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Gefährte des Wolfes: William

Gefährte des Wolfes: William

Titel: Gefährte des Wolfes: William
Autoren: Rhianne Aile , Anne Sommerfeld
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Bruder zu helfen. Ihr seid seit eurer Geburt miteinander verbunden. Wenn ihn jemand finden kann, dann du.«
    Alex drückte seine Nase in Rauls Nacken. Sein warmer Atem und die sanfte Berührung seiner Lippen ließen Raul wissen, dass er diese Sache nicht allein durchstehen musste. Er straffte sich in Alex' Umarmung.
    »Ich weiß, wie dringlich deine Bitte ist«, erklärte er Nicolai. »Bis zum Morgengrauen werde ich mich entschieden haben. Bis dahin kannst du ein wenig ruhen. Eric wird dir das Gästehaus zeigen und dafür sorgen, dass es dir an nichts fehlt.«
    Der große Wächter trat lautlos aus den Schatten heraus. Nicolai erhob sich, drehte sich zu Eric und zögerte einen Moment. Augenblicklich trat Raul auf ihn zu und zog ihn in eine Umarmung. Er schmiegte seine Wange an Nicolais und flüsterte: »Es ist noch nicht zu spät. Ich würde es fühlen.«
    Nicolai nickte, seine Hände zitterten, als er Rauls Umarmung erwiderte. »Das Rudel würde es nicht ertragen, euch beide zu verlieren. Du musst ihn finden.« Noch ein letztes Mal drückte er Rauls Arm, dann wandte er sich zu Eric um und folgte ihm.
    Alex drehte Raul zu sich und legte einen Finger unter sein Kinn, damit er ihn ansah. »Du musst tun, was du für richtig hältst. Aber es wird schwer für mich sein, dich nicht bei mir zu haben.«
    Raul grinste seinen Gefährten an und nickte leicht. »Bist du dir so sicher, dass ich gehen werde?«
    Anstatt auf die Stichelei einzugehen, legte der Rajan seine Hände an Rauls Gesicht und zog ihn noch ein Stück näher zu sich heran. »Ich kenne dein Herz. Du wirst die, die du liebst, nicht im Stich lassen.«
    Raul hob den Kopf und streifte Alex' Lippen in einem flüchtigen Kuss, ein Versprechen, dass noch mehr folgen würde, sobald sie allein waren. »Wir brauchen einen Plan. Sienna ist gefährlich.«
    »Glaubst du, sie könnte Richard dasselbe angetan haben wie dir?«, fragte Benjamin.
    »Zuzutrauen wäre es ihr«, antwortete Raul und wandte sich dann an Tristan. »Ich werde deine Hilfe brauchen. Sienna ist mächtig. Wenn Richard wirklich verschwunden ist, muss Magie im Spiel sein.«
    »Ich würde wirklich gern helfen«, begann Tristan »Aber da ich nichts über Sienna weiß… oder deinen Bruder…«
    »Okay, schon gut. Ich erzähle dir die Geschichte, dann machen wir einen Plan«, stimmte Raul schließlich zu.
    »Na endlich.« Tristan rutschte auf der Hollywoodschaukel näher an Benjamin heran und verschränkte die Beine unter sich. Benjamin lachte leise, als er seinen Gefährten an seine Brust zog und einen Arm unter Tristans schob, um ihn festzuhalten.
    Trotz Nicolais schlechter Nachrichten ließ sich Raul von Benjamins Lachen über Tristans Enthusiasmus anstecken. »Okay, mal sehen, ob ich uns in die Vergangenheit bringen kann. Benjamin und Alex können ergänzen, wenn ich mich nicht richtig erinnere.«
    Alex konnte über Rauls Leidenschaft, Geschichten zu erzählen, nur die Augen verdrehen. Als ob Raul auch nur eine einzige davon vergessen könnte.
     
    ***
     
    Raul erwachte von einem heftigen Hämmern in seinem Kopf. Es fühlte sich an, als wäre eine Herde Wildpferde darüber hinweggalloppiert. Als das grelle Sonnenlicht seine Augen traf, kniff er sie zusammen und versuchte, sie mit der Hand abzuschirmen, während sein Blick über die fremde Landschaft glitt.
    Bei dem hastigen Versuch, sich aufzurichten, zuckte er zusammen. Sein Körper fühlte sich an, als wäre er von einem Zug erfasst worden. Wäre es ihm möglich gewesen, betrunken zu werden, hätte er geglaubt, einen schrecklichen Kater zu haben, doch sein Werwolfstoffwechsel schloss diese Möglichkeit aus.
    Wo zur Hölle war er? Raul witterte die Luft um sich herum. Der metallische Geruch der Erde mischte sich mit dem vertrauten, herben Geruch seines Zwillings und einem erdrückenden Patchouli-Gestank, den er sofort mit Sienna, der Geliebten seines Bruders, in Verbindung brachte.
    Mit der Eleganz eines Raubtieres erhob er sich und suchte den Horizont nach etwas ab, das ihm bekannt vorkam. Da er nichts erkennen konnte, warf er einen flüchtigen Blick auf seinen Körper. Von seinem Kopf einmal abgesehen, der sich langsam besser anfühlte, war er unverletzt.
    Er klopfte sich die Grasreste von der Jeans und ging auf die Baumreihe zu. Dabei versuchte er, seine Erinnerungen zu sortieren. Da er noch immer die Kleidung trug, die er Donnerstagmorgen angezogen hatte, hatte er sich seitdem offenbar nicht verwandelt. Zwar wusste er nicht, wie lange er bewusstlos
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