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Galaxy of Fear 3 - Tödliches Vermächtnis

Titel: Galaxy of Fear 3 - Tödliches Vermächtnis
Autoren: John Whitman
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immer.
    „Aber bestimmt“, versicherte ihm Kavafi zuversichtlich. „Wir werden noch einige Tests vornehmen, bis jetzt jedoch deutet alles auf eine Grippe hin.“
    „Ich dachte, Sie hätten von einer Infektion gesprochen“, hakte Tash nach.
    Kavafi lächelte geduldig. Tash wurde klar, daß er sie nur beruhigen wollte. Sie wußte das durchaus zu schätzen, nur war ihr Bruder krank, und sie stand in einem Krankenhaus des Imperiums, das von Soldaten des Imperiums bewacht und von Ärzten des Imperiums geführt wurde. Selbst wenn Kavafi Hooles Freund war, fühlte sie sich alles andere als beruhigt.
    „Die Grippe ist eine Infektion“, erläuterte er. „In der Galaxis gibt es eine Million Viren. Jedes von ihnen ruft andere Krankheiten hervor, manchmal sehr ernste.“
    Tash schluckte. „Wird – wird er – “
    „Nein, nein“, erwiderte Kavafi und legte ihr eine Hand auf die Schulter. „Er wird wieder gesund. Normalerweise wird ein Körper mit dem Virus allein fertig. Möchtest du sehen, was für den Zustand deines Bruders verantwortlich ist?“
    Tash war verblüfft. „Sie meinen, man kann es sehen?“
    „Nicht mit dem bloßen Auge, sondern hiermit.“ Kavafi nahm ein visierartiges Sichtgerät vom Schreibtisch. Die Linsen waren tiefrot und hatten kleine Schalter am Rand. „Dies ist ein Elektroskop. Damit kann man Gegenstände sehen, die tausendmal kleiner sind als die Spitze eines Hydroschraubers. Im Augenblick ist es darauf programmiert, Viren zu suchen und zu lokalisieren. Hier.“
    Er zeigte auf einen kleinen Glasträger, der auf einem Arbeitstisch lag. Darauf befand sich die Probe einer roten Flüssigkeit. Tash starrte den kleinen Tropfen an, setzte das Elektroskop auf und tastete an der Seite nach dem Schalter. Als sie ihn betätigte, verschwand der Untersuchungsraum um sie herum. Sie blickte in eine Welt wirbelnder roter Ströme. Plötzlich erschienen sechs äußerst merkwürdige Kreaturen. Sie hatten große, gesichtslose Köpfe mit dicken Büscheln von etwas, das wie Haar aussah. Ihre Körper endeten in langen, dünnen Schwänzen, mit denen sie sich in der roten Flüssigkeit fortbewegten. Ohne Pause umschwärmten die sechs Kreaturen eine sich windende Masse. Fünf von ihnen gelang es, deren Membran zu durchbohren. Sie drängten sich hinein und fraßen an ihr herum.
    Während Tash sie beobachtete, begannen die fünf Kreaturen zu zittern und teilten sich. Jetzt waren es schon zehn. Und dann zwanzig und vierzig! Sie vervielfältigten sich schneller, als Tash sie zählen konnte.
    Die sechste Kreatur, die nicht in die schwebende Masse hatte eindringen können, drehte sich um und schien plötzlich direkt auf sie zuzuspringen.
    „Ah!“ Tash fuhr zurück. Dann erinnerte sie sich daran, daß sie das Elektroskop trug. Sie betrachtete schließlich nur ein kleines Glasplättchen, das tausendfach vergrößert wurde.
    „Aufregend, nicht wahr?“ hörte sie Kavafis Stimme. „Diese kleinen Wesen machen krank. Sie dringen in den Körper ein und reproduzieren sich, wobei sie die lebenden Zellen übernehmen.“
    Tash sah zu, wie weitere Viren herbeischwammen. Sie alle schienen etwas zu suchen. „Sind sie tödlich?“
    „Manchmal“, gestand der Arzt ein. „Da sich das Virus allerdings von seinem Wirtskörper ernährt, tötet es ihn für gewöhnlich nicht. Gelegentlich kann ein Virus über Jahre in einem Tier oder einer Person überleben, wobei es alle möglichen schweren Krankheiten auslösen kann.“
    Tash nahm das Elektroskop ab. „Wie bekommt man sie denn? Die sind doch viel zu klein, um von einem Ort zum anderen zu gelangen.“
    Der Arzt nickte. „Mit Viren kann man sich auf die verschiedenste Weise infizieren. Manchmal bekommt man sie von jemandem, der bereits angesteckt ist, oder durch infiziertes Wasser. Manche Viren schweben sogar durch die Luft.“
    Ein medizinischer Droide betrat den Raum und trug ein Tablett mit zwei Spritzen. Kavafi nahm eine davon und wandte sich Hoole zu. „Ich fürchte, Sie und Ihre Nichte müssen einen kleinen Piekser in Kauf nehmen.“
    „Wozu?“ fragte der Shi’ido. „Wir sind doch nicht krank.“
    Kavafi zuckte mit den Schultern. „Eine reine Vorsichtsmaßnahme. Sie und Ihre Nichte haben sich vielleicht mit dem Virus angesteckt, das Zak hat.“ Er richtete die Spritze auf Hoole.
    Tashs Onkel streckte seinen langen, dünnen Arm aus. Kavafi stach die Nadel schnell und gekonnt in die Haut und drückte die Flüssigkeit heraus.
    „Jetzt bist du dran“, wandte er sich
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