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Fuzzy Sapiens

Fuzzy Sapiens

Titel: Fuzzy Sapiens
Autoren: H. Beam Piper
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Hinsicht haben sie auch gelernt – sie fragen immer, ob sie etwas mitnehmen dürfen, das sie finden.“
    „Nun, das ist ja wunderbar“, sagte Brannhard und wiederholte das in Fuzzy. Ben beglückwünschte ihn zu seinen Fortschritten im Erlernen der Sprache.
    „Ich muß sie ja lernen. Pendarvis wird einen Gerichtshof für Eingeborenenverfahren einrichten, wie man sie auch auf Loki, Gimli und Thor hat. Kann nicht mehr lange dauern, bis ich einer ganzen Gruppe Fuzzy-Zeugen zuhören muß.“
    Ben sah den Fuzzys nach, die zwischen den Büschen verschwanden, dann holte er seine Pfeife und den Tabak hervor.
    „Gus, warum in aller Welt ist Leslie Coombes heute morgen vor Gericht aufgetreten und hat dich gegen diesen Ingermann verteidigt?“ fragte er dann. „Ich dachte, Grego habe Ingermann persönlich vorgeschickt.“
    So einfach war das immer – wenn etwas geschah, bekam Grego die Schuld.
    „Nein, Ben. Die Gesellschaft ist zur Zeit genausowenig wie wir daran interessiert, daß eine Inbesitznahme von Land im großen Maßstab durchgeführt wird. Sie fürchtet, daß alle ihre Mitarbeiter sich dann auf den Weg machen würden, denn genau das würde geschehen. Ich weiß nicht, warum ich es nicht in deinen Kopf hineinbekommen kann, daß Victor Grego sehr daran gelegen ist, genau wie du die Dinge auf diesem Planeten zusammenzuhalten.“
    „Ja, wenn er kontrolliert, wie das zu geschehen ist. Ich werde nicht zulassen, daß er …“
    Brannhard unterbrach ihn ungeduldig. „Und was Ingermann betrifft – Grego würde ihn nicht mit der Kneifzange anfassen. Du nennst Grego einen Kriminellen? Nun, vielleicht warst du drüben auf dem Beta-Kontinent zu sehr mit dem Zählen von Baumringen oder der Beobachtung des Liebeslebens der Buschgoblins beschäftigt, um dich um die Unterwelt von Mallorys Port kümmern zu können. Ich als Anwalt mußte das tun. Neben Hugo Ingermann ist Victor Grego ein Heiliger, dessen Standbilder in jeder Kirche stehen. Nenn auch nur eine große Schweinerei – seien es Drogen, Prostitution, Spielhöllen, ›Schutzgebühr‹-Erhebung, illegaler Edelsteinhandel, Hehlerei – irgendwie steckt immer Ingermann dahinter. Worum ging es denn heute vor Gericht – eine Gruppe Gangster möchte sich in der Spekulation mit Land eine goldene Nase verdienen. Daran wollte ich ihn hindern, und deshalb schickte Grego Coombes, um mir dabei zu helfen. Ben, du wirst feststellen, daß das nur die erste von vielen Gelegenheiten war, bei der Grego und du auf einer Seite stehen.“
    Rainsford setzte zu einer wütenden Antwort an, als plötzlich Gerd van Riebeeks Stimme von der Rolltreppe zur Terrasse über ihnen ertönte.
    „Ist da unten jemand daheim?“
    „Nein, keiner außer uns Fuzzys!“ rief Rainsford zurück. „Komm herunter.“
     

 
4.
     
    Mit einem Seufzer der Erleichterung betrat Victor Grego das Wohnzimmer seines Penthouses. Er hob eine Hand, um den Schalter neben der Tür zu betätigen, ließ sie dann aber fallen; das schwache indirekte Schimmern von der Decke reichte aus. Er würde sich einen Drink einschenken und sich dann in der dämmrigen Stille ausruhen. Sein Körper war müde, mehr als er es eigentlich in seinem Alter sein sollte, aber sein Verstand arbeitete noch auf Hochtouren. Es war sinnlos, jetzt schon schlafenzugehen.
    Er zog sein Jackett aus, legte es mit seiner Krawatte auf einen Stuhl, öffnete dann den Kragen seines Hemdes und ging zum Flaschenschränkchen. Nachdem er sich ein großes Glas halb mit Brandy gefüllt hatte, wollte er die Flasche wieder zurückstellen, nahm sie dann aber mit. Es würde mehr als eines Glases bedürfen, um die rasenden Räder in seinem Kopf zu bremsen.
    Dann legte er sich in seinen Lieblingssessel, nippte an dem Glas und schloß die Augen.
    Vor seinem geistigen Auge zogen die aktuellen Probleme der Gesellschaft vorbei. Die Schwierigkeiten im Veldtierland waren fast beseitigt. Sie hatten alle Arbeiten in dem großen Blackwater-Trockenlegungsprojekt eingestellt und die Leute auf die Viehweiden gebracht, ihnen Waffen gegeben und ihnen Gefahrenzulage gezahlt, damit sie gegen die Banden von Viehdieben vorgingen, die überall aus dem Boden schossen. Das Wichtigste allerdings dabei war, daß die Herden zusammengehalten wurden – und daß keine wilden Veldtiere umkamen. Ben Rainsford war auch Umweltschützer; er sollte ein Interesse an ihrem Schutz haben.
    Aber noch immer hatte er sich keine neue Strategie in der Frage des Aufkaufs von Sonnensteinen einfallen lassen. Die
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