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Geliebte der Nacht

Geliebte der Nacht

Titel: Geliebte der Nacht
Autoren: Jay Valentine
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war das Holz beiseitegeschafft und Emilia lag schweratmend am Boden. Esra kam hinzu, als Caleb die Amme in eine sitzende Position brachte.
    Ihr Gesicht, ihre Haarfarbe und auch ihre Statur veränderten sich auf einmal. James traute seinen Augen kaum. Sie sah aus, wie der Jäger im Wald, der von seinem Tod gesprochen hatte.
    Vorher schon hatte er eine Ähnlichkeit zwischen Emilia und diesem Herrn bemerkt, aber nun konnte niemand sie mehr leugnen.
    Esra fesselte Emilia mithilfe der Silberketten und sie jaulte vor Schmerz.
    James und Caleb sahen ihn fragend an.
    »Die Ketten sind aus Silber und ich bediente mich am Weihwasser der Gräfin, um sie damit zu benetzen«, erklärte der Butler dann.
    »Aber warum?«, fragte Caleb.
    »Ihr habt doch selbst gesehen, dass diese Dame kein normaler Mensch ist«, antwortete Esra.
    »Oh«, war die einzige Reaktion Calebs.
    Emilia verlieh ihrer Qual immer lauter Ausdruck, bis James sie ohrfeigte.
    »Schweig Weib«, herrschte er sie an und sie verstummte augenblicklich. Anschließend ging der Graf vor ihr auf ein Knie und musterte sie.
    »Wer seid Ihr wirklich?«, wollte er wissen.
    »Emilia, aber ich sehe nicht so aus, wie Ihr mich kennt«, presste sie unter Schmerzen hervor.
    »Was seid Ihr?«
    »Eine Formwandlerin.« Sie sah ihn mit weit geöffneten Augen an.
    »Warum habt Ihr meine Gemahlin vergiftet?«, verlangte er zu erfahren.
    »Weil mein Bruder es mir aufgetragen hat. Wir werden Euch und Eurer Sippe schaden, wie von Eurem Vorfahren einst unseren geschadet wurde«, antwortete sie gequält.
    »Wer ist Euer Bruder?« James‘ Blick taxierte sie.
    »Merphan.«
    »Zu wem gehört Merphan?«
    »Zu niemandem. Er will bloß zurück, was uns gehört, und das ist dieses Land«, erwiderte sie.
    Sie log ihn an. Emilia wollte das weitere Vorhaben, die Avabruck Linie auszulöschen, nicht preisgeben.
    »Euer Land? Es war schon immer im Besitz meiner Familie«, lachte er. Dann fuhr er fort: »Ich werde Euch gehen lassen Emilia. Aber wenn Ihr es noch einmal w agt, m ein Land zu betreten und meiner Familie zu nahe zu kommen, dann werde ich Euch jagen und vernichten.«
    Seine Stimme war kaum mehr als ein bedrohliches Flüstern.
    Sie nickte wild. James sah Esra an. »Bringt sie in den Wald, dort löst die Ketten und lasst sie ziehen«, befahl er.
    »Ja Herr.«
    James erhob sich und verließ den Holzkeller.

~ Caleb & Esra ~

    »Ich helfe Euch Esra, aber ich kann sie nicht tragen, wenn das Silberketten sind«, sagte Caleb.
    »Ich werde sie tragen«, erwiderte der Bedienstete. Mit diesen Worten hob er die Formwandlerin schon auf die Arme. Caleb und Esra gingen aus dem Keller und hinauf.
    »Bitte nehmt diese Ketten ab«, bettelte Emilia dabei.
    »Nein, der Befehl des Herrn war eindeutig«, meinte Esra.
    Dann liefen sie in den Stall. Esra ächzte unter dem Gewicht der Dame mit den Silberketten. Caleb gab ein Zeichen, dass der Stallbursche zwei Pferde satteln sollte. Der Butler legte Emilia auf den Boden und sie warteten.

    ~ James ~

    James eilte zu Cassandra. Er wollte nach ihr sehen, wissen, ob es ihr gut ging. Vorsichtig betrat er das Schlafgemach und musterte seine schlafende Schönheit. Schließlich setzte er sich auf die Bettkante und streichelte ihr eine der schweißnassen Strähnen aus dem Gesicht. Sie war blass und hatte dunkle Augenringe. Er seufzte.
    »Ich hoffe, dass Ihr wieder gesundet«, flüsterte er. Anschließend beugte er sich vor und küsste ihre Stirn. Ihr Herz schlug langsamer, doch immer noch kräftig.
    »Ich habe Emilia fortgeschickt. Esra bringt sie weg«, erzählte er.
    Cassandra stöhnte und ihre Lider flatterten. James hoffte, dass sie aufwachte. Tatsächlich öffnete sie ihre Lider und sah ihn an. Binnen Sekunden zeichnete sich blanke Angst auf ihrer Miene ab und sie begann zu schreien. Es war so laut, dass es ihm beinahe das empfindliche Trommelfell zerriss. Dann schlug sie um sich.
    »Meine Schöne beruhigt Euch bitte«, rief er, aber nichts geschah.
    Sie zappelte immer weiter. Seine letzte Möglichkeit sah er darin, sie zu fixieren. Er warf sich auf die Gräfin und hoffte, dass die Kraft sie bald verließ.
    »Bitte beruhigt Euch«, flehte er den Tränen nahe. Es schmerzte ihn, sie so zu sehen.
    James wusste nicht, wie lange er auf Cassandra gelegen und sie festgehalten hatte. Irgendwann wurde sie ruhig und schloss die Augen wieder. Ihre Atmung beruhigte sich ebenfalls. Er atmete tief durch, küsste ihre Wange und erhob sich.
    Dann ging er aus dem Gemach, um ihr die Ruhe
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