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Geht's noch?

Geht's noch?

Titel: Geht's noch?
Autoren: C Phillips
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den Fernseher.
    Roper sah auf, erkannte Amy in dem Hosenanzug, den sie zu ihrem Essen in Sparks Steakhouse getragen hatte, und packte sofort die Fernbedienung, um den Ton lauter zu drehen.
    Er ließ sich auf der Couch nieder und verfolgte gebannt, wie sie in der vertrauten Umgebung ihrer eigenen vier Wände niemand anderem als Buckley The Bastard höchstpersönlich ein Interview gab.
    »Ich dachte, es könnte für meine Zuhörer amüsant sein, einmal mehr über einen Tag im Leben des John Roper zu erfahren aus dem Mund von ebenjener Frau, die an ihn und seine Karriere im vergangenen Monat maßgeblich Hand angelegt hat«, sagte Buckley.
    »Na, in puncto Zweideutigkeiten macht Ihnen wirklich keiner so schnell was vor«, sagte Amy und schüttelte lachend den Kopf. Die Locken fielen ihr auf sinnlich wilde Art über die Schultern, während sie mit Buckley flirtete.
    Roper glaubte seinen Augen nicht zu trauen.
    »Sie spielt mit ihm«, sagte Ben und setzte sich neben Roper.
    »Aber ich bin dankbar für die Gelegenheit, an dieser Stelle meine Seite der Geschichte erzählen zu können«, sagte Amy.

    »Ich kann ihr nur raten, mit ihm zu spielen und nicht vor aller Welt mein Privatleben bloßzustellen.« Oder allen seine Ängste und Unsicherheiten zu offenbaren, wo ihn doch sowieso schon jeder für einen ausgebrannten Loser hielt. Aber in ein paar Wochen würde er sie alle eines Besseren belehren.
    »Mach dich locker, Mann«, sagte Ben. »Ich weiß, wenn jemand einen reinlegen will. Buckley ist so froh darüber, dass er sie zu diesem Gespräch gebracht hat, er merkt überhaupt nicht, wie sie ihn benutzt.«
    »Also die Bilder, die vor Kurzem in der Öffentlichkeit auftauchten, sind Ihrer Meinung nach manipuliert? «, fragte Buckley.
    »Das ist richtig«, erklärte Amy mit Bestimmtheit. Sie versteckte sich nicht, zuckte bei dem Thema Nacktfotos nicht einmal mit der Wimper.
    »Können Sie das beweisen?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Noch nicht.«
    »Gerüchten zufolge soll die Polizei bereits eine heiße Spur verfolgen.« Buckley beugte sich näher zu ihr.
    Amy zuckte leicht mit den Achseln. »Davon ist mir bislang nichts bekannt.«
    Roper blickte seinen Bruder an. »Du hast diesen Laptop gestohlen. Machst du dir deshalb keine Sorgen?«
    »Nein. Aller Wahrscheinlichkeit nach kann die Polizei das Belastungsmaterial zwar nicht gegen Dave verwenden, aber zumindest hab ich die Polizei damit dazu gebracht, die Echtheit der Fotos anzuzweifeln. Mehr konnte ich nicht tun.«

    Roper nickte.
    Er hörte, wie Buckley Amy über Roper ausfragte, über seine Gewohnheiten, die Ernsthaftigkeit seines Engagements, seinen Leistungsstand, und wie Buckley versuchte, sie dazu zu verleiten, Roper eher als verantwortungslosen Zocker zu outen denn als aufopferungsvoll an seiner Karriere arbeitenden Sportler. Es gelang ihm nicht. Kein einziges Mal wich Amy von dem anerkennenden Ton ab, mit dem sie Roper schilderte und der sein Ansehen in der Öffentlichkeit fördern musste.
    Sie war ohne jedes Wenn und Aber seine Agentin.
    Sie war ohne jedes Wenn und Aber die Frau, die er liebte und verloren hatte.
    »Ich hatte eigentlich mit ein paar intimeren Informationen gerechnet, als ich Sie um dieses Interview bat«, sagte Buckley. »Bis jetzt haben Sie uns darin noch keinen Einblick gegeben.«
    »Ich bin seine Werbeberaterin. Meine Arbeit besteht darin, hinter der Kamera zu agieren, nicht davor.«
    »Dennoch sitzen Sie hier und haben sich bereit erklärt, mit mir zu sprechen.«
    »Streng genommen haben Sie zwei ältere Damen beschwindelt, damit Sie herkommen und nach Möglichkeit irgendwelche Skandalgeschichten über John Roper ausgraben können, entspricht das nicht eher der Wahrheit?«, fragte Amy.
    Ohne Vorwarnung schwenkte die Kamera zu Rose und Darla, die von der Küche aus winkten. Roper
dachte, dass Amy sie kräftig bestochen haben musste, damit sie während des Interviews ihren Mund hielten.
    Buckley lief rot an. »Sie haben mich eingeladen.«
    »Keine Bange«, sagte Amy und tätschelte ihm die Hand. »In diesem Fall war ich ja froh, vor die Kamera treten zu können.«
    »Du warst was?«, fragte Roper laut.
    »Und warum das?«, wollte Buckley wissen, der sichtbar auf einen Knüller hoffte.
    »Na los, erzähl ihnen schon, dass du dem berühmten John Roper den Laufpass gegeben hast und bring’s hinter dich«, knurrte Roper.
    Ben an seiner Seite kicherte. »Komm schon, sie wird dich ganz sicher nicht direkt vor deinen eigenen Fans in die Pfanne
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