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Ganz oder Kowalski

Ganz oder Kowalski

Titel: Ganz oder Kowalski
Autoren: Shannon Stacey
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auf die Tischplatte. „Sie wollten, dass wir ein echtes Paar werden.“
    „Oh.“ Er wusste wirklich nicht, was er dazu sagen sollte. „Haben sie denn geglaubt, dass wir zusammenpassen?“
    „Verrückt, oder?“
    Das hätte er so nicht gesagt. Doch es war wahrscheinlich das Beste, dass sie es ausgesprochen hatte. Es war verrückt. Sie waren so vollkommen unterschiedlich, standen an verschiedenen Stellen im Leben und wollten ganz andere Dinge.
    „Wo ist Cat jetzt?“
    „Sie nimmt ein Bad. Dann fährt sie in die Stadt und …“ Sie musste eine Pause machen, weil ihr wieder die Tränen kamen. Tief atmete sie ein. „Sie will mit einem Notar sprechen, um mir das Haus zu überschreiben.“
    „Das ist doch gut.“
    „Deshalb habe ich ihr ja die Wahrheit gesagt. Sie hat darauf bestanden, mir das Haus zur Hochzeit zu schenken. Also musste ich es ihr sagen.“
    „Aber sie hat es schon gewusst.“
    „Ja, und sie wusste auch, dass ich es nicht annehmen würde, wenn das alles auf einer Lüge fußen würde. Sie wollte, dass ich ihr die Wahrheit gestehe.“
    Sean schenkte sich einen Becher Kaffee ein und hoffte, das Koffein würde dabei helfen, sein inneres Gleichgewicht wiederherzustellen. Obwohl es ihn wie ein Blitz aus heiterem Himmel getroffen hatte, war diese Wendung der Geschehnisse gut für Emma. Endlich konnte sie damit aufhören, ihrer Großmutter etwas vorzumachen. Cat würde das Haus nicht einfach an jemand anders verkaufen. Und auch, wenn Emma noch immer alleinstehend wäre, würde der Schwindel Cat dazu veranlassen, sich nicht mehr so viele Sorgen um ihre Enkelin zu machen.
    „Ich freue mich für dich“, sagte er und meinte es ernst. Über seine eigenen Gefühle war er sich allerdings nicht im Klaren.
    Sie nickte, doch sie wirkte nicht so glücklich, wie er es erwartet hätte. Obwohl das Haus bald ihr gehören würde und obwohl sie ihn bald los wäre, tanzte sie zu seiner Überraschung nicht durch die Küche.
    Er nahm einen großen Schluck von seinem schwarzen Kaffee. „Tja … Ich schätze, das war es dann.“
    Wieder nickte sie. Ihre Hände lagen so fest zusammengefaltet auf dem Tisch, dass ihre Fingerknöchel weiß hervortraten. „Das schätze ich auch.“
    Er wollte zur Tür gehen, blieb jedoch stehen und sah sie an. „Bist du dir sicher, dass es dir gut geht?“
    „Ich bin mir sicher.“ Es gelang ihr sogar, ein wenig zu lächeln. „Ich glaube, es ist nur ein emotionaler Schock. So viel Drama für … nichts und wieder nichts. Es ihr zu sagen war gleichzeitig beängstigend und erleichternd. Also ist es vermutlich nur die Erlösung nach der Anspannung.“
    „Also gut.“ Er nahm seinen Kaffee mit in ihr Büro und schloss die Tür hinter sich.
    Es war vorbei. Er war frei, wieder seine eigenen Entscheidungen zu treffen und sein Leben zu leben, das sich um Steak, Football, Bier und Frauen drehte. Er konnte wieder zu seiner „wilden Pluralbildung“ zurückkehren, wie sie es bei ihrem ersten gemeinsamen Abendessen ausgedrückt hatte.
    Bevor er sich beruhigt hatte, zog er sein Handy hervor und drückte die Kurzwahltaste mit Kevins Nummer. Beim zweiten Klingeln meldete Kevin sich. Er klang müde. Zu spät fiel Sean ein, dass Kevin und seine Familie wegen der Bar bis tief in die Nacht wach waren und deshalb morgens auch länger schliefen.
    „Sorry. Ich wollte euch nicht aufwecken.“ Sean fuhr sich mit der Hand über das Gesicht. Ihm wurde klar, dass es genau genommen noch zu früh war, um überhaupt irgendjemanden anzurufen. „Nur eine kurze Frage, dann kannst du dich wieder hinlegen. Kann ich die Wohnung über der Bar noch immer haben?“
    „Oh, oh.“
    „Um es kurz zu machen: Sie hat Cat die Wahrheit gesagt, also sind meine Dienste nicht länger vonnöten.“
    „Geht es dir gut?“
    Er war sich noch nicht sicher. „Warum sollte es mir nicht gut gehen?“
    „Okay. Hast du noch den Schlüssel?“
    „Jep.“
    „Dann gehört die Wohnung erst mal dir. Komm später auf ein Bier aufs Haus in die Bar. Also, wenn es nicht mehr mitten in der Nacht ist.“
    „Die Sonne ist längst aufgegangen, mein Lieber. Aber danke.“
    Es kostete ihn bestürzend wenig Zeit, seine Sachen zusammenzupacken. Ein paar Minuten nur, um seine Schublade auszuräumen. Weniger als zwei Minuten, um seine Klamotten aus dem Schrank zu holen. Im Bad brauchte er nur unwesentlich länger, als er seine Toilettenartikel zusammensuchte. Er hatte gerade die Kondome aus der Nachttischschublade genommen, als Emma ins Zimmer kam.
    „In
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