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Gejagt

Gejagt

Titel: Gejagt
Autoren: P.C. Cast , Kristin Cast
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wütend an. Ohne sie aus den Augen zu lassen, rief sie: »Dallas!«
    Der Kleine war sofort da. »Was gibt’s?«
    »Hol Johnny B. Sag ihm, er soll mit Heath die Vorderfront des Klosters an der Lewis Street abgehen und nachschauen, ob die Rabenspötter wirklich alle weg sind. Du und Erik nehmt euch die Südseite vor. Ich schau mich bei den Bäumen an der Einundzwanzigsten um.«
    »Ganz allein?«, fragte Erik.
    »Ja, ganz allein«, fauchte sie zurück. »Pass mal auf, wenn ich wollte, könnte ich jetzt mit’m Fuß aufstampfen und die Erde zum Beben bringen. Oder dich packen und wegschleudern, dass du auf deinen dämlichen Machohintern fällst. Ich glaub, ich krieg’s ganz gut alleine hin, die Bäume abzusuchen.«
    Neben ihr fing Dallas an zu lachen. »Klare Sache: roter Vampyr mit Erdaffinität schlägt blauen Drama-Vampyr.«
    Heath prustete los. Natürlich schwoll Erik sofort wieder der Kamm.
    »Nein!«, sagte Stevie Rae, bevor die zwei Blödmänner wieder anfangen konnten, sich verbale Tiefschläge zu verabreichen. »Entweder du sagst was Nettes oder du hältst die Klappe.«
    »Brauchst du mich, Stevie Rae?« Neben ihr tauchte Johnny B auf. »Hab gerade Darius getroffen, als der den Typ mit dem Pfeil nach drinnen brachte. Er hat mich zu dir geschickt.«
    »Ja«, sagte sie erleichtert. »Kannst du mit Heath die Vorderseite des Klosters bei der Lewis Street absuchen, ob sich noch irgendwo Rabenspötter verstecken?«
    »Schon dabei!« Johnny B boxte Heath spielerisch an die Schulter. »Komm, Quarterback, schau’n wir mal, was du drauf hast.«
    »Achtet vor allem auf die Bäume und dieses verflixte Schattenzeug«, sagte Stevie Rae und schüttelte den Kopf, als Heath sich duckte und Johnny B seinerseits tänzelnd ein paar Knüffe verpasste.
    »Alles klar«, sagte Dallas und machte sich mit Erik in die andere Richtung auf.
    »Beeilt euch«, rief Stevie Rae ihnen nach. »Bald wird’s hell. Wir treffen uns in etwa ’ner halben Stunde bei dem Marienschrein. Schreit, wenn ihr was findet, dann kommen wir anderen euch zu Hilfe.«
    Sie sah den vier Jungs nach, ob die auch wirklich dorthin verschwanden, wo sie sollten, dann drehte sie sich um und machte sich mit einem Seufzer in ihren eigenen Sektor auf. Mannomann, das kostete Nerven! Sicher, sie liebte Z mehr als alles auf der Welt, aber wenn man sich mit ihren Jungs rumstreiten musste, fühlte man sich ’n bisschen wie ’ne Kröte in einem Tornado. Früher hatte sie Erik mal für den tollsten Typen der Welt gehalten. Jetzt, wo sie ein paar Tage mit ihm verbracht hatte, kam er ihr eher vor wie ein lausiger Depp mit XXL -Ego. Heath war süß, aber nun mal nur ein Mensch. War schon richtig, dass Z sich Sorgen um ihn machte. Menschen gingen einfach leichter drauf als Vampyre oder auch Jungvampyre. Sie spähte noch mal über die Schulter, um vielleicht noch einen Blick auf Johnny B und Heath zu erhaschen, aber die frostige Dunkelheit und die Bäume hatten sich zwischen sie und die anderen geschoben, und sie sah niemanden mehr.
    Nicht, dass sie was dagegen hatte, zur Abwechslung mal allein zu sein. Johnny B würde schon auf Heath aufpassen. Sie war heilfroh, ihn und Eifersucht-Erik eine Weile los zu sein. Wenn sie die zwei beobachtete, wurde ihr immer klarer, was sie an Dallas hatte. Er war geradlinig und unkompliziert. Und er war so was wie ihr Freund. Aber das, was sie mit ihm am Laufen hatte, kam ihr nicht bei ihrem anderen Kram in die Quere. Dallas wusste, dass sie sich um ’ne Menge Zeug kümmern musste, und ließ sie machen. Und in der Freizeit war er für sie da. Easy-peasy-japanesy.
    Z könnte sich ’n Beispiel an mir nehmen, was Jungs angeht
, dachte sie, während sie durch das kleine Eichengehölz hinter dem Marienschrein stapfte, das das Kloster von der geschäftigen Einundzwanzigsten Straße abschirmte.
    Also, eines war sicher: das Wetter war ein Jammer. Stevie Rae war kaum ein Dutzend Schritte gegangen, schon waren ihre kurzen blonden Locken total durchnässt. Mann, das Wasser tropfte ihr sogar von der Nase! Mit dem Handrücken wischte sie sich den nasskalten Mix aus Regen und Eis vom Gesicht. Und alles war so dunkel und still. Verrückt, dass an der Einundzwanzigsten keine einzige Straßenlampe brannte. Und nicht ein Auto fuhr vorbei – nicht mal eine Polizeistreife. Rutschend und schlitternd stolperte sie die Böschung hinunter, bis sie die Straße unter den Füßen spürte. Nur dank ihrer supercoolen Roter-Vampyr-Nachtsicht behielt sie die Orientierung. Als
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