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Gelehrig: Erotischer Roman (German Edition)

Gelehrig: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Gelehrig: Erotischer Roman (German Edition)
Autoren: Alaine Hood
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hatte darauf bestanden, dass sie sehr früh aufbrachen, und in ihrem mitgenommenen Zustand war ihr kein gutes Gegenargument eingefallen. Daher folgte sie ihm in ihrem VW, und sie hatten abgemacht, dass sie ihn per Handy anrufen würde, falls sie seinen Truck aus den Augen verlor.
    Nach dem gestrigen Spanking hatte Melanie nicht vor, Nathan zu entwischen, doch sie plante weiterhin, Morne Bay und seine prüden Einwohner zu verlassen. Als sie sah, wie Nathans Truck in die High Street einbog, an der das Rathaus wie eine dicke, selbstgerechte Matrone aus rotem Ziegelstein stand, sank Melanie das Herz in die Hose. Jetzt wusste sie, was Nathan vorhatte.
    Und ihr war außerdem klar, dass es niemals funktionieren würde.
    »Beeil dich«, rief er und kam über den Parkplatz auf Melanies Wagen zu. Sie hatte den Motor ausgestellt, konnte sich aber nicht überwinden, auszusteigen. Es gelang ihr gerade mal, das Fenster einige Zentimeter weit herunterzukurbeln.
    »Ich werde nicht zu der Sitzung des Stadtrates gehen«, erklärte sie. »Das kannst du vergessen.«
    »Doch, das wirst du. Komm schon.« Nathan packte den Türgriff. »Wir kommen noch zu spät.«
    »Nathan, ich will das wirklich nicht. Hat man mich nicht schon genug gedemütigt?«
    »Heute wird dich keiner demütigen, das verspreche ich dir.«
    Nathan hockte sich neben den Wagen, sodass er Melanie, die sich noch immer weigerte, den Fahrersitz zu verlassen, ins Gesicht sehen konnte. Sie sah ihn an und bemerkte, wie ernst seine blauen Augen blickten. In seinem marineblauen Trenchcoat wirkte er so wichtig, dass bestimmt niemand wagen würde, ihn einzuschüchtern. In der Hand hielt er eine antike Ledermappe.
    »Was ist in der Mappe?«, fragte Melanie neugierig.
    Er klopfte auf das rissige Leder. »Meine Geheimwaffe. Du wirst schon noch alles erfahren, wenn du mit mir zu der Sitzung kommst.«
    »Ach, Nathan, ich kann diesen Leuten jetzt nicht gegenübertreten.«
    »Bitte begleite mich, Melanie. Wir werden ihnen zeigen, was in dir steckt.«
    Widerstrebend öffnete Melanie die Tür.
    »Okay, ich komme mit rein. Aber ich behalte mir das Recht vor, wieder abzuhauen, falls ich angegriffen werde.«
    »Sollte jemand auch nur daran denken, dich anzugreifen, bekommt er es mit mir zu tun«, erwiderte Nathan, der die Zähne fest aufeinanderbiss, woran Melanie erkannte, dass er es todernst meinte. Er nahm ihren Arm, und sie war dankbar, seinen großen Körper als Stütze zu haben, als sie durch die Rathaustüren traten. Das Haus war im neunzehnten Jahrhundert erbaut worden, und es roch, als hätte seitdem nie wieder jemand Staub gewischt.
    Das sollte der Tag meines großen Triumphes sein , dachte Melanie traurig, als sie mit Nathan auf das Sitzungszimmer des Stadtrates zuging. Stattdessen habe ich das Gefühl, zur Schlachtbank geführt zu werden.
    Ratssitzungen wurden öffentlich abgehalten, und da es kurz vor Weihnachten war, hatte sich in dem Raum eine beachtliche Menschenmenge versammelt. Melanie hoffte, dass Nathan sie zu einem Stuhl in den hinteren Reihen führen würde, doch er ging durch die Gasse zwischen den Stuhlreihen nach vorne. Auf einigen Plätzen saßen Melanies Kunden, auf anderen einige der Demonstranten, die vor dem Chimera aufmarschiert waren. Alle drehten sich um, als Melanie den Raum betrat. Einige lächelten, andere runzelten die Stirn, und die meisten wirkten einfach nur schockiert, dass Melanie aufgetaucht war, als hätte sie nicht wie jeder andere auch das Recht, bei der Sitzung anwesend zu sein. In der vordersten Reihe stand Pagan auf, wedelte mit beiden Armen und brüllte los.
    »Hey, Mel! Hier sind wir!«
    Die Ratsmitglieder, die nebeneinander an einem langen Tisch saßen, warfen Pagan einen wütenden Blick zu und starrten dann Melanie an. Diese sah Harrison Blake direkt ins Gesicht, das mit einem Schlag dieselbe Farbe annahm wie die kalkweiße Wand hinter ihm. Melanie und Nathan setzten sich auf die freien Stühle neben Pagan.
    »Du würdest mich vermutlich am liebsten umbringen, oder?«, fragte Melanie. »Es tut mir leid, dass ich Luna und dich im Stich gelassen habe.«
    »Mach dir deswegen keine Sorgen«, erwiderte Pagan und machte eine abfällige Handbewegung. »Ich hatte schon fast gehofft, du kommst nicht mehr zurück, dann hätte ich den Laden alleine schmeißen können.«
    Melanie umarmte sie. »Ich wusste, dass ich einen guten Grund dafür hatte, dich einzustellen.«
    Harrison Blake schlug mit einem Hammer auf den Tisch und machte ein wichtiges Gesicht.
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