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Gefaehrliche Schatten

Gefaehrliche Schatten

Titel: Gefaehrliche Schatten
Autoren: Bryan Chick
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Scouts, die in unterschiedlicher Geschwindigkeit zu Boden sanken. An die dreißig Meter unter ihm war Ella, während Richie mindestens dreißig Meter über Noah folgte. Richie war vollkommen panisch und wirbelte in seinem Reifen herum, sodass er immer wieder gegen Äste prallte und Blätter abriss. In der Mitte zwischen Richie und Noah befand sich Megan.
    Erleichtert stellte Noah fest, dass sich der Fall seines Reifens verlangsamte, und er lockerte seinen festen Griff um das Seil. Er näherte sich einer Plattform in den Bäumen, eine bloße Ansammlung von Holzplanken ohne Wände oder Geländer. Sie hatte die Größe eines Parkplatzes und war bevölkert mit etwa hundert Schimpansen. Sie liefen hin und her, sprangen auf und ab und kletterten sich gegenseitig auf den Rücken.
    Ellas Reifen landete als erster. Er setzte in der Mitte der Plattform auf. Sie kletterte aus dem Reifen heraus und war sofort von Schimpansen umgeben. Die wilden Affen kreischten und brüllten und schlugen mit den Handflächen auf die Bretter unter ihren Füßen.
    Noahs Reifen kam ebenfalls zum Halten. Er stieg hinaus und betrat den Holzfußboden. Ohne sein Gewicht schoss der Reifen wieder hoch in die Luft, prallte hier und da an einem Ast ab und zog sich zurück in Richtung Clarksville-Zoo.
    «Diese dummen Kerle lassen mich einfach nicht in Ruhe!», rief Ella Noah zu.
    Noah drängte sich durch die Menge und schob die Schimpansen zur Seite, bis er bei seiner Freundin angekommen war. Während die beiden versuchten, die Schimpansen zu vertreiben, landete Megan auf der Plattform. Noah staunte, wie ruhig seine Schwester war. Sie hatte in den letzten Wochen so viel durchgemacht. Wer außer Megan hätte die Gefangenschaft durch gefährliche Tiere in einer Höhle und noch dazu in einer unterirdischen magischen Welt so gut überstanden? Noah bewunderte ihren Mut, trotz dieser schlimmen Zeit wieder mit den anderen Scouts hierher in den geheimen Zoo zu kommen.
    Megan stellte sich auf die Plattform und wurde sofort von Schimpansen umringt. Sie streckte den Arm aus und ließ die Tiere an ihren Fingern schnuppern. Dann strich sie ihnen vorsichtig über den Kopf.
    «Guckt euch Megan an», sagte Noah zu Ella. «Als hätte sie ihr ganzes Leben mit hyperaktiven Affen verbracht.»
    «Na ja», meinte Ella und schob einen weiteren Schimpansen zur Seite, «sie hat immerhin viel mit dir und Richie zu tun gehabt.»
    Noah musste grinsen. Und fragte sich, wo sein Freund eigentlich blieb. Suchend sah er nach oben und entdeckte Richie, der etwa zwanzig Meter über ihnen in seinem Reifen herumwirbelte. Er schrie durchgehend, bis er knapp über der Plattform zum Halten kam. Dann purzelte er heraus und fiel polternd und mit einem «Autsch!» hin.
    «Hübsche Landung, Richie», sagte Ella. Sie schob einen weiteren Schimpansen von sich.
    Während sich Richies Reifen wieder in die Höhen des geheimen SchlarAFFENlands zurückzog, sah Ritchie durch seine verrutschte Brille zu seinen Freunden auf. «Geht es mir gut? Habe ich mir was gebrochen?»
    «Du hast vielleicht den Rekord für die längste Reise gebrochen, die ein Dussel in einem Reifen gemacht hat – aber wenn du von Knochen sprichst, dann glaube ich nicht, nein.»
    Richie betastete seine Arme, die Beine und Rippen. «Seid ihr sicher, dass ich mir nichts getan habe? Denn ich habe das Gefühl, als müsste ich verletzt sein.»
    Ella schob sich durch die Affen, packte Richie beim Jackenkragen und zog ihn auf die Füße. «Hör auf zu jammern!», sagte sie.
    Die Schimpansen beugten sich über Richie und starrten ihn neugierig an, wobei sie die haarlosen Augenbrauen hochzogen. Sie schaukelten vor und zurück, stießen sich gegenseitig an und grunzten. Einer pikste Richie in den Bauch, und er schlug seine pelzige Hand weg.
    Noah drängte sich durch die Menge, stellte sich an den Rand der Plattform und blickte hinaus in das geheime SchlarAFFENland. Es war tatsächlich ein Sektor – ein Gebiet innerhalb des geheimen Zoos, das eines der Gehege des städtischen Zoos von Clarksville mit dem Herzen der unterirdischen Welt verband: der Stadt der Artenvielfalt.
    Noah streckte die Beine aus und legte sich flach auf den Bauch. Dann reckte er den Hals und sah nach unten. Die Scouts befanden sich in etwa fünfzig Meter Höhe über dem Boden, und es gab keinen direkten Weg nach unten – keine Leiter, keine Seilbrücke, keine Treppe. Die einzige Möglichkeit, nach unten zu gelangen, war offenbar, zum nächsten Baum hinüber- und von dort
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