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Gelassene Eltern - starke und glueckliche Kinder - Eine Recherche wie das Leben mit Kindern gelingt

Gelassene Eltern - starke und glueckliche Kinder - Eine Recherche wie das Leben mit Kindern gelingt

Titel: Gelassene Eltern - starke und glueckliche Kinder - Eine Recherche wie das Leben mit Kindern gelingt
Autoren: Juergen Weigel
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Netzwerken, weil sie darin lernen kommunikativer zu sein und mit anderen über Probleme oder ihre Gefühle zu sprechen. Probleme durch die überzogene Nutzung elektronischen Medien entstehen nach meiner Erfahrung für Kinder und Jugendliche dann, wenn sie sehr labil sind. Für sie stellen sie gewissermaßen eine Ersatzbefriedigung für fehlende reale Freunde oder Hobbys dar. Sie laufen damit Gefahr, in der Welt von Facebook und Chatrooms bzw. mit PC-Spielen endlos Zeit zu verbringen. Gefahr droht auch dann, wenn Kinder beziehungsweise Jugendliche kaum noch das Haus verlassen. Daher gilt: raus in die Welt, in Vereinen Sport treiben, mit anderen Kindern und Jugendlichen sinnvollen Freizeitaktivitäten nachgehen. Der Bildungswert dieser Aktivitäten ist nicht zu unterschätzen.

    Andererseits, ein schöner Fernsehabend mit Kindern, der hat was. Ritualmäßig schaue ich mir kurz vor Weihnachten mit meiner Tochter den herrlichen Film „Tatsächlich Liebe“ an und dann ist es soweit: Jetzt kann Weihnachten kommen, die Zeit für die Familie. Ich mag es, Filme über das Leben anzuschauen. Filme mit Lebensmut, wie ich es nenne, die Einblicke gewähren, worauf es im Leben ankommt. Ich möchte daher einige dieser aus meiner Sicht lebens-philosophisch verwertbaren Filme aufzählen. Es lohnt sich wirklich sie gemeinsam mit Kindern (ab etwa zehn Jahren!!) anzuschauen: „Grüne Tomaten“, „Forrest Gump“, „A Beautiful Mind“, „Forrester gefunden“, „Vitus“ mit Bruno Ganz als Opa eines hochbegabten Jungen, „Das weiße Band“ (heftig, heftig), „Der Club der toten Dichter“, „Harry und Sally“ (oder: über die Wahrheit (??!), wie Frauen und Männer ticken), „Happy go lucky“, „Nach Fünf im Urwald“, „Ziemlich beste Freunde“, „Das Labyrinth der Wörter“, „Wie im Himmel“ und „L`auberge espagnol“.

    41 Wir lernen von unseren Kindern

    In der Diskussion nach einem meiner Pubertätsvorträge brachte es eine Frau auf den Punkt: Es sei schon richtig, dass Kinder viel von Eltern als Vorbild lernen, dass sie Unterstützung und Orientierung bräuchten. Aber ganz interessant sei doch auch, dass wir als Eltern ganz viel von ihnen, den Kindern, lernen würden.

    Wie Recht sie doch hat. Das Leben mit Kindern ist ein schönes Beispiel, wie Lernen funktioniert, wie wir an der Herausforderung, mit Kindern zu leben, wachsen können. Eltern lernen so viel von ihren Kindern. Im Grunde bieten sie uns die Chance, ein besserer Mensch zu werden.
     
    Kinder lernen uns, Verantwortung zu tragen und für andere da zu sein. Kinder lassen uns weich werden. Wir lernen durch sie, aus tiefstem Herzen zu lieben, achtsam zu sein, ihre Gefühle und ihre Bedürfnisse zu befriedigen. Das heißt, wir lernen Empathie, ganz von selbst. Wenn wir es geschickt anstellen, machen wir uns nicht zu sehr abhängig von unseren Kindern. Auch Mama und Papa müssen ihre Bedürfnisse geachtet wissen. Kinder lassen die Familie enger zusammenrücken. Eltern lernen, sich darüber hinaus ein soziales Netzwerk aufzubauen: Man freundet sich mit Eltern gleichaltriger Kinder aus Kita, Kindergarten oder Schule an. Man lebt solidarisch mit anderen, und auch die Kinder schließen Freundschaften. Freunde dürfen dann im eigenen Heim übernachten und umgekehrt. Man lernt, sich zu organisieren, um wieder einmal freie Abende zu genießen. Als Mutter lernt man neue Seiten an sich kennen und Väter lernen, was es bedeutet, Vater zu sein. Das ist für viele ungemein bereichernd. Ich finde es phänomenal, was sich in den vergangenen Jahren im Selbstbild vieler Männer geändert hat. Männer entwickeln momentan ein neues Männerbild, weg vom Macho. Das ist eine interessante Entwicklung.

    Wenn uns das Leben als Vater oder Mutter mit Kindern gelingt, lernen wir eine gesunde, eine neue Haltung zum Leben: Wir lernen vielleicht das Vergleichen und Bewerten von Kindern zu unterlassen, Neid aus unserem Leben zu verbannen und offener zu kommunizieren.

    Es ist ein Anliegen dieses Buches, für sich daraus etwas mitzunehmen. Der eine oder andere bemüht sich vielleicht in Anlehnung an entsprechende Empfehlungen um eine persönliche Sprache, die uns hilft, uns Selbst gerechter zu werden, Konflikten vorzubeugen oder Streit zu überwinden. Vielleicht lernen wir, unsere Ängste anzunehmen und damit besser umzugehen. Oder einen gewissen Kontrollzwang aufzugeben und rechtzeitig loszulassen; und vor allem unsere Erwartungen und unsere Ansprüche zu relativieren. Wir können
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