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Geheimnis um eine giftige Feder

Geheimnis um eine giftige Feder

Titel: Geheimnis um eine giftige Feder
Autoren: Enid Blyton
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man sie öffnet! Kleiderhaken und Puppenhüte!”
    Der Inspektor machte ein überraschtes Gesicht, als der Polizist all diese Dinge aufzählte. Dicki sah ein wenig verlegen aus. „Das war doch nur Spaß”, murmelte er.
    „Deine Späße haben dich in ernste Ungelegenheiten gebracht”, erwiderte Herr Grimm. „Das habe ich dir schon immer vorausgesagt. Ein Glück, daß der Inspektor heute morgen nach Peterswalde gekommen ist! Ich habe ihm sofort von der Sache berichtet, und dann ist er mit mir hierher gefahren.”
    „Sehr freundlich von ihm”, sagte Dicki. „Uns kommt er jedenfalls wie gerufen. Wir überlegten nämlich gerade, ob wir ihn telefonisch bitten sollten herüberzukommen.”
    „Und was wolltet ihr von mir?” fragte der Inspektor.
    „Wir wollten den Fall der anonymen Briefe mit Ihnen besprechen. Sie werden doch verstehen, daß wir nicht gut daran vorübergehen konnten, da er sich ja direkt vor unserer Nase abspielte. Außerdem hatten wir auch Mitleid mit Ursel.”
    „Aha!” sagte der Inspektor. „Die sechs Spürnasen haben sich also mit der Aufklärung des Falles befaßt?”
    „Ja”, sagte Dicki eifrig. „Und das war gar nicht so einfach.”
    „Da die Briefe immer am Dienstag hier ankamen und alle in Schafhausen abgestempelt waren, dachten wir uns, daß der Absender jeden Montag nach Schafhausen fahren müsse, um sie dort einzustecken”, erzählte Rolf.
    „Daher fuhren wir ebenfalls an einem Montag hin und beobachteten die Leute im Bus”, fiel Flipp ein. „Aber keiner von ihnen steckte einen Brief in den Kasten.”
    „Außer Dietrich”, platzte Herr Grimm heraus.
    „Habe ich dir nicht gesagt, er würde dich auf seine Liste der verdächtigen Personen setzen?” rief Betti.
    „Ich hoffte es”, sagte Dicki grinsend.
    Herrn Grimms Gesicht verdüsterte sich. Die Unterhaltung verlief ganz anders, als er erwartet hatte. Diesem nieder­trächtigen Bengel war einfach nicht beizukommen. Es war zu ärgerlich!
    „Wahrscheinlich hat Herr Grimm Ihnen schon das Wesentliche berichtet”, fuhr Dicki fort. „Da niemand einen Brief einsteckte, erkundigten wir uns, ob einer oder der andere von den Leuten, die gewöhnlich montags nach Schafhausen fahren, an diesem Tag fehlte. Und dann beschränkten wir unseren Verdacht auf Fräulein Schnack, Frau Schlimm und den alten Schnüffel.”
    Der Inspektor nickte. „Eine ganz hübsche Leistung von euch Kindern, das alles herauszubekommen, das muß ich sagen!”
    Herr Grimm konnte nicht länger an sich halten.
    „Hübsche Leistung! Die Gören haben sich in eine Angelegenheit der Behörde eingemischt. Nächstens wird der aufgeblasene Bengel noch behaupten, er wisse, wer der Briefschreiber ist!”
    „Sie haben es erraten, Herr Grimm”, sagte Dicki ruhig.
    „Ich weiß es wirklich.”
    Frau Hillmann und die Kinder starrten Dicki überrascht an. Sogar der Inspektor schien erstaunt zu sein. Herr Grimm riß den Mund auf. „Wer ist es?” stieß er hervor.
    „Darf ich einmal läuten, Frau Hillmann?” fragte Dicki. Nachdem sie ihre Zustimmung gegeben hatte, ging er zur Wand und drückte energisch auf den Klingelknopf. Alle warteten gespannt, was nun kommen würde.

Gut gemacht, Dicki!
    Die Küchentür wurde geöffnet. Schritte schlurften durch die Diele. Gleich darauf erschien Frau Schlimm im Wohnzimmer.
    „Haben Sie geläutet, Frau Hillmann?” fragte sie unsicher, als sie die schweigende Versammlung erblickte.
    „Ich habe geläutet”, antwortete Dicki. Dann wandte er sich zu dem Inspektor. „Hier ist der Missetäter. Frau Schlimm hat die anonymen Briefe geschrieben.”
    Frau Hillmann saß wie versteinert da. Herr Grimm schnaufte vernehmlich. Die Kinder hielten den Atem an. Nur der Inspektor schien keineswegs überrascht zu sein.
    Frau Schlimm wurde weiß wie die Wand und starrte Dicki wütend an. „Was sagst du da?” schrie sie. „Wie kannst du es wagen, eine ehrliche, unschuldige Frau zu verdächtigen!”
    „Unschuldig wohl kaum”, schaltete der Inspektor sich ein. „Es ist niederträchtig, verleumderische Briefe ohne Unterschrift zu schreiben. Erkläre uns jetzt bitte, wie du dahinter gekommen bist, Dietrich. Ich bin sicher, daß du eine solche Beschuldigung nicht unbegründet aussprichst, möchte aber auch Beweise haben.”
    Frau Schlimm begann zu weinen. „Setzen Sie sich hin und verhalten Sie sich ruhig!” befahl der Inspektor.
    „Das lasse ich mir nicht gefallen!” rief sie. „Eine unschuldige Frau wie einen Verbrecher zu behandeln! Ich habe
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