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Geheimnis Um Mitternacht

Geheimnis Um Mitternacht

Titel: Geheimnis Um Mitternacht
Autoren: Candace Camp
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stieß einen kleinen Laut aus, halb Schluchzen, halb Lachen, und schmiegte sich in seine Arme. „Bitte, biete mir nie wieder eine solche Möglichkeit an."
    „Ganz bestimmt nicht", versicherte er ihr, schlang seine Arme eng um sie und legte seine Wange an ihr Haar.
    „Glaub mir, ich habe nicht vor, dir eine weitere Gelegenheit zu geben, mir zu entkommen. Du gehörst mir, und ich werde dich niemals wieder gehen lassen."
    Irene legte ihre Arme um seine Taille, drückte die Wange gegen seine Brust und schwelgte in seiner Wärme, Stärke, seinem Duft. Doch nach einem Moment löste sie sich ein wenig von ihm und sah zu ihm hoch. „Aber du ...
    hast mir letzte Nacht gesagt, dass du mich nicht lieben kannst. Du hast gesagt..."
    „Ohne Zweifel habe ich einige sehr dumme Dinge von mir gegeben", unterbrach er sie. „Ich dachte ... Ich habe mir eingeredet, dass ich dich nicht liebe und nur Verlangen, Freundschaft, Bewunderung für dich empfinde - was tatsächlich auch stimmt. Aber als ich heute Nachmittag meinen Onkel beobachtete - meinen Vater -, wie er sich über meine Mutter beugte, die schon so lange tot ist, und Tränen in seinen Augen sah ... da wusste ich es. Ich wusste, dass ich mich genauso fühlen würde, wenn man dich mir nehmen würde. Zwanzig, dreißig Jahre später -
    und für den Rest meines Lebens - würde ich dich immer npch vermissen. Und ich wusste, dass ich nur vorgab, dass das, was ich fühlte, irgendetwas anderes als Liebe war. Ich liebe dich."
    „Gideon!" Irene schlang ihre Arme um seinen Hals und stellte sich auf die Zehenspitzen, um ihn zu küssen. „Ich liebe dich auch."
    Nach einem langen Augenblick ließ er sie los, sah in ihr Gesicht und lächelte. „Ich denke", sagte er leise, „dass wir es Tante Odelia überlassen sollten, die Geschichte weiter zu verbreiten."
    „Ich finde, das hört sich nach einer sehr guten Idee an", erwiderte sie und lächelte zurück.
    „Ich denke auch, dass wir die Diener anweisen sollten, unser Abendessen zum Türm zu schicken. Ich fürchte, ich fühle mich nicht wohl genug, mich heute Abend zu unseren Gästen zu gesellen."
    Irenes Lächeln wurde breiter. „Weißt du was? Ich glaube, ich fühle mich auch nicht sehr gut."
    „Dann sind wir uns einig? Ich glaube, nun schon zum zweiten Mal."
    „Und das letzte Mal", sagte Irene sofort.
    „Das sollten wir feiern."
    Er küsste sie. Dann legte er seinen Arm um ihre Schultern, und sie gingen langsam in Richtimg der Ruinen.
    s war die allgemeine Meinung, dass die Hochzeit des Earl of Radbourne mit Lady Irene Wyngate die Hochzeit des Jahres war. Wenn auch vielleicht nicht die vornehmste, denn sie wurde mit unziemlicher Hast veranstaltet. Aber es wurden keine Kosten gescheut, und es hatte keine Hochzeit in den letzten Jahren gegeben, die so von Dramatik und Gerüchten begleitet war.
    Es gab genügend Klatsch, um die Stadt für die gesamten zwei Monate zwischen der Ankündigung der Verlobung und der Hochzeit im November zu elektrisieren. Da war die Sache mit dem verschwundenen Erben, der Jahre später zu seiner Familie zurückkehrte, die Entführung, von der geflüstert wurde, dass es gar keine Entführung gewesen sei, nicht zu vergessen die schauderhaft schreckliche Entdeckung der Leiche der Mutter des Earls - und das ausgerechnet während einer Gesellschaft auf dem Landsitz der Familie. Und andere, dunklere Dinge, die keiner anders als im Flüsterton zu erwähnen wagte.
    Die Gerüchte besagten, dass es eine Liebesheirat war. Und während doch nur wenige behaupten konnten, dass sie den Bräutigam tatsächlich kannten, was ihm eine faszinierend geheimnisvolle Aura verlieh, gab es doch viele, die gut genug mit der Braut bekannt waren, um davon überrascht zu sein, dass sie oder der Bräutigam sich Hals über Kopf verliebt hätten.
    Aber niemand, der die Hochzeit besuchte, konnte das Strahlen der Liebe auf den Gesichtern des Earls und seiner Ehefrau übersehen, als sie ihren Schwur leisteten. Und als sie für den ersten Tanz ihres Ehelebens auf die Tanzfläche gingen, erfüllte selbst das härteste Herz ein leises Ziehen tränenreicher Freude.
    Lady Francesca Haughston, die am Rande der Tanzfläche stand und ihnen zusah, glühte vor Vergnügen, das nur zu einem geringen Teil von dem wundervollen silbernen Tafelaufsatz stammte, den Lady Odelia ihr in Dankbarkeit, die Verlobung ermöglicht zu haben, überreicht hatte - und dessen Erlös Lady Haughstons Haushalt durch den ganzen Winter bringen würde. Die Wahrheit war, dass
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