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Gallagher-Chroniken 02 - Gallaghers Krieg

Gallagher-Chroniken 02 - Gallaghers Krieg

Titel: Gallagher-Chroniken 02 - Gallaghers Krieg
Autoren: Achim Hiltrop
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nacheinander vier Plasmatorpedos aus.
    »Bril! Nein!« Catya kämpfte gegen den Impuls an, das Schiff ihres Flügelmanns mit der Tragfläche anzurempeln, um ihn am Zielen zu hindern.
    Es war zu spät. Die Torpedos waren bereits auf das spezifische Profil ihres Zieles programmiert. Catya musste hilflos mit ansehen, wie die vier hellen Lichtpunkte auf Gallaghers Schiff zurasten.
    Die Torpedos detonierten in einem spektakulären Feuerball. Die Deflektorschilde der schwarzen Jagdmaschine kollabierten und weiß glühende Wrackteile spritzten in alle Richtungen davon. Catya schloss geblendet die Augen.
    »Okay, Darkwings, das war’s dann wohl«, sagte Donovan zufrieden. »Fertig machen zum Rückzug. Wir sehen uns um null-dreihundert am Rendezvouspunkt Nummer fünf. Bis später.«
    Als Catya die Augen wieder öffnete, war sie allein. Ihre Kameraden hatten bereits beschleunigt und das Schlachtfeld verlassen.
    Die Jagd war vorbei.
    Clou Gallagher und sein schwarzes Raumschiff gehörten der Geschichte an.
    Catya seufzte. Bril würde nun bis an sein Lebensende damit prahlen, derjenige gewesen zu sein, welcher den entscheidenden Schuss abgefeuert hatte. Man würde ihn mit Orden überhäufen und ihm eine Beförderung zukommen lassen, während Catya ihr Leben lang darüber nachgrübeln konnte, wie nah sie ihrem Ziel gekommen war.
    Das Leben ist ungerecht,
dachte sie schmollend und schaltete auf Überlichtgeschwindigkeit, ehe sich noch die Drobarianer für ihr Schiff zu interessieren begannen.
    *

    Als die letzte der kerianischen Jagdmaschinen zu einem winzigen Punkt am Firmament zusammengeschrumpft war, entfernte sich eines der Shuttles unauffällig von den Bergungsarbeiten und beschleunigte in einem unbeobachteten Moment auf Überlichtgeschwindigkeit.
    An Bord des Shuttles herrschte gedrückte Stimmung. Katachara und Kuradora schwiegen verdrossen. Christeen Kross und Robert Wyman waren zwar dankbar und erleichtert über ihre Rettung, doch teilten sie mit ihren Befreiern den Schmerz über den Verlust des Schiffes, welches sich selbstlos für ein erfolgreiches Ablenkungsmanöver geopfert hatte.
    »Entspannt euch, Jungs«, trällerte Triggers Stimme aus dem Lautsprecher, welcher in das Instrumentenpaneel des Cockpits eingelassen war. »Noch bin ich nicht tot.«
    »Sie können mich umbringen, aber Sie können mich nicht aufhalten«,
wiederholte Raymon Cartier nachdenklich, »das hat was. Richtig poetisch, dein Schiff.« Er boxte dem Piloten freundschaftlich in die Rippen.
    Clou Gallagher atmete tief durch. Er hatte Trigger schon einmal verloren und war mehr als glücklich gewesen, ihn zurückbekommen zu haben. Jetzt erneut zusehen zu müssen, wie man seinen alten Freund in Fetzen sprengte, hatte ihn schwer getroffen. Aber Trigger hatte es schließlich selbst so gewollt, dachte Clou. Es war immerhin seine Idee gewesen, eine Kopie von seinem Bewusstsein in den Bordcomputer des Shuttles zu überspielen, welches Philco ihnen für die Rettungsaktion zur Verfügung gestellt hatte. Trigger hatte auch ohne Widerworte eingewilligt, sein Sprachmuster an das seines Besitzers anzugleichen, um eventuellen Verfolgern vorzugaukeln, Clou sei tatsächlich an Bord des Abfangjägers.
    »Hey, Flieger, ich bin noch da. Kein Grund zur Panik«, versuchte Trigger, seinen Piloten aufzumuntern. »Obwohl ich gestehen muss, dass ich begonnen hatte, mich in dem anderen Körper wohlzufühlen. Ein Terrkel-3A-Abfangjäger mit Modifikationen aus dem Hause Cartier … als so etwas wirst du nicht jeden Tag wiedergeboren. Es war irgendwie …
Cool
ist, glaube ich, der richtige Ausdruck.«
    »Und nun bist du wieder ein Kompaktraumschiff«, sagte Clou nüchtern, »willkommen daheim.«
    »Es gibt Schlimmeres. Ich hätte im Körper eines Drobarianers wieder aufwachen können«, scherzte Trigger.
    »Wahnsinnig komisch«, bemerkte Katachara nüchtern.
    Clou drehte seinen Pilotensessel herum und sah den hinter ihm sitzenden Drobarianer herausfordernd an. Katachara war damit beschäftigt, seelenruhig seine Pfeife zu stopfen.
    »Lassen Sie mich raten«, sagte Clou, »Major Philco hat Sie nicht in alle Details meiner Ankunft eingeweiht. Sie wussten nichts von unseren beiden Rettungsschiffen?«
    »Major Philco wird nie wieder für die Stellar News Agency arbeiten«, sagte Katachara mit einem drohenden Unterton.
    »Philco hat offensichtlich die ganze Zeit über sein eigenes Spielchen gespielt. Er hat von Ihnen genommen, was er bekommen konnte, und hat auf den ersten Blick auch
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