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Gefangen im Palazzo der Leidenschaft

Gefangen im Palazzo der Leidenschaft

Titel: Gefangen im Palazzo der Leidenschaft
Autoren: Carole Mortimer
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ich komme oder nicht, so wie du auf diese Hochzeit reagiert hast.“
    Dmitri lächelte freudlos. „Ich muss mich bei dir bedanken, dass du mir geholfen hast, meine Meinung über dieses Thema zu ändern.“
    „Ich?“, fragte sie erstaunt. „Was, in aller Welt, habe ich damit zu tun?“
    Er seufzte schwer. „Unser letztes Gespräch, bei dem du mir die harte Wirklichkeit vorgehalten hast. Dadurch ist mir klar geworden, dass ich wegen der Heirat nicht so unnachgiebig sein darf, wenn ich Claudia nicht für immer verlieren will.“
    „Ach ja?“
    „Ja“, räumte er offen ein. „Ich habe alles genau durchdacht, ehe Claudia und Felix wieder nach Rom zurückgekehrt sind, und bin zu dem Schluss gekommen, dass es nicht an mir ist, über die Zukunft meiner Schwester zu bestimmen, auch wenn ich immer noch meine Zweifel bezüglich dieser Ehe habe.“
    Seine Erklärung machte sie noch unsicherer.
    Erneut lächelte er in der Dunkelheit. „Und deshalb habe ich vorgeschlagen, dass die beiden ihren Segen in Rom bekommen sollen …“
    „ Du hast das vorgeschlagen?“
    „Ja“, bestätigte er. „Weil nicht nur Claudias Verwandte und Freunde diesen Beweis brauchen, dass sie verheiratet ist, sondern ich auch.“
    „Auch die Familie Giordano?“, fragte Lily vorsichtig.
    Dmitri zuckte die Schultern. „Sie sind natürlich wenig erfreut über diese Heirat und meine Ausflüchte. Aber sie werden mit der Zeit sicher darüber hinwegkommen.“
    Zweifellos – wenn Graf Dmitri Scarletti seine Finger im Spiel hatte!
    „Ich habe beschlossen, Felix im nächsten Monat in meinem Büro in Mailand einzusetzen, damit er sich stärker in das Management des Familienunternehmens einarbeiten kann. Felix und Claudia müssen also nach Mailand ziehen, aber der Geschäftsführer dort geht Ende des Jahres in den Ruhestand, und wenn Felix sich als fähig erweist, kann er dann Augustos Posten übernehmen.“
    „Du hast dich ja wirklich um hundertachtzig Grad gedreht“, meinte Lily.
    „Es ist so, wie du gesagt hast – entweder denke ich um und passe mich den Gegebenheiten an, oder ich riskiere, mich für immer mit Claudia zu überwerfen. Ich habe das kleinere Übel gewählt“, fügte Dmitri trocken hinzu.
    „Das klingt schon eher nach dem Grafen Dmitri Scarletti, wie ich ihn in Erinnerung habe“, zog sie ihn auf.
    „So ist es“, gab er langsam zurück. „Könnten wir jetzt diese eisige Kälte hinter uns lassen und bei dir zu Hause weiterreden?“
    Lily wünschte, sie könnte seine Miene in dem dämmrigen Licht besser erkennen. Er klang sehr aufrichtig, und auch wenn er Claudias und Felix’ Ehe nicht billigte, würde er sie nicht absichtlich zerstören. Ein großes Zugeständnis von seiner Seite, wenn man bedachte, dass er heftig dagegen aufbegehrt hatte.
    Jetzt musste sie nicht mehr lange überlegen. „In Ordnung.“ Sie nickte. „Aber wir sollten unsere Autos nicht über Nacht hier draußen lassen, damit sie nicht aufgebrochen oder gestohlen werden. Deshalb schlage ich vor, du folgst mir.“
    „Sehr gern“, murmelte er.
    Lily warf ihm einen letzten, vorsichtigen Blick zu, ehe sie zu ihrem Wagen eilte, ihn aufschloss und schnell einstieg. Kurz lehnte sie sich im Sitz zurück und versuchte zu begreifen, dass Dmitri wirklich da war und sie zu ihrem Apartment begleiten würde.
    Und dass er nicht aus einem Pflichtgefühl heraus zu ihr gekommen war …
    Nervös stand Lily fünfzehn Minuten später mitten in ihrem kleinen, aber gemütlichen Wohnzimmer und war sich nur allzu deutlich bewusst, dass Dmitri nur wenige Zentimeter von ihr entfernt stand.
    Er hatte seine Jacke ausgezogen, unter der er einen Kaschmirpullover und verwaschene Jeans trug, die seine langen Beine betonten. Was darauf hinwies, dass er nicht direkt nach seinem Geschäftstreffen zu ihr gekommen war.
    „Möchtest du ein Glas Rotwein?“, fragte sie befangen. „Er ist natürlich lange nicht so gut wie der im Palazzo, aber …“
    „Ich würde lieber etwas Heißes trinken, wenn es dir nichts ausmacht“, erwiderte Dmitri. „Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie kalt es draußen auf dem Parkplatz war, als ich auf dich gewartet habe“, fügte er erklärend hinzu.
    Erstaunt blickte Lily ihn an. Daran hatte sie noch gar nicht gedacht. „Wie lange hast du denn gewartet?“
    Er zuckte die breiten Schultern. „Felix hat mir gesagt, dass du normalerweise um halb fünf gehst, also war ich sicherheitshalber um Viertel nach vier da.“
    Viertel nach vier? Dmitri hatte also
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