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Gaunts Geister - Band 1-3

Gaunts Geister - Band 1-3

Titel: Gaunts Geister - Band 1-3
Autoren: Dan Abnett , Christian Jentzsch
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fragte LaHain. Dies
war viel zu außerplanmäßig.
    »Ich spüre, dass sie geheim
ist. Informationen der höchsten Geheimhaltungsstufe. Zinnober.«
    Eine lange Pause trat ein, in
der die Stille an Bord des kleinen, schlanken Raumschiffs nur vom Summen des
Antriebs, dem Rattern der Anzeigen und dem Surren der Luftreiniger durchbrochen
wurde.
    »Zinnober ...«, hauchte LaHain.
    Zinnober war die höchste
Geheimhaltungsstufe, die von den Verschlüsslern des Kreuzzugs benutzt wurde.
Sie war unerhört, geradezu ein Mythos. Selbst Schlachtpläne rechtfertigten
normalerweise nur Magenta. Er verspürte eisige Anspannung in den Handgelenken
und ein Zittern im Herzen. Als Reaktion darauf bekam der Reaktor des Zerstörers
Kammerflimmern. LaHain schluckte. Ein Routinetag hatte soeben eine sehr
unroutinemäßige Wendung genommen. Ihm war klar, dass er alles versuchen musste,
um diese Daten korrekt und effektiv aufzufangen.
    »Wie lange brauchen Sie?«,
fragte er über Kom.
    Wieder eine Pause. »Das Ritual
dauert eine Weile. Stören Sie mich nicht in meiner Konzentration. Ich brauche
so lange wie möglich«, sagte der Astropath. Seine Stimme hatte einen
phlegmatischen und zugleich angestrengten Beiklang. Einen Moment später
murmelte die Stimme ein Gebet. Die Lufttemperatur in der Kabine sank merklich.
Irgendwo seufzte irgendetwas.
    LaHain entspannte seinen
Klammergriff um das Ruder, während er überall Gänsehaut bekam. Er hasste die
Hexerei der Psioniker.
    Er konnte sie schmecken, bitter
und durchdringend. Kalte Schweißperlen bildeten sich unter seiner Flugmaske. Beeil
dich! , dachte er ... Es dauerte zu lange, sie trödelten herum und waren
verwundbar. Und er wollte keine Gänsehaut mehr haben.
    Das Gebetsgemurmel des
Astropathen setzte sich fort. LaHain schaute durch die Kanzel auf die rosa
Dunstschwade, die sich eine Milliarde Kilometer entfernt von ihm weg ins Herz
des Nebels bog.
    Das kalte, stechende Licht
uralter Sonnen fiel dort hindurch wie Morgenlicht durch feine Gaze.
Dunkelbäuchige Wolken wirbelten in trägen, stummen Blüten.
    »Kontakt!«, rief der Beobachter
unvermittelt. »Drei! Nein, vier! Schnell wie die Hölle und nehmen direkten Kurs
auf uns!«
    LaHain merkte auf.
»Anflugwinkel und Geschwindigkeit?«
    Der Beobachter ratterte
Koordinaten herunter, und LaHain schwenkte die Nase entsprechend herum. »Sie
kommen schnell näher!«, wiederholte der Beobachter.
    »Thron der Erde, sind die
schnell!«
    Auf LaHains Anzeige blinkten
runische Zeiger, als sie sich ins taktische Gitternetz schoben.
    »Abwehrsystem aktiviert! Waffen
feuerbereit machen!«, bellte er.
    Automatische Ladetrommeln
ratterten in den Buggeschützturm vor ihm, während er die Autokanonen scharf
machte, und Energiereservoirs jaulten, als die Plasmakanonen hochgefahren
wurden.
    »Faustus Eins an Faustus
Zwei!«, krächzte Moselles Stimme aus dem Lautsprecher des Langstreckenkom.
    »Sie fallen über mich her!
Brecht ab und flieht! Im Namen des Imperators, brecht ab und flieht!«
    Der andere Zerstörer kam ihm
mit Vollschub entgegen. LaHains verbesserte Optik, verstärkt und mit den
Kanzelsystemen verbunden, sah Moselles Schiff, als es noch tausend Kilometer
entfernt war. Ihm folgten träge und langsam die vampirischen Formen der
Jagdschiffe des Chaos. Feurige Muster erblühten in der rostroten Finsternis.
Gelbe Leuchtspuren eines giftigen Todes.
    Moselles Schrei hallte aus dem
Kom und verstummte abrupt.
    Der dahinrasende Zerstörer
verschwand in der Glut eines sich rasch ausdehnenden, ultrahoch erhitzten
Feuerballs.
    Die drei Angreifer donnerten
weiter durch das feurige Inferno.
    »Sie gehen auf uns los!
Beidrehen!«, brüllte LaHain, während er die Triebwerke zündete und den
Zerstörer herumriss.
    »Wie lange noch?«, bellte er
den Astropathen an.
    »Die Botschaft ist empfangen.
Ich sende sie jetzt ... weiter ...«, keuchte der Astropath am Rand des
Zusammenbruchs.
    »So schnell wie möglich! Wir
haben keine Zeit!«, erwiderte LaHain.
    Das schnittige Kampfschiff
zuckte vorwärts, als die Antriebsdüse tosende blaue Hitze spie. LaHain
frohlockte ob des Gesangs des Triebwerks in seinem Blut. Er strapazierte die
Toleranzschwellen des Schiffs. Bernsteinfarbene Alarmsigillen leuchteten auf
seiner Anzeige auf. LaHain wurde langsam in das rissige alte Leder seines
Kommandosessels gepresst.
    Im Heckturm schwenkte der
Geschütz-Servitor die Zwillings-autokanone auf der Jagd nach Zielen. Er sah
nicht die Angreifer, aber er sah ihre Abwesenheit: die
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