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Geheimnis um einen entführten Prinzen

Geheimnis um einen entführten Prinzen

Titel: Geheimnis um einen entführten Prinzen
Autoren: Enid Blyton
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und wie ein Mann etwas rief. Schnell versteckte er sich hinter einem Fenstervorhang. Er wagte kaum zu atmen. Jemand ging mit schweren Schritten an ihm vorbei zur Treppe hin. Als wieder alles still war, kam Dicki aus seinem Versteck hervor, lief an zwei offenen Türen vorbei und kam dann zu einer verschlossenen Tür. Zum Glück steckte der Schlüssel im Schloß. Dicki drehte ihn herum, machte die Tür auf und spähte ins Zimmer.
    Ein dunkelhäutiger Junge, der Rollo ähnlich sah, blickte ihn erstaunt an.
    „Bist du Prinz Bongawah?” fragte Dicki flüsternd.
    Der Junge nickte.
    „Komm mit, ich will dich befreien. Beeil dich!”
    Der Junge kam zur Tür gelaufen und begann sehr schnell in einer fremden Sprache zu reden.
    „Sei still!” sagte Dicki. „Willst du, daß die Männer dich hören und heraufkommen? Wir müssen ganz leise sein.”
    Der Junge schwieg und kam leise aus dem Zimmer. Dicki schloß die Tür wieder zu. Darauf führte er ihn mit laut klopfendem Herzen durch den schmalen Gang zur Treppe und dann weiter durch den anderen Gang in den rechten Seitenflügel. Dort schloß er die Tür des Zimmers auf, in dem sich die anderen Kinder befanden, und schob den Prinzen hinein. Die Spürnasen starrten den fremden Jungen erstaunt an.
    „Ich habe Prinz Bongawah gefunden!” sagte Dicki froh.
    „Hier ist er augenblicklich am sichersten, glaube ich. Er kann sich in dem Schrank dort verstecken. Niemand wird ihn in dem Zimmer suchen, wo wir eingesperrt sind.”
    „O Dicki, wie wundervoll!” rief Betti. „Der arme Prinz! Er weiß gewiß gar nicht, was eigentlich los ist.”
    Prinz Bongawah machte vor jedem der Kinder eine kleine Verbeugung. „Ich bin schon seit vielen Tagen hier gefangen”, sagte er in fließendem Englisch. „Ich war sehr unglücklich und erschrocken. Seid ihr meine Freunde?”
    „Ja, ja!” rief Betti warm. „Natürlich sind wir deine Freunde. Jetzt bist du in Sicherheit.”
    „Ich habe einen Telefonapparat gefunden und Chefinspektor Jenks angerufen!” berichtete Dicki strahlend.
    „Die Männer werden sehr überrascht sein, wenn plötzlich eine Menge Polizisten durchs Moor kommen und das Haus umstellen.”
    „Du bist ein Genie, Dicki, wirklich!” rief Ern überwältigt. „Man müßte dich sofort zum Chefinspektor ernennen.”
    „Hast du auch Herrn Grimm gefunden?” fragte Gina.
    Dicki schüttelte den Kopf. „Nein, von ihm habe ich nichts gehört und gesehen. Vielleicht ist er gar nicht nach Rayling gefahren.”
    „Wie gut aber, daß wir glaubten, er sei hier!” meinte Betti. „Sonst wären wir ja niemals hergekommen, und du hättest den Prinzen nicht befreien können.”
    „Hast du gesehen, daß der Hubschrauber gelandet ist?” fragte Gina. „Wir sahen ihn hinter der großen Scheune dort verschwinden.”
    „Ja, ich – –” Dicki stockte und horchte gespannt.
    Auch die anderen horchten. Man hörte Rufen, Türenschlagen und eilige Schritte.
    „Sie haben entdeckt, daß der Prinz nicht mehr in seinem Zimmer ist!” rief Dicki aufgeregt. „Das ist ein Schlag für die Schurken! Der Hubschrauber ist zum Abflug bereit und der Prinz nicht zu finden. Versteck dich in dem Schrank, Prinz Bongawah, und verhalte dich mäuschenstill!”
    Schnell schlüpfte der kleine Prinz in den Schrank. Betti machte die Tür hinter ihm zu. Dann lauschten die Kinder schweigend.

    Nach einiger Zeit näherten sich eilige Schritte. Die Tür des Zimmers wurde aufgerissen. Ein dunkelhäutiger Mann mit funkelnden schwarzen Augen guckte hinein und rief: „Vielleicht ist er hier. Die Kinder könnten ihn irgendwie hergebracht haben. Durchsucht das Zimmer!”

Ein aufregendes Ende
    Die Kinder erschraken. Betti wurde leichenblaß. Aber Dicki ließ sich nicht aus der Ruhe bringen.
    „Was ist los?” fragte er. „Wen sollen wir hergebracht haben? Sie haben uns sechs hier eingesperrt, und wir sind immer noch sechs, wie Sie sehen.”
    Aber der Mann schrie so wild, daß Dicki nichts mehr zu sagen wagte. Drei weitere Männer drängten sich ins Zimmer. In einer Minute hatten sie den Schrank geöffnet und Prinz Bongawah entdeckt.
    Der dunkelhäutige Mann zerrte ihn wütend heraus und überschüttete ihn mit einem aufgeregten Redeschwall in einer fremden Sprache. Prinz Bongawah duckte sich ängstlich. Als die Männer ihn aus dem Zimmer schubsten, lief Dicki ihnen empört nach. „Halt, halt!” rief er. „Sie können doch nicht ….”
    Der Mann mit den funkelnden Augen drehte sich zu ihm um und hob die Hand. Aber
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