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Gäbe es die Liebe nicht

Gäbe es die Liebe nicht

Titel: Gäbe es die Liebe nicht
Autoren: Nora Roberts
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Ring auf den Finger gestreift und verkündet, dass wir um acht nach Maryland fliegen und dort heiraten.“
    „Heute Abend?“ wiederholte Anna skeptisch. „So schnell, Myra?“
    „Warum warten?“
    „Bist du dir sicher, Myra?“
    „So sicher wie noch nie in meinem Leben, Anna. Freu dich für mich.“
    „Das tue ich.“ Tränen verschleierten Annas Blick, als sie Myra an sich drückte. „Das weißt du doch.“
    „Dann zieh dich an.“ Halb lachend, halb weinend hielt Myra sie von sich ab. „Du bist meine Brautjungfer.“
    „Du willst, dass ich heute Abend mit dir nach Maryland fliege?“
    „Ja. Das ist einfacher, als sich mit Herberts Mutter auseinander zu setzen. Sie mag mich nicht und wird mich wahrscheinlich nie mögen.“
    „Oh, Myra …“
    „Komm schon, Anna. Ich liebe Herbert. Und er liebt mich. Ich will gar keine große Hochzeit. Aber ohne meine beste Freundin kann ich einfach nicht heiraten. Ich brauche dich, Anna. Ich will Herbert heiraten, aber ich habe solche Angst.“
    „Gib mir zwanzig Minuten, ja?“
    Myra umarmte sie.
    „Ich möchte meinen Eltern allerdings eine Nachricht hinterlassen.“ Anna hielt den Kugelschreiber schon in der Hand.
    „Oh, Anna. Ich weiß, du kannst nicht lügen, aber … könntest du den wahren Grund verschweigen? Herbert und ich würden es gern geheim halten, bis wir es seiner Mutter beichten.“
    Anna überlegte kurz und begann zu schreiben. Fahre kurz mit Myra weg. Bin in ein oder zwei Tagen zurück. Sie unterschrieb und zeigte Myra die Nachricht. „Okay?“
    „Perfekt. Danke.“
    Sie eilte davon, blieb stehen und drehte sich um. „Oh, ich muss Daniel anrufen und das Essen absagen.“
    „Daniel MacGregor?“ Auf ihre unnachahmliche Art zog Myra die Brauen hoch.
    „Genau der.“ Anna ignorierte den Blick und eilte ans Telefon.
    „Du kannst in Maryland mit ihm essen gehen.“ Myra nahm ihr den Hörer aus der Hand. „Herbert hat ihn gebeten, Trauzeuge zu sein.“
    „So?“ Anna lächelte. „Praktisch.“
    „Nicht wahr?“ Lächelnd zog Myra sie zur Treppe.

9. KAPITEL
    Anna war noch nie geflogen, und wäre Myra nicht ihre beste Freundin gewesen, hätte sie auf der Stelle kehrtgemacht. Dabei war sie sicher, dass die Blechkiste mit Propellern sich in die Luft erheben würde. Sie wünschte allerdings, sie wäre genauso sicher, dass das Ding auch heil wieder landen würde.
    „Tolle Maschine, was?“ Daniel wartete, bis Anna sich gesetzt und angeschnallt hatte. Dann nahm er neben ihr Platz.
    „Ja, toll“, murmelte sie und überlegte, ob Fallschirme an Bord waren.
    „Erster Flug?“
    „Ja“, gestand sie ein wenig atemlos.
    „Sieh es einfach als Abenteuer“, schlug er vor.
    Sie schaute aus dem Fenster. „Gute Idee. Ich nehme an, du bist das Fliegen gewöhnt. Nimmst du so ein Flugzeug, wenn du nach New York musst?“
    Schmunzelnd überprüfte er ihren Sicherheitsgurt, bevor er seinen anlegte. „Ich nehme dieses hier. Es gehört mir.“
    „Oh.“ Dass es Daniels Flugzeug war, nahm ihr die Angst. Sie sah zu Myra und Herbert hinüber. Die beiden hatten die Köpfe zusammengesteckt. Na gut, dachte Anna. Ein Aben teuer. Sie nahm sich vor, es zu genießen. „Wann starten wir?“
    „Tapferes Mädchen“, murmelte er und gab dem Piloten ein Zeichen. Mit lautem Dröhnen sprangen die Triebwerke an, und die Maschine rollte zur Startbahn.
    Obwohl ihre eigene Anspannung sich gelegt hatte, entging Anna nicht, wie nervös Myra und Herbert waren. Daniel tat sein Bestes, die Stimmung aufzulockern. Er war nicht nur ein interessanter Mann, er war auch ein guter Freund. Anna beschloss, ihm zu helfen.
    „Sie haben einen ausgezeichneten Geschmack, Herbert.“
    „Wie?“ Er schluckte und rückte seine Krawatte gerade. „Oh ja. Danke.“ Dann sah er Myra an. In seinem Blick lag nichts als Liebe. „Sie ist wundervoll, nicht wahr?“
    „Das ist sie. Ich weiß nicht, was ich ohne sie gemacht hätte. Bestimmt wäre mein Leben viel langweiliger gewesen.“
    „Wir ernsthaften Menschen brauchen jemanden, der unser Leben ein wenig aufpeppt, nicht wahr?“ Er schenkte Anna ein Lächeln, das ein wenig gezwungen ausfiel.
    Ernsthaft? Ja, vermutlich war sie das. Und Herbert hatte Recht. „Und Menschen mit… Pep brauchen jemanden, der sie davor bewahrt, im Übermut von einer Klippe zu springen.“
    „Ich werde sie glücklich machen.“
    Weil Herberts Worte eher fragend als entschlossen klangen, nahm Anna seine Hände. „Ja, das wirst du. Sehr glücklich sogar.“
    Die kleine
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