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Ganz oder Kowalski

Ganz oder Kowalski

Titel: Ganz oder Kowalski
Autoren: Shannon Stacey
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Laut aus. „Er ist ein Kowalski. Ich weiß nicht, wie Emmas Entschuldigung lautet.“
    Wie aus einem Munde seufzten sie auf. „Ich weiß, dass da irgendetwas zwischen den beiden ist. Ich habe einen Monat lang mit ihnen zusammengewohnt. Vielleicht sind sie noch nicht so weit, um gemeinsam nach Vegas durchzubrennen, doch es war mehr als Sex. Da bin ich mir sicher.“
    „Ich bin mir auch sicher. Und würden sie sich so bemühen, einander aus dem Weg zu gehen, wenn es nur eine kleine unbedeutende Affäre gewesen wäre? Es tut ihnen weh, einander zu sehen.“
    „Dummköpfe.“ Cat trat vom Fenster zurück und fing an, den Nachtisch aus dem Kühlschrank zu holen.
    „Da wir gerade von sturen Dummköpfen sprechen: Was haben Sie mit Russell vor?“
    Cat stellte die Götterspeise auf den Tisch und starrte gedankenverloren in die Schüssel. „Ich weiß es nicht.“
    „Lieben Sie ihn?“
    „Ich weiß es nicht.“ Sie seufzte. „Es fühlt sich anders an als die Liebe zu John. Außerdem sind wir noch nicht sehr lange zusammen.“
    „Es überrascht mich nicht, dass es sich anders anfühlt. Sie sind fünfundsechzig Jahre alt, und was Ihnen wichtig ist und was Sie sich von einem Mann wünschen, hat sich verändert.“
    „Ich genieße seine Gesellschaft. Ich weiß, dass das lahm klingt. Ich würde vermutlich auch die Gesellschaft eines Golden Retriever genießen. Aber ich mag ihn. Ich mag es, Zeit mit ihm zu verbringen.“
    Mary nahm die Frischhaltefolie von der Schüssel mit der Götterspeise und steckte einen Löffel in die bunte Masse. „Sie befürchten allerdings, dass das nicht reicht.“
    Cat lachte. „Sie sind echt gut.“
    „Ich habe vier Kinder großgezogen und dabei geholfen, meine vier Neffen und meine Nichte zu erziehen. Dazu kommen die Enkel im Teenageralter. Ich habe also jede Menge Liebeskummer miterlebt – das können Sie mir glauben.“
    „Sein Leben spielt sich hier ab.“
    „Was meinen Sie? Das Einzimmerapartment in einem Seniorenheim? Das gelegentliche Sonntagsessen mit Dani und Roger?“
    „Kenne ich ihn denn lange genug, um ihn zu bitten, mit mir nach Florida zu kommen?“
    Mary schob Cat die Schüssel zu und machte sich daran, Keris gekauften Schokoladenkuchen zu zerschneiden. „Ich weiß es nicht. Was denken Sie?“
    Die Tür ging auf, ehe Cat antworten konnte. Stephanie kam herein, nahm ihre Kopfhörer ab und steckte sie in die Hosentasche. „Mom hat mir gesagt, ich soll hier helfen.“
    „Du kannst schon mal anfangen, die Sachen nach draußen zu tragen und auf den Tisch zu stellen“, erklärte Mary. „Pass auf, dass du die Teller und Schüsseln nicht zu nah an die Tischkante stellst, falls Lily in der Nähe ist.“
    Schweigend bereiteten sie die restlichen Desserts vor. Dann war es an der Zeit, ihre Nervosität unter riesigen Bergen von Zucker, Schokolade und Schlagsahne zu begraben. Cat lachte, als Sean und Keri Schnick, Schnack, Schnuck um den letzten hellen Brownie spielten. Und sie lachte über Beth, die alle Hände voll zu tun hatte, Lily davon abzuhalten, von jedem, den sie mit ihren blauen Augen und den süßen Grübchen ansah, Schlagsahne zu naschen.
    Das ist eine so tolle Familie, dachte sie. In diese Familie einzuheiraten, wäre das reinste Vergnügen.
    Als sie schließlich keinen Bissen mehr hinunterbringen konnte, warf sie ihren Pappteller in den Müll und machte sich auf den Weg zu der doppelsitzigen Schaukel, die im Schatten des großen Ahorns hing. John hatte sie ganz allein gebaut, und sie hatte viele Stunden dort verbracht, um mit der vierjährigen Emma auf dem Schoß sacht zu schaukeln. Die Bilderbücher und Geschichten, die sie zusammen auf der Schaukel gelesen hatten, hatten ihnen geholfen, ihren Kummer für ein paar Minuten zu vergessen.
    Cat setzte sich und stieß sich mit den Zehenspitzen vom Boden ab. Das Holz unter ihren Händen fühlte sich warm und weich an. Die Zeit war nicht spurlos an der Schaukel vorübergegangen, aber Emma hatte sie sorgfältig gepflegt.
    Russell kam über den Rasen zu ihr, und sie rutschte zur Seite, um Platz für ihn zu machen. „Ich kann nicht glauben, wie viel Essen ihr zubereitet habt. Ich werde wohl eine Woche lang nur watscheln können.“
    Ihre Hände lagen auf der Sitzfläche zwischen ihnen, und er verschränkte ihre Finger miteinander. Sie seufzte und stieß sich mit den Füßen ab, sodass die Schaukel sanft vor und zurück schwang.
    „Morgen um diese Zeit bist du schon wieder in Florida“, sagte er. Es war nicht mehr als
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