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Geisterstadt

Geisterstadt

Titel: Geisterstadt
Autoren: Brigitte Johanna Henkel-Waidhofer
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Detektiv, während er Tee aufsetzte. Dann schlug er einen Imbiss vor.
    »Gute Idee, ich hab’ richtig Hunger.« Bob stand auf und ging zum Kühlschrank. »Mal sehen, was Morton eingekauft hat.«
    »Pst, hört mal.« Justus sprang zum Fenster. »Der nächste Besuch.«
    Sie liefen in die Diele und starrten durch die Vorhänge, peinlich darauf bedacht, sie nicht zu berühren.
    Ein roter Kleinwagen hielt hinter dem Chevrolet.
    »Die Tochter«, kombinierte Peter.
    »Nicht die Tochter«, widersprachen Bob und Justus, als die Fahrerin ausstieg. Sie war groß, schlank und trug ihre krausen Locken zu einem dicken Zopf geflochten.
    »Die sieht aber gut aus«, staunte der Zweite Detektiv.
    Die Frau verschwand im Eingangstor.
    »Das Essen wird verschoben!« Ohne lange zu überlegen, steuerte Justus auf die Küchentür zu, die in einen kleinen Garten hinter dem Haus führte. »Wir laufen zu den Salonfenstern.«
    Das kleine Gartentor war zugesperrt. »Verflixt«, schimpfte der Erste Detektiv und schwang sich etwas ungelenk hinter Peter und Bob über das Hindernis. Wieder liefen sie im Bogen um die Villa herum. Noch bevor sie an den Salonfenstern ankamen, hörten sie Stimmen. Diesmal wesentlich lauter als zuvor.
    »… in diesem Haus nichts zu suchen!«, keifte Oames’ Schwiegertochter.
    »Das werden wir noch sehen«, war eine andere Frauenstimme zu hören. »Wer fehlende Argumente durch Lautstärke ersetzt, hat mir gar nichts zu sagen.«
    »Sie verlassen jetzt unverzüglich dieses Haus!« Das war unverkennbar der aufgeblasene Henry Simon. »Und solange ich hier bin, werden Sie es auch nicht wieder betreten! Haben Sie verstanden. Das gilt auch für Sie, Mrs Jonas!«
    Niemand antwortete. Die Jungs drückten sich unter den Fenstern vorbei.
    »Oh!« Bob hatte Anoraks und Pullover entdeckt. »Die hätten wir fast vergessen.«
    »PWW 994«, murmelte Justus. »PWW 994.«
    Angestrengt spähten sie durch die Büsche. Langsam öffnete sich das Haustor. Die attraktive Schwarze kam ganz langsam und mit hängendem Kopf heraus.
    »Ich glaube, sie weint«, flüsterte Peter. »Sollen wir ihr nicht helfen?«
    »Aber jetzt doch nicht!« Bob hielt ihn an der Schulter zurück. »Die da drinnen müssen doch nicht wissen, dass wir die Szene mitbekommen haben.«
    Deutlich konnten sie sehen, wie die Frau im Wagen den Innenspiegel herunterklappte, sich das Gesicht abwischte und die Lippen nachzog. Dann fuhr sie zügig davon.
    Auf demselben Weg, auf dem sie gekommen waren, kehrten die Jungs ins Ferienhaus zurück. Ein markdurchdringender Ton empfing sie, als sie in die Nähe des Hintereingangs kamen.
    »Die Alarmanlage«, scherzte Bob.
    »Der Teekessel«, verbesserte ihn Justus. Sie kletterten über den Gartenzaun und betraten die Küche.
    Justus ging sofort zur Pinnwand neben dem Herd und notierte die Autonummer. »Gut, dass der Wagen nicht in Nevada, sondern in Kalifornien zugelassen ist«, sagte er und setzte sich an den Küchentisch. »So kann uns bestimmt Cotta weiterhelfen.«
    Die drei ??? hatten seit langem einen engen Kontakt zu dem Inspektor aus Rocky Beach. Vor Jahren konnten sie einen Fall lösen, an dem er sich monatelang die Zähne ausgebissen hatte. Seither respektierte Cotta die Arbeit der drei ??? nicht nur, er setzte sie auch manchmal als Helfer ein.
    »Ich rufe ihn an«, meinte Peter schnell. »Und ihr beiden Superköche könnt euch inzwischen um die schmackhafteste Mischung von Schinken, Salami, Käse und Butter im Verhältnis zur Stärke der Brote kümmern, die ihr gleich schmieren werdet. Und als Nachtisch wünsche ich mir Milchreis mit Zimt und Zucker.«
    Ohne eine Antwort abzuwarten, verließ er die Küche, in der sich Justus und Bob verdutzt gegenüberstanden. Bevor Peter die Tür hinter sich schloss, steckte er noch einmal den Kopf herein. »Übrigens«, sagte er auftrumpfend, »Spaghetti kommen in kochendes Wasser. Milchreis dagegen wird in die kalte Milch gegeben und langsam zum Kochen gebracht.«

Ausflug nach Reno
    »Peter, wo bleibst du?« In Windeseile hatten Bob und Justus einen wahren Brotberg in der Mitte des Tischs aufgetürmt. Auf dem Herd köchelte der Milchreis. Jetzt wollten sie von ihrem Freund gelobt werden.
    Die Tür ging auf, und Peters Blick fiel auf die belegten Brote. Er strahlte die beiden an. »Ich muss euch diese verantwortungsvolle Tätigkeit wohl für immer überlassen. Auf diesem Gebiet seid ihr einfach konkurrenzlos gut.«
    »Ende der Vorstellung«, konterte Bob. »Was hast du herausbekommen?«
    »Ich
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