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Gefangen im Palazzo der Leidenschaft

Gefangen im Palazzo der Leidenschaft

Titel: Gefangen im Palazzo der Leidenschaft
Autoren: Carole Mortimer
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Beleidigungen über ihren Bruder anhören – die indirekt auch sie betrafen. „Vergiss deine Entschuldigung, Dmitri“, sagte sie. „Und lass mich einfach hier raus.“
    „Nein.“
    Verblüfft betrachtete sie ihn. „Was soll das heißen? Jetzt sag nicht, dass du mich hier wieder gefangen halten willst“, fuhr sie wütend fort, „bis Felix mit Claudia zurück ist und du die Ehe hast annullieren lassen.“
    „Falls sie gestern an Claudias Geburtstag geheiratet haben, ist es dafür wohl ein bisschen zu spät.“
    Lily zuckte zusammen. Selbst wenn Claudia und Felix vor der Ehe noch nicht miteinander geschlafen hatten, würden sie es jetzt sicher tun. „Und was hast du nun vor, Dmitri?“ Neugierig musterte sie ihn. „Willst du Felix vielleicht eine Abfindung anbieten? Und falls das nicht klappt, Claudia enterben?“ Sie schnaufte. „Bevor du etwas Übereiltes tust, solltest du einen Moment überlegen, wie Claudia darauf reagieren würde und dass deine Beziehung zu ihr vielleicht unwiderruflich Schaden nehmen könnte.“
    Ein Muskel zuckte an seiner Wange. „Erstens habe ich nicht die Absicht, einen Präzedenzfall zu schaffen, indem ich einen Mitgiftjäger abfinde. Und zweitens bin ich mir durchaus bewusst, dass Claudia … wenig erfreut sein wird, wenn ich mich einmische.“
    „Nach dem, was du mir über deine Schwester erzählt hast, glaube ich, dass ‚wenig erfreut‘ stark untertrieben ist“, meinte Lily fassungslos.
    „Wie auch immer, ich hoffe, sie merkt irgendwann, dass ich nur zu ihrem Besten gehandelt habe.“
    „Und wenn nicht?“
    Dmitris Miene verfinsterte sich. „Dann habe ich wenigstens die Genugtuung, zu wissen, dass es so ist.“
    „Und das reicht dir?“, fragte sie leise.
    Er nickte. „Es muss reichen.“
    Lily seufzte tief. „Immer vorausgesetzt, dass Claudia dann noch mit dir spricht.“
    „Was ich nur vermuten kann“, räumte er ein.
    Diese Erkenntnis war für Lily ein Schritt in die richtige Richtung. Doch Felix würde sicher nicht wollen, dass Claudia und ihr Bruder sich ernsthaft und vielleicht für immer zerstritten.
    Und was ein Wiedersehen zwischen ihr und Dmitri betraf ….
    Allein der Gedanke daran, dass er sie wie eine Fremde behandeln würde, falls sie sich je wiedersahen, ganz zu schweigen davon, wieder eine Nacht gemeinsam zu verbringen, reichte aus, um Lilys Schmerz erneut aufflammen zu lassen.
    „Wir sollten es einfach auf uns zukommen lassen, wenn und falls es so weit ist“, sagte sie rasch. „Im Moment ist mir nur wichtig, zum Hotel zurückzukommen und dich allein zu lassen mit deinen selbstherrlichen Plänen, Claudia und Felix auseinanderzureißen, wenn sie wieder in Rom sind.“
    Dmitri quittierte ihre Worte mit einem finsteren Blick. „Aus deinem Mund klingt das so, als sei ich ein Monster, obwohl ich nur versuche, meine sehr viel jüngere Schwester zu beschützen.“
    „Die offenbar glaubt, deinen Schutz nicht mehr zu brauchen“, erklärte Lily. „Außerdem kann es dir doch egal sein, was ich tue und denke.“
    Wahrscheinlich – und doch merkte Dmitri, dass es ihm nicht egal war, ob Lily den Palazzo und Italien verließ und dass sie so schlecht von ihm dachte. „Es gibt keinen Grund, warum ich dir nicht noch etwas von Rom zeigen sollte, als Erinnerung an deinen Aufenthalt hier.“
    „Jetzt bist du derjenige, der sich albern verhält!“ Fassungslos starrte sie ihn an.
    „Ich wüsste nicht, warum wir nicht wenigstens wie zivilisierte Menschen miteinander umgehen sollten.“
    „Dann musst du außerordentlich gefühllos sein!“, gab sie scharf zurück. „Während ich versuche, mit dem bisschen Würde, das mir noch geblieben ist, zu gehen, schlägst du vor, wir sollen uns zusammen Sehenswürdigkeiten ansehen!“ Hektisch fuhr sie sich mit der Hand durchs Haar.
    Dmitri sah sie von oben herab an. „Ich sehe keinen Grund, warum sich die Ereignisse der letzten Nacht in irgendeiner Weise auf deine oder auch meine Würde ausgewirkt haben sollten.“
    „Vielleicht ist genau das der Grund, warum ich von hier wegmuss!“, sagte Lily leise.
    Er presste die Lippen zusammen. „Wir haben nichts getan, dessen wir uns schämen müssten.“
    „Ich schäme mich auch nicht. Ich fühle mich einfach nur gedemütigt durch diese ganze peinliche Episode. Und falls du nicht willst, dass ich hier gewaltsam ausbrechen muss, solltest du jetzt dafür sorgen, dass die Tür offen ist, wenn ich gehe.“
    Sie warf ihm einen letzten Blick zu, ehe sie sich umdrehte und aus der
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