übte auf sie eine zerstörerische Wirkung aus. Es wühlte sich durch den Körper, es entriß ihm die magischen Funktionen, und es nahm ihm die Kraft. Wie ein Bündel kam es uns vor. Das Monstrum riß die Arme in die Höhe. Das geschah mit einer schlenkernden Bewegung, als sollten die Arme aus den Schultergelenken gerissen werden, und gleichzeitig brach das Monstrum in die Knie.
    Es hielt sich. Es schwankte nur. Sein Maul öffnete sich. Aus ihm drang fettiger Rauch, der wie verbranntes Fleisch stank. Widerlich.
    Träge zog der Rauch ab und wölkte durch die offene Tür nach draußen in den Garten, wo er dünner wurde und sich verteilte.
    Vermischt mit diesem fettigen Qualm drangen die röchelnden Laute aus dem Maul. Und über der klumpigen Nase, wo sich die beiden hellen Augen abzeichneten, verlosch allmählich das kalte Licht.
    Es wurde schwächer und schwächer. Die
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