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Geheimcode Schreckenstein

Geheimcode Schreckenstein

Titel: Geheimcode Schreckenstein
Autoren: Oliver Hassencamp
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Segelboot gesehen“, sagte er zu Ottokar. „Das muß so um drei gewesen sein. Kurs Rosenfels. Ich dachte, Pummel macht wohl eine Probefahrt nach dem langen Winter.“
    „Hassan wollte sich Rosenfels mal ansehen, hat er mir nach dem Mittagessen eröffnet“, bestätigte Schaltuhr. Er war gerade vom Tee bei Fräulein Doktor Horn zurückgekommen und hatte dem Rex berichtet, endlich sei alles geklärt. Auch für seinen Sehfehler hatte er sich entschuldigt und für seine Verdächtigungen. Zufrieden saß er da, wie nach soeben bestandener Aufnahmeprüfung.
    Direktor Meyer ging auf und ab und dachte laut: „Hassan auf Rosenfels… schon seit zwei Stunden… womöglich mit Whisky und Zigaretten… das kann nicht gut ausgehen…“ Er blieb stehen und sah Ottokar an. „Vielleicht solltet ihr euch beeilen.“
    Der Schulkapitän grinste: „Ist das ein offizieller Streichauftrag?“
    Den Kopf hin und her wiegend, meinte der Rex: „Es muß nicht unbedingt lustig werden. Aber wenn ihr’s schafft, um so besser.“
    „Wir könnten euch mitnehmen!“ schaltete sich Schaltuhr in alter Gewohnheit ein. „Wir sind zu dem Liederabend eingeladen. Vielleicht können wir euch nützlich sein.“ Er schaute den Rex an, doch der schüttelte den Kopf. „Das sollen unsere Ritter allein erledigen. Wir bleiben lieber da. Sonst fällt Ihnen womöglich im Konzert noch eine Knallerbse aus der Tasche.“
    Beim Abendessen herrschte wieder diese Stimmung, daß alle wußten, ohne es zu wissen: Irgend etwas ist im Gange.
    Die Minis hatten es besonders wichtig. Beim Nachholen von Salat in der Küche machte der kleine Egon einen Umweg zu seinem Tisch.
    „Streng geheim!“ flüsterte er dem kleinen Kuno zu. „Ottokar, Stephan und Dampfwalze fehlen. Und Hassan!“
    „Meinst du, er macht einen Streich, und sie wollen ihn dabei beobachten?“ fragte der Mini mit Kulleraugen.
    Die kleine Dampfwalze nickte gedankenschwer und flüsterte noch leiser: „Gleich nach Tisch beraten wir, ob wir eingreifen. Natürlich unsichtbar.“
     
     
     

Treffpunkt Folterkammer
     
    Der Tageslauf im Mädcheninternat Schloß Rosenfels glich dem auf Burg Schreckenstein. Zwischen Teepause und Abendessen wurden auch hier die Schularbeiten gemacht. Allerdings nicht bei freiwilligem Schweigen in den Zimmern, sondern in den Klassenräumen unter Aufsicht.
    Sonja Waldmann sorgte bei den Großen für Ruhe. Mit stummen Lippenbewegungen über den Klavierauszug gebeugt, ging sie die Lieder für den Abend noch einmal durch.
    Schlag neunzehn Uhr ruckten die Stühle, Mädchen flitzten hinaus und schnatterten die große Treppe hinunter.
    „Ich bring ihm nachher was zu essen!“ ereiferte sich
    Doris.
    „Aber nicht die Fesseln aufmachen!“ warnte Martina. „Du mußt ihn füttern.“
    „Ist doch klar“, meinte Beatrix. „Für die Nacht kriegt er ‘ne Decke.“
    „Erst muß er uns aus der großen Welt erzählen!“ rief Doris.
    „Und wenn er mal muß…?“ fragte die besonnene Sophie.
    „Warten wir alle vor der Tür“, entschied Ingrid. „Wir brauchen dreifache Wachen, noch besser fünf…“
    Sie rannten aus dem Portal und wollten in das gegenüberliegende ehemalige Wirtschaftsgebäude. Doch plötzlich blieben sie wie angewurzelt stehen und starrten die Radfahrer an, die da gerade abstiegen.
    „Was wollt ihr denn schon wieder?“ fragte Martina barsch.
    Ottokar lächelte lieb. „Wir kommen zum Konzert!“
    Stephan lächelte noch lieber. „Und ihr wollt uns grade den alten Stall aufsperren, damit wir unsere Räder reinstellen können. Sehr aufmerksam von euch!“
    „Zuerst die Rennmaschine!“ sagte Dampfwalze und schob sein teures Rad vor, doch Ingrid trat ihm in den Weg.
    „Seit wann interessierst du dich denn für Musik, Dampfwalze?“
    Stephan lachte. „Er war beim Ohrenarzt und hat sich entrümpeln lassen. Seitdem kann er sogar Instrumente unterscheiden.“
    Der Scherz verschaffte den Mädchen Luft.
    „Hier ist zugesperrt“, sagte Beatrix. „Stellt sie vorn in den Schuppen.“ Eilig traten die Mädchen zwischen Wirtschaftsgebäude und die Ritter. Doris voraus.
    „Nanu?“ Ottokar grinste von Ohr zu Ohr. „Bei euch muß ‘ne Höflichkeitsbombe explodiert sein.“ Während die Mädchen nervös lachten, flüsterte er Stephan zu: „Der Laubfrosch quakt im Weltraum!“
    Stephan nickte. Er genoß die Aufregung und förderte sie. „Natürlich kommen wir nicht nur wegen dem Konzert…“
    Die Mädchen zuckten wie unter Strom. Er lächelte möglichst
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