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Gefaehrliche Ueberraschung

Gefaehrliche Ueberraschung

Titel: Gefaehrliche Ueberraschung
Autoren: Mary Higgins Clark
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inzwischen ein paar Gläser eingeschenkt hatte, kehrte zu ihnen zurück. »Ich habe eine Idee. Die meisten unserer Gäste kennen Petey, und viele arbeiten hier in der Umgebung.
    Vielleicht wissen sie etwas.«
    Er machte einen Hechtsprung auf die Theke und pfiff auf zwei Fingern. Die Gäste reckten die Köpfe und johlten begeistert. »Eine Lokalrunde«, schrie jemand.
    Matt hob abwehrend die Hände. »Elsie hat bereits ein Dinner für alle spendiert. Aber ich habe eine wichtige Frage. Hat jemand vielleicht Petey Commet gesehen, bevor er hierher kam?«
    Bitte, lieber Gott, bitte, flehte Regan unhörbar. Sie sah, wie die Gäste einander ansahen und die Köpfe schüttelten. Doch dann rief jemand: »Auf der Herfahrt von der Arbeit sah ich Petey den Weg neben der Slocum Marina entlanglaufen.«
    »Die hat doch für den Winter dichtgemacht. Was sollte er dort wollen?«, murmelte ein Gast neben Regan halblaut.
    Regan blickte den Mann scharf an. »Wo liegt diese Slocum Marina?«
    »Wenden Sie sich draußen nach links. Sie liegt ein paar Blocks die Straße hinunter, auf der rechten Seite. An der Zufahrt 184

    steht ein Hinweisschild.«
    Fred, Regan und Alvirah rannten zu Freds Auto. Er schob sich hinter das Steuer und ließ den Motor aufheulen. Als er den Parkplatz verließ, drehten die Reifen auf der verschneiten Straße fast durch.
    »Wenn sie bei diesem Wetter auf einem alten, brüchigen Kahn sind…« Regan beendete den Satz nicht.
    »Sie haben gerade die Zufahrt verpasst!«, schrie Alvirah.
    Fred drehte um und bretterte die abschüssige, verlassene Stra-
    ße zum Fluss hinunter, die auf einer leeren Parkfläche endete.
    Die Scheinwerfer gewährten genug Licht für die Erkenntnis, dass nirgendwo ein Boot zu sehen war.
    Fred schnappte sich eine Taschenlampe aus dem Handschuhfach und sprang aus dem Wagen. Gefolgt von Regan und Alvirah stürmte er am geschlossenen Büro der Marina vorbei. Irgendwo links hörten sie dumpfe, polternde Geräusche, liefen darauf zu und wären in ihrer Hast auf dem feuchten Schnee fast ausgerutscht. Der Lichtkegel der Taschenlampe zeigte ein be-denklich schief liegendes Hausboot, das vom starken Wind immer wieder gegen das Dock getrieben wurde. Es machte den Eindruck, als würde es jeden Moment sinken.
    »Oh, mein Gott«, schrie Regan. »Sie sind da an Bord. Das weiß ich ganz genau.« Sie und Fred rannten weiter, die keu-chende Alvirah dicht hinter ihnen.
    Das Seil, mit dem das Hausboot vertäut war, hatte sich vom Poller gelöst. Fred griff danach und befestigte es, so gut er konnte. »Passen Sie auf, dass es sich nicht wieder lockert, Alvirah.«
    »Dad!«, schrie Regan und sprang beherzt an Deck. »Rosita!«
    Sie hämmerte mit beiden Fäusten gegen die mit einem Sicher-heitsschloss versehene Kabinentür.
    Luke und Rosita glaubten zu träumen, als sie Regans Stimme hörten. Sie versuchten, ihre Beine vor dem eiskalten Wasser zu 185

    schützen, das über den Fußboden strömte. Das Leck neben der Tür erweiterte sich buchstäblich beim Zusehen.
    »Regan. Endlich!«, rief Luke.
    »Schnell, schnell!«, kreischte Rosita.
    »Wir kommen«, rief Fred und sprang neben Regan.
    Gemeinsam traten sie wiederholt gegen die Tür. Endlich gab das Holz nach und begann zu splittern. Sie rissen und zerrten an den Brettern, bis das Loch groß genug war, dass sie hindurch-schlüpfen konnten.
    Als Erster ging Fred hinein und leuchtete mit der Taschenlampe um sich. Regan folgte ihm, watete durch das wadenhohe Wasser und zuckte beim Anblick ihres Vaters und Rositas, die an die Wand gefesselt waren, entsetzt zusammen.
    »Die Schlüssel liegen auf dem Boden, in der Nähe des Herdes«, sagte Luke.
    Regan und Fred bückten sich und tasteten fieberhaft in dem eisigen Wasser herum, das unablässig stieg.
    Lass sie uns finden, flehte Regan innerlich. Bitte! Nahe dem Kühlschrank trafen ihre Finger auf etwas Metallisches, das ihr aber sofort wieder entglitt. »Ich habe sie gefühlt. Hier irgendwo müssen sie sein.«
    Fred richtete den Strahl seiner Taschenlampe auf den Boden vor dem Kühlschrank.
    »Da sind sie!«, schrie Regan und sprang auf die Schlüssel zu.
    Inzwischen reichte ihr das Wasser bis an die Knie. Sie öffnete den Ring und gab Fred einen Schlüssel. Regan watete zu Luke hinüber und griff hastig nach seinem Handgelenk. Der Schlüssel passte nicht.
    Fred wandte sich von Rosita ab, und sie tauschten die Schlüssel aus.
    Diesmal klappte es.
    Schon bald waren Handschellen und Fußfesseln offen. Ge-186

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