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Ganz, nah!

Titel: Ganz, nah!
Autoren: Judith McNaught
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verstand, warum McCord Shrader und Womack die Einzelheiten vorenthalten wollte, aber sie verstand auch, dass sie alles erfahren wollten. Zögernd berichtete sie ihnen von den Ungerechtigkeiten, die Valente durch Trumanti widerfahren waren, und die beiden Männer hörten ihr fassungslos zu.
    Als McCord wieder zu ihnen kam, genügte ihm ein Blick in die Gesichter von Shrader und Womack. »Sie haben es ihnen erzählt«, sagte er enttäuscht und zornig.
    Innerlich zuckte Sam zusammen, aber sie nickte und erwiderte: »Sie müssen den gleichen Wissensstand haben wie du. «
    Er antwortete nicht darauf. Stattdessen erklärte er: »Jetzt wisst ihr zwar alles, aber es ändert nichts. Es gilt immer noch, was ich eben gesagt habe. Ich brauche Ihre Loyalität nicht; aber wenn der Kampf beginnt, möchte ich, dass Sie in Deckung gehen. Morgen tun Sie alle wieder Ihre Pflicht, und ich verlange von Ihnen, dass Sie Ihre Meinung über mich, diesen Fall und alles, was damit zu tun hat, für sich behalten. Ist das klar? «
    Shrader und Womack nickten widerwillig. Mack warf Sam einen scharfen Blick zu. »Das gilt auch für Sie, und das war ein Befehl! «, erklärte er.
    Sam hatte nicht vor, ihm zu gehorchen. Wenn sie zwischen der Loyalität zu Mack und ihrer Karriere zu wählen hätte, dann würde sie sich immer für ihn entscheiden. Trotzdem erwiderte sie ruhig: »Ich werde daran denken. «
    McCord nickte kühl und fuhr fort: »Ich werde jetzt den Bürgermeister anrufen. Wenn ihr drei hinuntergeht, gebt vor der Presse keinen Kommentar ab. «
    Er ging in die Küche, und sie blieben unschlüssig im Wohnzimmer zurück. Schließlich sagte Shrader: »Ich hatte das Gefühl, er wollte uns loswerden. «
    Sam sah das genauso, aber sie hätte gerne gehört, was Edelman zu ihm sagte. Als sie im Foyer unschlüssig stehen blieb und zur Küche blickte, meinte Womack: »Na los, kommen Sie, Littleton. Es dauert mindestens eine Stunde, ehe er den Bürgermeister überhaupt auftreibt. Außerdem war er ziemlich sauer auf Sie. Lassen Sie uns verschwinden, bevor er Sie zur Streife zurückversetzt. «
    Sam schlüpfte wieder in ihre grauen Wildlederpumps, und gemeinsam verließen sie das Gebäude und bahnten sich einen Weg durch die aufgeregten Reporter.
    Ob Mack nun wütend auf sie war oder nicht, Sam wäre gerne dageblieben und hätte seine Erklärung an die Presse gehört. Und außerdem hätte sie gerne im Hintergrund gestanden, um ihn aus der Ferne zu unterstützen. Aber es war wohl das Klügste, ihm zu gehorchen und nach Hause zu fahren. Sie konnte die Pressemitteilung ja im Fernsehen verfolgen.
Kapitel 74
    In einem blassblauen Morgenmantel mit Satinkragen, den ihre Mutter ihr zu Weihnachten geschenkt hatte, hatte es sich Sam auf dem Sofa gemütlich gemacht. Gedankenverloren fuhr sie sich durch die feuchten Haare, während sie sich das Video noch einmal anschaute, das sie von Macks Presseerklärung und Bürgermeister Edelmans Verlautbarung, die eine Stunde später erfolgt war, gemacht hatte.
    Mack hatte offenbar den Bürgermeister Edelman überzeugen können, dass Michael Valente unschuldig war und dass er sich sofort von Trumanti distanzieren müsse. Lächelnd lauschte Sam den Worten des Bürgermeisters: »Die Ermittlungen im Mordfall Logan Manning haben heute Abend einen traurigen, aber endgültigen Abschluss gefunden. Lieutenant Mitchell McCord und sein Team haben Jane Sebrings Versuch, Mrs. Manning in ihrer Wohnung zu ermorden, verhindert. Bevor Miss Sebring das Feuer auf die Polizisten eröffnet hat, hat sie zugegeben, Logan Manning sowie auch die Therapeutin Dr. Sheila Winters, die heute Nachmittag tot in ihrer Praxis aufgefunden wurde, erschossen zu haben. Die Polizei bestätigt, Miss Sebrings Schüsse erwidert zu haben. Sie war sofort tot. «
    Nach seiner Erklärung beantwortete der Bürgermeister nur eine einzige Frage, die sich natürlich auf Michael Valente bezog. »Michael Valente hatte nichts mit Logan Mannings Tod zu tun. Er hat im Gegenteil Lieutenant McCords Team in jeder Hinsicht bei den Ermittlungen unterstützt, und ich habe erfahren, dass er heute Abend sogar sein Leben riskiert hat, um Mrs. Manning während des Schusswechsels das Leben zu retten.
    Morgen früh werden wir mit der Untersuchung aller früheren Anschuldigungen gegen Michael Valente durch die Stadt New York beginnen. Ich habe Lieutenant McCord gebeten, die Prüfungskommission zu leiten, und erwarte seine Entscheidung. In der Zwischenzeit habe ich um den Rücktritt von
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