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Gefährliche Begierde

Gefährliche Begierde

Titel: Gefährliche Begierde
Autoren: Tess Gerritsen
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genügen, um neu anzufangen. An irgendeinen Ort, wo sie weder mich noch Richard kennen oder wissen, was hier geschehen ist.«
    Das Wasser brach sich am Bug der Jenny B., und die Gischt sprang hoch und benetzte ihre Gesichter.
    »Es ist keine einfache Sache«, erklärte sie, »in einer Stadt zu leben, wo sich die anderen immer über dich wundern werden. Ich verstehe jetzt, weshalb Jill Vickery San Diego verlassen hat. Sie wollte sich von ihrer Schuld reinwaschen. Sie wollte ihre Unschuld wiederhaben. Und das genau ist es, was ich auch zurück möchte, Chase. Meine Unschuld.«
    »Die hast du nie verloren.«
    »Doch, das habe ich. Du hast das auch gedacht. Und das wirst du immer über mich denken.«
    »Ich weiß es jetzt besser. Ich habe keine Fragen mehr, Miranda. Keine Zweifel.«
    Sie schüttelte den Kopf und wandte sich traurig von ihm ab. »Es ist nicht so einfach, die Vergangenheit zu begraben.«
    »Okay, dann ist es das eben nicht.« Er drehte sie zu sich um. »Es ist niemals einfach, Miranda. Das Leben, die Liebe. Weißt du, gerade heute Morgen hat Miss St. John etwas sehr Weises zu mir gesagt. Sie meinte, dass ein Happy End niemals aus heiterem Himmel kommt. Man muss daran arbeiten.« Er streckte seine Arme nach ihr aus und nahm ihr Gesicht in seine Hände. »Glaubst du nicht, dass dieses Happy End es wert wäre, daran zu arbeiten?«
    »Aber ich weiß nicht einmal, ob ich noch an so etwas glaube wie ein Happy End.«
    »Das habe ich auch gedacht. Aber ich beginne, meine Meinung darüber zu ändern.«
    »Du wirst dich immer fragen, Chase, ob du mir vertrauen kannst …«
    »Nein, Miranda. Das ist die eine Sache, die ich niemals mehr in Frage stellen werde.«
    Dann küsste er sie auf eine süße und zarte Art und Weise, die nicht von Leidenschaft aber von Hoffnung zeugte. Diese eine Berührung seiner Lippen schien die schreckliche Schuld und die Reue, die ihre Seele befleckten, fortzuspülen.
    Die Erneuerung der Unschuld. Das war es, was er ihr anbot, das war es, was sie in seinen Armen fand.
    Vermeintlich nur wenige Minuten später brachen die Möwen plötzlich in ein wildes Gekacker aus, die lautstarke Ankündigung, dass Land in der Nähe war. Das Paar am Bug löste sich nicht aus der Umarmung. Selbst als die Bootspfeife erklang, selbst als die Jenny B. in den Hafen glitt, standen sie immer noch dort.
    Zusammen.
    – ENDE –
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