Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ganz oder Kowalski

Ganz oder Kowalski

Titel: Ganz oder Kowalski
Autoren: Shannon Stacey
Vom Netzwerk:
in den Wahnsinn zu treiben. Seine Augen hätten vor Belustigung gefunkelt. Dieser Sean jedoch war verschlossen.
    Doch das alles ergab einen Sinn. Ihr Sean war nichts weiter als eine Lüge gewesen. Pech gehabt, dass sie ausgerechnet einen Mann für ihren Plan ausgesucht hatte, der so gut lügen konnte, dass sie es beinahe selbst geglaubt hätte.
    „Emma?“ Erst als sie Lisas Stimme hörte, wurde ihr bewusst, dass sie mit dem Pfannenwender in der Hand in der Vorratskammer stand und weinte. „Emma, was ist denn nur los?“
    „Nichts“, wollte sie sagen, doch ihre Worte gingen in einem Schluchzen unter.
    Behutsam nahm Lisa ihr den Pfannenwender aus der Hand und legte ihn auf den Tisch, ehe sie Emma zur Treppe schob.
    „Die Burger …“
    „Sie werden den Pfannenwender schon finden“, erwiderte Lisa entschieden und drängte Emma die Stufen hinauf, den Flur entlang und in ihr Zimmer hinein.
    Es tat so weh, das Bett zu sehen. Tränen rannen Emma über die Wangen, und sie konnte nichts tun, um sie aufzuhalten. „Ich habe mich in ihn verliebt.“
    „Oh. Oh, Mist.“ Lisa schüttelte den Kopf. „Kowalski-Männer schaffen das. Sie tauchen in deinem Leben auf, treiben dich derart in den Wahnsinn, dass du ihnen einen über den Schädel geben willst, und dann – peng – kannst du plötzlich nicht mehr ohne sie leben.“
    „Das ist ungefähr das, was passiert ist.“
    „Hast du es ihm gesagt?“
    Emma schüttelte den Kopf und wischte sich mit einem Papiertaschentuch, von denen Lisa immer welche in der Hosentasche hatte, über das Gesicht. „Das kann ich ihm nicht antun. Er hat sein ganzes Leben auf den Kopf gestellt, um mir einen riesigen Gefallen zu tun, und ich werde mich nicht erkenntlich zeigen, indem ich ihm meine Gefühle gestehe.“
    „Ich glaube wirklich , dass du es ihm sagen solltest, Emma. Mike hat mir erzählt, dass sie alle meinen, er würde sehr viel für dich empfinden.“
    Ein Hoffnungsschimmer flackerte in ihr auf, erlosch aber augenblicklich wieder. „Als ich ihm gesagt habe, dass es vorbei sei, ist er aus dem Haus gerannt, als würde es in Flammen stehen. Er hat nicht einen Blick zurückgeworfen. Und jetzt … Er empfindet nichts.“
    Lisa stieß den Atem aus und verschränkte die Arme vor der Brust. „Manchmal brauchen sie einen kleinen Anstoß.“
    „Es ist vorbei, Lisa.“ Die Worte hallten wie eine Totenglocke in ihrem Kopf wider. „Ich komme schon zurecht. Wirklich.“
    „Wir kennen Sean besser als jeder andere, und er empfindet etwas für dich. Wir haben es ihm angesehen.“
    „Er ist ein verdammt guter Schauspieler, oder?“
    „Nein, das ist er nicht. Er ist so ein schlechter Lügner, dass keiner von uns geglaubt hat, er könnte das Ganze überhaupt durchziehen.“
    Emma ließ nicht zu, dass erneut Hoffnung in ihr aufkeimte. So, wie er sich an diesem Tag ihr gegenüber verhalten hatte, hätte sie genauso gut eine vollkommen Fremde sein können. Und es tat zu weh, um darum zu betteln, von ihm beachtet zu werden.
    „Du solltest nach unten gehen“, sagte sie zu Lisa. „Wenn die anderen anfangen, nach uns zu suchen, habe ich gleich deine ganze verdammte Familie hier oben.“
    „Soll ich den anderen sagen, dass du dich nicht wohlfühlst?“
    „Nein. Ich brauche nur ein paar Minuten und ein bisschen kaltes Wasser fürs Gesicht. Dann komme ich wieder nach unten.“
    Ihre Freundin umarmte sie schnell. „Ich werde dir ein paar Doritos aufheben.“
    Es gelang Emma, ein Lächeln aufzusetzen, doch es erstarb, sobald Lisa das Zimmer verlassen hatte. Sich bäuchlings aufs Bett zu werfen und zu heulen erschien ihr äußerst reizvoll, aber das konnte sie nicht tun. Auf Grams Abschiedsparty durfte sie sich keinen emotionalen Zusammenbruch erlauben.
    Stattdessen wusch sie sich das Gesicht mit eiskaltem Wasser und frischte ihr Make-up auf. Sie sah zwar nicht gerade glücklich aus, doch vielleicht konnte sie den Rest des Tages überstehen, ohne dass jemand ahnte, dass sie am Boden zerstört war.
    „Es funktioniert nicht“, sagte Mary leise, und Cat musste widerwillig zugeben, dass sie recht hatte.
    Sean und Emma hätten nicht weiter voneinander entfernt sein können, wenn sie sich in unterschiedlichen Ländern aufgehalten hätten. Cat und Mary standen dicht beieinander vor der Spüle in der Küche und beobachteten durch das Fenster das bunte Treiben im Garten. Sean befand sich an einem Ende des Gartens, Emma am anderen.
    „Warum sind die beiden nur so stur?“
    Mary stieß einen verächtlichen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher