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Garantiert gesundheitsgefährdend: Wie uns die Zucker-Mafia krank macht (German Edition)

Garantiert gesundheitsgefährdend: Wie uns die Zucker-Mafia krank macht (German Edition)

Titel: Garantiert gesundheitsgefährdend: Wie uns die Zucker-Mafia krank macht (German Edition)
Autoren: Hans-Ulrich Grimm
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Diabetesgarten«.
    Eigentlich ist es kein Diabetesgarten, es ist ein normaler Garten mit Gewächsen, die alle geeignet sind, den Blutzucker im Zaum zu halten. Mit solchen Mitteln hat es Lauber geschafft, seine Krankheit zu besiegen, jetzt kann er leben wie ein normaler Mensch. Darüber schreibt er auch Artikel und Bücher (»Fit wie ein Diabetiker«). Fünf Beete sind es, es sind ganz gewöhnliche Pflanzen, manche ein bisschen in Vergessenheit geraten, bei vielen ist auch nicht mehr allgemein bekannt, welche heilsamen Wirkungen sie haben auf den Organismus. Auch die Medizin hat sich ja zuletzt nicht mehr so sehr für Pflanzen und natürliche Wirkstoffe interessiert. Jetzt wächst das Interesse wieder, zumindest bei manchen Ärzten, und diesen Garten hat Lauber auf speziellen Wunsch von Professor Kristian Rett angelegt, Chefarzt Diabetes hier im Krankenhaus Sachsenhausen. Die Sachen kann natürlich auch jeder essen, der kerngesund ist.
    Auf den Beeten wachsen Pflanzen wie Kümmel, Artischocken, Brennnessel, Bockshornklee, Spitzwegerich, Thymian und Holunder. Topinambur, die Wurzelknolle, die im Frühjahr so schön gelb blüht und daher auch Kleine Sonnenblume genannt wird. »Die sorgt dafür, dass der Blutzucker nicht so schnell in die Höhe schießt.« Oder das Pflänzchen daneben, der Weißkohl: »Das ist auch so ein Resorptionsverzögerer«, der die Aufnahme des Zuckers ins Blut bremst, zumal in seiner Form als Sauerkraut.
    Es sind ganz normale Pflanzen, Früchte der Natur, Kräuter, Gewürze. Sie sorgen dafür, dass der Zucker, den der Mensch ja braucht, in angemessenem Tempo und in angemessener Menge dort im Körper ankommt, wo er gebraucht wird. Manche bremsen die Aufnahme des Zuckers, andere verstärken die Wirkung des Insulins, das die Weiterverarbeitung des Zuckers in die Muskeln und ins Gehirn ermöglicht. So ist weniger Insulin im Spiel – was ja gut ist, weil das Hormon im Übermaß zu Übergewicht und Krebs führt. Das Austernkraut zum Beispiel verstärkt die Insulinwirkung. Oder die Geißraute. Galega officinalis. »Aus der Galega wird Metformin gewonnen«, sagt Lauber, »die Professoren wissen das nicht.« Was sie natürlich wissen: »Metformin ist das wichtigste Diabetesmedikament.«
    An einem Draht rankt sich empor – Hopfen. »Da merkt man, dass Professor Rett aus Bayern kommt. Er hat sofort erkannt, dass man den Hopfen hochbinden muss.« Weintrauben müssten eigentlich auch noch dazu. Wein senkt den Blutzuckeranstieg. Wein, Bier, Schnaps, auch sie haben ihre Funktion im Zuckerhaushalt, sagt Professor Kristian Rett, der Initiator des Gartens: »Offenbar verstärken alkoholische Getränke die Insulinwirkung, wobei der Wein am günstigsten zu sein scheint. Bei bestimmungsgemäßem Gebrauch kann der Nutzen die Risiken überwiegen.« Das bedeutet: Bei einem Wein mit zehn Volumenprozent Alkohol bei Männern drei »Achtele«, also 0,375 Liter, bei Frauen ein Viertele am Tag, 0,25 Liter. So ist es also ganz sinnvoll, dass solche Getränke das Essen begleiten. Überhaupt scheinen die traditionellen Zubereitungsweisen auch bei der Zuckerbeförderung im Körper eine Rolle zu spielen. Zum Beispiel bei den Kartoffeln, die ja einen hohen glykämischen Index haben, also den Blutzucker schnell in die Höhe treiben. Als Bremse wirkt da Saures – der Essig beispielsweise im Kartoffelsalat. Oder Gemüse als Beilage – senkt ebenfalls den Index, wie auch die Butter im Kartoffelpüree.
    Und dann ist da noch in einem der Beete eine hochaufgeschossene Pflanze mit kleinen, gezackten Blättern, die tatsächlich süß schmecken. Stevia. Lauber ist bei Stevia skeptisch, weil es dazu angetan ist, den Süßmodus beizubehalten, den permanenten Süßgeschmack im Alltag. Er will den Süßmodus beseitigen. Man könnte natürlich die grünen Stevia-Blätter auch verwenden wie ein Gewürz, wie etwa Zitronenmelisse. Man könnte es ins Müsli tun oder in den Kuchen. Man kann auch den Zucker wie ein Gewürz verwenden, so wie der französische Schriftsteller Jean Anthelme Brillat-Savarin (1755–1826) es getan hat, der den Zucker als »Universalzutat« bezeichnet hat, eine vielseitig verwendbare Würze. So wurde Zucker, als er nach Europa kam, auch verwendet, den Gewürzen zugeordnet wie Pfeffer, Muskat, Ingwer, Kardamom, Koriander oder Safran. Ein Gewürz, sozusagen um besondere Momente zu versüßen. So setzen jetzt auch viele den Zucker wieder ein. Der WHO-Mann Rüdiger Krech beispielsweise.
    Krech: »Also bei uns privat
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