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Galaxis Science Fiction Bd. 08

Galaxis Science Fiction Bd. 08

Titel: Galaxis Science Fiction Bd. 08
Autoren: Lothar (Hrsg.) Heinecke
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– ich bin überzeugt, daß wir mindestens soviel getötet haben – und überließen ihnen dafür das Schiff.«
    »Worte, nichts als leere Worte«, höhnte Polyorketes.
    »Die Geschichte hat eine augenfällige Moral«, fuhr Stuart unbeirrt fort. »Wir können zwar den Kloros das Schiff nicht wieder abnehmen. Aber wir könnten vielleicht einen Ausfall wagen und sie dadurch solange ablenken, daß in der Zwischenzeit einer von uns Gelegenheit bekommt, die Maschinen kurzzuschließen.«
    »Was!« schrie Porter, und Windham winkte ihm ängstlich zu.
    »Die Maschinen kurzschließen«, wiederholte Stuart. »Das würde natürlich das Ende des Schiffes bedeuten, und mit dieser Absicht tragen wir uns ja.«
    Aus Leblancs Lippen war alles Blut gewichen. »Ich glaube nicht, daß das gehen würde«, murmelte er.
    »Wir können das nicht sagen, bevor wir es nicht versucht haben. Und ein Versuch kostet nichts.«
    »Außer unserem Leben!« schrie Porter. »Sie wahnsinniger Irrer, Sie sind völlig verrückt!«
    »Wenn ich ein Irrer bin«, sagte Stuart, »und außerdem wahnsinnig, dann bin ich natürlich auch verrückt. Aber vergessen Sie dabei nicht, daß, wenn wir unser Leben verlieren – was allerdings sehr wahrscheinlich ist – wir dabei nichts verlieren, das für die Erde wertvoll ist. Auf der anderen Seite, wenn wir das Schiff zerstören, tun wir damit der Erde eine Menge Gutes an. Welcher aufrichtige Patriot würde da noch zögern, wenn es um die Entscheidung geht, was wichtiger ist: sein eigenes Leben oder die Interessen der Erde?«
    Er schaute sich im Kreise um. Die Männer schwiegen. »Doch sicherlich nicht sie, Oberst Windham?«
    Windham räusperte sich gründlich. »Mein lieber Mann, darum geht es nicht. Es muß doch einen Weg geben, das Schiff für die Erde zu retten, ohne daß wir dafür mit unserem Leben bezahlen müssen?«
    »Na schön, sagen Sie ihn mir.«
    »Lassen Sie mich nachdenken. Momentan befinden sich nur zwei Kloros auf dem Schiff. Wenn einer von uns sich nun anschleichen könnte und –«
    »Wie denn? Der Rest des Schiffes hat eine Chloratmosphäre. Er müßte einen Raumanzug tragen. Und die Schwerkraft in ihrem Teil des Schiffes ist den Bedürfnissen der Kloros angepaßt, so daß von Schleichen keine Rede sein kann. Wen auch immer das Los treffen würde, er könnte sich nur äußerst mühsam fortbewegen. Oh ja, er könnte sich anschleichen – so wie ein Stinktier, das mit dem Winde läuft.«
    »Dann lassen wir den Plan eben fallen«, sagte Porter. »Hören Sie, Windham, das Schiff zerstören kommt nicht in Frage. Mein Leben ist mir sehr ans Herz gewachsen, und wenn einer von euch so etwas versuchen möchte, dann rufe ich die Kloros zu Hilfe. Das ist mein voller Ernst.«
    »Großartig«, sagte Stuart. »Hier hätten wir also Held Nummer eins.«
    Leblanc sagte: »Ich möchte wieder zur Erde zurück, aber ich –«
    Mullen unterbrach ihn: »Ich glaube nicht, daß unsere Chance, das Schiff zu zerstören, besonders groß ist, wenn wir nicht –«
    »Held Nummer zwei und drei«, sagte Stuart. »Und Sie, Polyorketes? Was ist mit Ihnen? Sie hätten Gelegenheit, zwei Kloros umzubringen.«
    »Ich will sie mit meinen bloßen Händen töten«, knurrte der Farmer und schüttelte seine schweren Fäuste. »Auf ihrem Planeten werde ich Dutzende töten.«
    »Im Augenblick ein nettes und völlig ungefährliches Versprechen. Und wie steht es mit Ihnen, Oberst? Hätten Sie nicht Lust, mit mir zusammen den ruhmvollen Tod zu suchen?«
    »Diese Worte sind zynisch und unangebracht, Stuart. Es liegt auf der Hand, daß Sie mit Ihrem Plan nicht durchkommen, wenn die anderen alle dagegen sind.«
    »Es sei denn, ich erbiete mich, es selber zu tun, was?«
    »Sie werden es nicht tun, hören Sie!« sagte Porter eiligst.
    »Keine Angst«, beruhigte ihn Stuart. »Ich behaupte gar nicht, ein Held zu sein. Ich bin nur ein einfacher Patriot, völlig gewillt, mich auf einem Kloroplaneten internieren zu lassen und dort das Ende des Krieges abzuwarten.«
    MULLEN sagte langsam: »Möglicherweise gibt es doch einen Weg, wie wir die Kloros überrumpeln können.«
    Die anderen hätten seine Worte glatt überhört, wenn nicht Polyorketes gewesen wäre. Er zeigte mit einem schmutzigen dikken Zeigefinger auf Mullen und lachte dabei heiser auf.
    »Der Herr Buchhalter«, höhnte er. »Der Herr Buchhalter scheint genauso ein Schwätzer zu sein wie dieser verdammte Klorospion. Nur zu, Herr Buchhalter, erzählen Sie uns was. Halten Sie uns eine schöne
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