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Gelbe Rosen

Gelbe Rosen

Titel: Gelbe Rosen
Autoren: Ashley Bloom
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Menschen, Tiere und Pflanzen.“
„Aber wieso
hat er dann zugelassen, dass all die Tiere und Pflanzen
sterben?“
„Wisst ihr, wir Menschen sind mit etwas
gesegnet, mit einem freien Willen. Wir haben das Unglück
heraufbeschworen. Wir haben nicht gehört, und wir waren blind.
Gott hat mit angesehen, wie die Menschheit die wunderschöne
Welt, die er für sie erschaffen hat, zerstört hat.“
    „ Aber
konnte er es denn nicht verhindern?“
„Da haben wir
wieder den freien Willen. Wenn die Menschen die Erde zerstören
wollen, werden sie es tun. Nun seht ihr, was passiert ist. Seht nur
nach draußen. Dort blühten früher diese Blumen“,
er zeigte auf das Blumenbeet, „dort wuchsen diese Apfelbäume
und dort hoppelten diese Kaninchen. Das, was jetzt da draußen
ist, diese Dürre, sollte eine Lehre für die Menschen sein,
ein Weckruf, um von jetzt an alles besser zu machen. Doch das
Gegenteil ist eingetroffen. Die Regierung nutzt die neue Situation
schamlos aus.“
    „ Ich
habe gehört, es ist nicht überall auf der Welt so“,
sagte Penelope.
„Nein“, sagte Flynn. „In vielen
Ländern sind sie dabei, eine neue Welt aufzubauen.“
„Das
stimmt“, kam von Phil. „An vielen Orten hat man damit
angefangen. In ganzen Ländern, einzelnen Städten und Orten
wie diesem hier.“
    Penelope konnte das
alles gar nicht glauben. Noch am Morgen hatte sie sich gefragt, ob
sie jemals eine Antwort auf auch nur eine einzige ihrer Fragen
bekommen würde. Und nun das hier. Sie hatte Blumen gesehen und
Kaninchen gestreichelt. Und sie hatte einen Apfel gegessen.
Und
sie hatte das alles nur Flynn zu verdanken.
Sie sah ihn dankbar
an und bemerkte, wie er sie lächelnd betrachtete.
    „ Wie
müssen jetzt langsam gehen“, sagte er.
Ein halber Tag
war vergangen und sie hatten noch einen weiten Weg zurück.
„Ich
danke Ihnen vielmals für alles, Phil. Dass Sie uns Ihre Welt
gezeigt haben.“
„Immer wieder gerne. Kommt jederzeit
vorbei. Aber seid vorsichtig und lasst euch nicht erwischen.“
„Wir
kommen bald wieder“, sagte Penelope.
    Dann fiel ihr noch
etwas ein. „Ach, Phil?“
„Ja?“ Er sah sie
fragend an.
„Es gibt hier nicht zufällig auch gelbe
Rosen, oder?“
Überrascht sah er sie an. Sie kannte sich
wirklich gut aus, dafür, dass sie eigentlich gar nichts wissen
durfte.
„Und ob. Dort hinten haben wir ein Rosenbeet. Da
sind auch gelbe dabei.“
Er zeigte mit dem ganzen Arm auf ein
Beet etwa fünfzig Meter die Halle runter.
    „ Komm,
Flynn, ich zeige dir jetzt die schönsten Blumen auf der ganzen
Welt.“
Sie streckte die Hand nach ihm aus und er ergriff
sie. Zusammen gingen sie zu dem Beet. Da waren sie! Gelbe Rosen.
Seit sie ein kleines Mädchen gewesen war, hatte Penelope
sich nichts sehnlicher gewünscht, als einmal eine echte gelbe
Rose zu sehen. Und jetzt war sie überwältigt. Diese Blume
war wirklich die außergewöhnlichste von allen. Warum sie
das so empfand, wusste sie nicht. Wahrscheinlich war es, weil es das
erste Bild in dem Lexikon gewesen war, das sie damals gesehen hatte.
Und es war der Anfang von allem gewesen.
    Sie erinnerte sich
wieder daran, wie sie zu ihrer Mommy gegangen war und etwas über
diese Blume erfahren wollte. Und wie ihre Mommy ihr davon erzählt
hatte, was sie am Ende alles kostete, was sie hatte.
Penelope
wünschte, sie könnte sie ihr jetzt zeigen, sie könnte
ihr diesen Ort zeigen. Von wegen verrückt. Diese Menschen, die
die Vergangenheit bewahren wollten, waren wohl die am wenigsten
Verrückten von allen.
    Sie ging auf die
Knie und roch an der Rose und Flynn machte es ihr gleich. Was für
ein Duft.
„Vielleicht darfst du eine mitnehmen“,
sagte Flynn und sah fragend zu Phil, der zu ihnen getreten war.
„Nein, mein Junge, das ist zu gefährlich. Wenn sie
damit geschnappt wird, werden sie fragen, wo sie sie her hat. Wir
müssen alles tun, um unser Versteck geheim zu halten. Aber ihr
dürft gern wiederkommen, wann immer ihr wollt, ja?“
Sie
nickten und verabschiedeten sich. Und Penelope war sich jetzt schon
sicher, dass sie ganz bald wiederkommen würde.
    ♣
    Sie gingen
denselben Weg zurück, den sie gekommen waren. Zwischendurch
sahen sie ein oder zwei Leute, die auf dem Weg in den Untergrund
waren.
„Woher kennst du denn nur diesen wundervollen Ort?“,
fragte Penelope.
„Mein Grandpa hat mich früher ein
paar Mal mit hergenommen.“

„Und woher weißt
du so viel über die Vergangenheit?“, fragte Flynn jetzt
Penelope.
„Wie gesagt, meine Mutter hat mir
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