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Geliebter Rebell

Geliebter Rebell

Titel: Geliebter Rebell
Autoren: Heather Graham
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die Stimmung zu verderben.
    Endlich verkündete Liz, nun müsse sie gehen und den Babysitter nach Hause fahren. Brent holte die Mäntel und begleitete die drei Frauen zum Auto, während Geoff mit Chad im Lokal blieb. Als Gayle einsteigen wollte, hielt er sie zurück.
    »Ich bringe Sie nach Hause.«
    »Das ist nicht nötig…« begann sie.
    »Wollen Sie das wirklich, Mr. McCauley?« fiel Liz ihr ins Wort.
    »Wir haben noch einiges zu besprechen«, entgegnete er. »Über die Ausstellung.«
    Gayle wusste, sie hätte sein Angebot höflich ablehnen und erklären können sie sei müde, sie würden sich morgen in der Galerie sehen. So vieles hätte sie sagen können. Doch sie stand schweigend da, ihre Hand in seiner, während er mit Liz und Tina sprach.
    Die beiden schienen in Ehrfurcht zu erstarren, weil der große Künstler ihnen so liebenswürdig eine gute Nacht wünschte. Seine Freundlichkeit war aufrichtig gemeint, das spürte Gayle. Er mochte Tina und Liz, und sie war dankbar dafür, aus irgendeinem Grund, den sie nicht definieren konnte. Vielleicht, weil er sie nicht als hübsche Frauen zu schätzen schien, sondern als Freundinnen…
    Als sich Liz’ Wagen entfernte, wirkte der Parkplatz gähnend leer, und es war sehr kalt. Stumm beobachteten sie, wie die roten Rücklichter verschwanden, dann sagte Brent »Kommen Sie. Ich bringe Sie jetzt nach Hause.«
    »Sind Sie mit Ihrem eigenen Wagen da?« fragte Gayle nervös.
    Sie wollte mit ihm zusammen sein – und sie wollte ihm liebend gern eine massive Tür vor der Nase zuschlagen.
    »Ja. Auch Chad und Geoff sind motorisiert.«
    »Werden Sie nie belästigt, wenn Sie sich in der Öffentlichkeit zeigen?«
    »Niemand kennt mich.«
    »Das wird sich morgen ändern.«
    »Mag sein. Nur wenige Leute erkennen einen Maler, wenn sie ihn auf der Straße sehen. Trotzdem ist es vielleicht eine schlechte Idee, wenn ich bei der Vernissage in Erscheinung trete.«
    »O nein, jetzt dürfen Sie keinen Rückzieher machen! Damit würden Sie Geoff das Herz brechen.«
    »Meine Werke sind auf jeden Fall da. Wurden die Bilder schon aufgehängt?«
    »Ja, aber vielleicht gefällt Ihnen das Arrangement nicht.«
    »Sie möchten wohl sichergehen, dass ich auftauchen werde, was?«
    »Allerdings. Mit Hilfe Ihres ästhetischen Gefühls könnten Sie bestimmt einiges verbessern.«
    »Stehen Sie mir Modell, dann verspreche ich, morgen zu kommen.«
    »Tut mir leid, ich lasse mich nicht bestechen.«
    »Schade…«
    »Der gehört Ihnen?« Sie betrachtete das flache schwarze Ungetüm und überlegte, aus welchem Jahr das Vehikel stammen mochte.
    »Ja.« Er hielt ihr die Beifahrertür auf, und sie sank in einen weichen Ledersitz. Nachdem er sich ans Steuer gesetzt und den Motor gestartet hatte, sah er sie an. »Ich weiß nicht, wo Sie wohnen.«
    Gayle nannte die Adresse, und er ordnete den Mustang in den Verkehr ein. Eine Zeitlang herrschte Schweigen, und sie wagte kaum zu sprechen. Aber sie musste es einfach wissen.
    »Wo wohnen Sie?«
    »Im Norden, Richtung Fredericksburg, in einem hübschen kleinen Haus mit großer Mansarde.« Sie nickte. Eigentlich wollte sie etwas ganz anderes herausfinden. War er in festen Händen? Wie viele Frauen hatte es in seinem Leben gegeben?
    Trank er seinen Kaffee schwarz? Was aß er zum Frühstück?
    Schlief er nackt oder im Pyjama?
    Das Auto hielt, und sie sah, dass sie das Haus in der Monument Avenue erreicht hatten. Brent traf keine Anstalten, ihr die Tür zu öffnen. Statt dessen betrachtete er sie in den Schatten der Nacht. Sollte sie flüchten oder ihn ganz beiläufig zu einer Tasse Kaffee oder einem Glas Cognac einladen? Sie wollte gestehen, sie fühle sich zu ihm hingezogen, aber es widerstrebte ihr, die Dinge zu überstürzen. Eigentlich wusste sie gar nicht, was sie wollte – nur eins nicht, dass er aus ihrem Leben verschwand…
    Kein Wort kam über ihre Lippen. Sie begriff nicht, was in sie gefahren war, aber plötzlich wurde die Versuchung, ihn zu berühren, unwiderstehlich. Sie hob eine Hand, legte sie auf Brents Wange, spürte winzige Bartstoppeln, strich über sein Kinn, den Puls an seinem Hals. Irgendwie fühlte sie, er würde zunächst passiv bleiben, wenn sie ihn küßte, und nach einer Weile leidenschaftlich zum Angriff übergehen.
    Ihre Lippen streiften seine nur ganz leicht, dann wartete sie.
    Doch er rührte sich nicht. Sein persönlicher Duft vermischt mit Eau de Toilette, begann ihre Sinne zu betören. Zögernd liebkoste sie seine Unterlippe mit ihrer
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