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Geliebter Pirat: Sie hatte der Liebe entsagt - doch er eroberte sie im Sturm (German Edition)

Geliebter Pirat: Sie hatte der Liebe entsagt - doch er eroberte sie im Sturm (German Edition)

Titel: Geliebter Pirat: Sie hatte der Liebe entsagt - doch er eroberte sie im Sturm (German Edition)
Autoren: Jennifer Ashley
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nur entzückend, und selbst Diana starrte fasziniert aus dem Fenster wie eine Touristin.
    Sie hatte angenommen, dass James sie in einem Hotel absetzen und allein nach Hause fahren würde. Doch er hatte dem Kutscher befohlen, sie alle sofort zum Anwesen der Ardmores zu bringen, einschließlich Mr. Henderson und Ian O’Malley. Als sie sich in den Innenhof drängten, fragte sich Diana unwillkürlich, ob James sie mitgebracht hatte, weil er Honoria zeigen wollte, dass er der Herr des Hauses war.
    Die schwarze Tür öffnete sich langsam, als James die Treppe hinaufging. Ein großer Mann, gekleidet wie ein Butler, blickte ihm entgegen. Er war dunkelhäutig und hatte graues Haar. Die Miene in seinem glatten Gesicht war so würdevoll wie die eines englischen Butlers, vielleicht sogar noch eine Spur distinguierter, aber Diana sah, wie seine dunklen Augen vor Freude aufblitzten.
    »Mr. James.« Die Stimme des Mannes zitterte kaum vernehmlich. »Ich habe Miss Honoria von Eurer Ankunft unterrichtet.«
    Er öffnete die Tür weit und bat James hinein. Dann trat er ehrerbietig zur Seite, um sie alle eintreten zu lassen, aber seine Augen waren dabei nur auf James gerichtet.
    Das Innere des Hauses war noch beeindruckender als das Äußere. Die Wände waren hellgelb gestrichen, als hätten sie den Sonnenschein eingefangen. Über den schwarzweiß gefliesten Boden gelangten sie durch eine weitere Doppeltür in eine Eingangshalle mit einer überwältigenden Treppe. Die Stufen schwangen sich ohne sichtbare Stütze vom Erdgeschoss in den ersten Stock, von dort in den zweiten und noch weiter hinauf.
    Isabeau betrachtete die Treppe abschätzend, und Diana wusste, dass es nur eine Frage der Zeit war, bis Isabeaus Kehrseite das Geländer polieren würde.
    »Ihr habt ein wunderschönes Heim, James«, bemerkte Admiral Lockwood, der die Gemälde in der Halle betrachtete.
    »Das ursprüngliche Haus«, erklärte der Butler mit seiner melodischen Stimme, »wurde 1778 von Mr. James’ Großvater gebaut. 1795 hat Mr. James’ Vater es instand gesetzt und um die Salons im rückwärtigen Teil des Hauses erweitert.«
    James spähte die Treppe hinauf. »Schon gut, Daniel. Du kannst die Besichtigungstour später noch machen. Veranstaltet Honoria noch ihre Sonntagnachmittagführungen?«
    »Miss Honoria hält die Tradition aufrecht«, erwiderte Daniel.
    »Dachte ich mir.« Plötzlich hörten sie Schritte auf der Treppe, und James’ Miene wurde vollkommen ausdruckslos. Er verschränkte die Arme und wartete, während seine Schwester die Stufen herunterschritt.
    Diana erkannte sie sofort anhand der Porträts, die sie in James’ Kabine gesehen hatte. Schwarze Locken, ein rundes Gesicht mit einem energischen Kinn, eine klassisch griechische Nase und Augen so grün wie die von James. Auf dem Porträt hatte sie gelächelt. Jetzt jedoch verrieten die Falten um ihre Augen die Widrigkeiten, die sie durchgemacht hatte, seit das Bild gemalt worden war. Die Ähnlichkeit mit ihrem Bruder war verblüffend, einschließlich des leichten Anflugs von Herablassung. Selbst wenn Diana dieser Frau irgendwo anders auf der Welt begegnet wäre, hätte sie sie sofort als James’ Schwester erkannt.
    Honoria Ardmore ließ ihren Blick über die kleine Gruppe am Fuß der Treppe schweifen. Einen Moment lang verweilte er auf Diana, als wäre sie neugierig, wollte sich das aber nicht anmerken lassen. Ihr dunkelgrünes Kleid passte zu ihrem Teint, doch es war schlicht und bei aller Eleganz einfach. Es war das Kleid einer Frau, die ihre Mädchenträume schon lange aufgegeben hatte.
    »James«, sagte sie. Ihre Stimme war seiner ebenfalls ähnlich, ein tiefes Alt, mit der weichen Melodie der vornehmen Südstaatler. »Du hättest mich benachrichtigen können. Es ist nicht anständig der Köchin gegenüber, so schlechte Manieren an den Tag zu legen.«
    James’ Miene veränderte sich nicht. »Ich wäre vor dieser Nachricht eingetroffen.«
    »Du bist immer in Eile. Wäre es so schlimm, einmal höflich zu sein?«
    »Ist das nicht rührend?«, murmelte Mr. Henderson, der hinter Diana stand. »Sie haben sich seit vier Jahren nicht gesehen.«
    Honorias kühler Blick zuckte zu Henderson und überschüttete ihn mit einer Verachtung, die selbst James’ Arroganz in den Schatten stellte. »Bitte, Daniel, führe unsere Gäste in den Salon. Und bring ihnen Erfrischungen. Sie spüren gewiss die Hitze und sind erschöpft, wenn sie James begleitet haben.«
    Daniel gehorchte, ohne seine Würde
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