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GAYLÜSTE: erotische Geschichten (German Edition)

GAYLÜSTE: erotische Geschichten (German Edition)

Titel: GAYLÜSTE: erotische Geschichten (German Edition)
Autoren: Martin Skerhut , Justin C. Skylark , Verena Rank , Sandra Henke , Simon Rhys Beck , Nicole Henser , Inka Loreen Minden
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dem Jungenalter entwachsen. Er hatte kurzes Haar, das ungebändigt zu allen Seiten abstand. Und er wirkte eher zierlich, viel kleiner jedenfalls als Lord Livingston. Dieser junge durchscheinende Mann musterte ihn mit offensichtlicher Konzentration.
    Adrian war erstarrt, erinnerte sich aber an den ungewöhnlichen Umstand, dass er nicht zum ersten Mal einen Geist wahrnahm. Leider war es nämlich so, dass er vor einigen Jahren, etwa um seinen achtzehnten Geburtsta g herum, vermehrt ... nun, Erscheinungen gesehen hatte. Aber das hatte er verdrängt. Schließlich war dies eine schwierige Zeit gewesen. Nicht nur, dass er langsam zum Mann wurde, das passierte jedem Jungen früher oder später. Nein, er plagte sich mit Geistwesen herum und dann starb auch noch sein Vater am Fuße der Klippen! Und er war plötzlich das Familienoberhaupt. All das hatte Adrian geprägt und ihn nicht an seinem Verstand zweifeln lassen, als nun dieser junge Mann neben seinem Bett schwebte. Fest stand, dass dieser Geist nicht der Geist des Toten war, denn Livingston hatte eine Frau im Wald gefunden. Aber was wollte diese Gestalt hier von ihm? War sie vielleicht der Geist des Mörders? Keine angenehme Vorstellung.
    Der junge durchscheinende Mann bewegte seinen Mund, aber es drang kein Laut zwischen seinen Lippen hervor, was ihn ganz offenbar ärgerte, denn er runzelte frustriert die Stirn.
    Adrian setzte sich auf. »Was willst du hier?« Im Grunde hatte ihm die nächtliche Begegnung mit Hunter gereicht.
    Der Geist begann zu gestikulieren.
    »Das Fenster?«, fragte Adrian, und als der andere wild nickte, stand er seufzend auf. Gut, dass er sich nicht die Mühe gemacht hatte, sich wieder zu entkleiden. So intensiv wie er von diesem Geist angegafft wurde, wäre es ihm sicher unangenehm gewesen, in einem weniger bekleideten Zustand herumzulaufen. Abgesehen davon, war auch der Geist recht attraktiv, er entsprach zumindest Adrians Geschmack. Denn spätestens seit seinem ersten längeren Aufenthalt in London wusste Adrian, dass er mit seiner Vorliebe für Männer nicht allein war. Eine Neigung, die ihm auch bereits die ein oder andere durchwachte Nacht eingebracht hatte.
    Aber jetzt stand er vor einem der großen Fenster und zog den schweren Vorhang zur Seite. In diesem Moment hörte er draußen ein morsches Knacken, und in seinem Schlafzimmer verpuffte der Geist zu einem lilafarbenen Nebel.
    Irritiert öffnete Adrian das Fenster, aber er konnte in dem dichten Nebel nicht viel erkennen.
    »Ist dort jemand?«, rief er gedämpft nach unten. Denn das Knacken hatte sich verdächtig nach einem Ast angehört, der abgebrochen war.
    »Nein!«, kam von unten zurück.
    »Ich komme runter, einen Moment«, erklärte Adrian entschieden.
    Er brauchte nur noch seine Stiefel anzuziehen. Wer zu m Teufel trieb sich in dieser Nacht in seinem Garten herum? Er war sich sehr sicher, dass es nicht Lord Livingston war. Aber wer konnte es dann sein? Sie hatten außer Livingston keinen direkten Nachbarn. Und er konnte sich nicht vorstellen, dass jemand aus dem Dorf hier herumschlich, ih m vielleicht einen Streich spielen wollte. Das würde auch nicht die Erscheinung in seinem Zimmer erklären.
    Er eilte durch die dunklen Gänge, bedacht darauf, niemanden zu wecken. Er wollte wirklich keinen großen Aufstand provozieren und war froh, dass seine Schwester Elisabeth nichts von dem Zwischenfall mitbekommen hatte. Auch das Dienstpersonal hatte sich nach Livingstons nächtlichem Besuch wieder zur Ruhe begeben. Und so hatte Adrian für einen verrückten Moment den Eindruck, Blackwood Manor wäre menschenleer. Hätte er ein etwas zarteres Nervenkostüm besessen, wäre ihm sicher ein Schauer den Rücken hinuntergelaufen.
    Er lief die Treppen nach unten, hier waren zum Glück einige Leuchter angelassen worden, sodass er zwei Stufen auf einmal nehmen konnte. Er hastete durch die Eingangshalle und trat dann durch die große Tür nach draußen. Im gleichen Augenblick fiel ihm auf, dass er besser einen Mantel oder einen Umhang mitgenommen hätte. Der Nebel, der ihm entgegenschlug, war nass und eisig. Trotzdem eilte er weiter, um das große Gebäude herum, zu der Seite, an der sich seine Fenster befanden. Der Rasen, über den er lief, war nass und rutschig. Und Adrian musste höllisch aufpassen, dass er nicht stürzte.
    »Hallo? Ist da noch wer?«, rief er aufs Geratewohl in den Nebel hinein. Er verzichtete auf eine förmliche Ansprache. Wer mitten in der Nacht auf seine Bäume kletterte, konnte
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