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Geklont

Geklont

Titel: Geklont
Autoren: C.J. Cherryh
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halten wollte, wo er sie benutzen konnte, nicht, wie er es ausdrückte, »draußen am Arsch der Welt, während die Allianz noch ein verdammtes Embargo verhängt. Wollt ihr, daß eure Wahlvertretungen euch die Türen einschlagen, weil sie Vorräte brauchen, wollt ihr noch einen heißen Krieg, Bürger, dann laßt uns diese Transporter einfach ganz weit nach Drüben schicken, und wir sind von den Handelsschiffen der Allianz abhängig.«
    Wobei er natürlich nicht den Pakt von Pell erwähnte, in dem vereinbart worden war, daß die Handelsschiff-Allianz Frachtgut transportieren und keine Kriegsschiffe bauen sollte; und daß die Union, die eine beträchtliche Anzahl dieser Frachter gebaut hatte, seine Flotte behalten, aber keine Schiffe bauen durfte, die mit den Handelsschiffen konkurrierten - dies zu verschweigen, war ein diplomatischer Loskauf, ein Lösegeld, um die Versorgung mit Vorräten wieder in Gang zu bringen. Bogdanovitch hatte das allen klargemacht, und selbst Emory hatte dagegen gestimmt.
    Die Stationen hatten es durchgehen lassen. Der ganze Generalrat hatte darüber abgestimmt, und es ging um Haaresbreite durch. Die Union war des Kriegs müde, das war alles, müde des unterbrochenen Handels, der Knappheit an Vorräten.
    Jetzt wollte Emory eine neue Welle der Erforschung und Kolonialisierung in die Tiefen des Drüben in Gang setzen.
    Jeder war sich vollkommen darüber im klaren, daß man dort draußen auf Schwierigkeiten stoßen würde. Worauf Sol am anderen Ende des Weltraums gestoßen war, bewies das deutlich genug. Es hatte Sol wieder der Allianz in die Arme getrieben, um Handel und Märkte betteln lassen. Sol hatte Nachbarn, und ihr gedankenloses Umhertappen würde in den Hinterzimmern der Allianz und in unmittelbarer Nähe des Raums der Union wahrscheinlich für Ärger sorgen. Gorodin mühte sich unaufhörlich mit dieser Angelegenheit ab. Und verlangte einen größeren Anteil am Budget für das Verteidigungsressort.
    Gorodins Position war die schwächste. Er war anfällig für ein Vertrauensvotum. Sie konnten ihn verlieren, wenn es ihm nicht gelang, die Schiffe zu bekommen, die die Flotte wollte, in den Zonen, auf die es ankam.
    Und die Neuigkeiten aus der Wahlvertretung der Händler traf sie wie ein Schlag, ein schwerer sogar. Die Zentristen hatten geglaubt, sie hätten diesmal gewonnen. Sie hatten wirklich geglaubt, sie hätten eine Chance, Emory aufzuhalten, und sie konnten jetzt nichts mehr tun, als einen Tagesordnungspunkt durchzusetzen, den Rat davon zu überzeugen, keine Stimme für das Hope-Projekt abzugeben, weil es die Bereitstellung von Schiffen und eine baldige Entscheidung über ein beträchtliches Budget erforderte, ehe deFranco aus Esperance eintreffen und ihren Platz einnehmen konnte.
    Oder - sie konnten die beschlußfähige Mitgliederzahl nicht Zustandekommen und den Rat der Welten über die Sache abstimmen lassen. Emorys Clique würde das einen Schreck einjagen. Die Repräsentanten waren wesentlich unabhängiger, vor allem Cyteens großer Block, der zum Großteil aus Zentristen bestand. Sollten sie sich doch an einem derart komplizierten Antrag, mit dem die Neun noch nicht fertig geworden waren, die Zähne ausbeißen, dann wären sie monatelang beschäftigt, würden Veränderungsvorschläge raufschicken, gegen die die Neun ihr Veto erhoben, und so würde es die ganze Zeit weitergehen.
    Sollte doch Gorodin noch einmal versuchen, die Expansionisten davon zu überzeugen, die Abstimmung hinauszuschieben. Gorodin verhielt sich neutral, er war der mit den Orden, der Kriegsheld. Sollte er sich doch mit ihnen auseinandersetzen und sehen, ob er sie umstimmen konnte. Wenn nicht, dann würden die Zentristen gehen, alle vier. Es hatte politische Folgen, schwerwiegende Folgen, die beschlußfähige Mitgliederzahl nicht Zustandekommen zu lassen und die Zusammenkunft zu beenden.
    Aber sie brauchten Zeit, Zeit, um die maßgeblichen Lobbyisten für sich zu gewinnen, Zeit, um herauszufinden, ob sie ein paar Fäden ziehen und ob sie deFranco, wenn sie ankam, dazu bringen konnten, so gemäßigt zu sein, wie sie vorgab - oder zumindest im Hinblick auf einen Antrag, der für ihre Wählerschaft so kritisch war, für die Seite der Zentristen zu gewinnen. Vielleicht - vielleicht - würde sie am Tisch ihre Entscheidung fällen.
    Die Räte schritten auf ihre Plätze zu. Emorys Gruppe kam zuletzt. Vorhersehbar.
    Bogdanovitch klopfte mit dem antiken Hammer.
    »Die Ratssitzung ist eröffnet«, sagte Bogdanovitch und
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