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Fußball-Gangster

Fußball-Gangster

Titel: Fußball-Gangster
Autoren: Brigitte Johanna Henkel-Waidhofer
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kurz bewusstlos.« Justus fluchte. »Sonst ist aber alles in Ordnung, sagt der Doktor. Nur zum Röntgen muss er noch«, beruhigte ihn Peters Freundin. Verstohlen schaute er noch einmal nach der Zeit. »Ich hab’ ein Problem«, begann er. »Ich würde gern mit ins Krankenhaus, aber heute kommt ein Cousin von mir. Er wird eine Zeit lang bei uns wohnen. Ich hab’ Onkel Titus versprochen, dass ich mit auf den Flughafen fahre.«
    »Klar doch«, meinte Kelly. »Elizabeth und ich begleiten Peter. Danach rufen wir dich an. Okay?«
    Justus nickte erleichtert. Früher hatte er die beiden Mädchen samt ihrem Cheerleader-Team oft als ganz schön kompliziert empfunden. Aber seit die Freundinnen von Bob und Peter selbst Fußball spielten und Turniere organisierten, hatte sich das gründlich geändert.

James genannt Jimboy
    Weil am Nationalen Flughafen in Burbank die Lotsen streikten, sollte Jimboy am Internationalen Airport von Los Angeles ankommen. Onkel Titus fuhr auf dem San-Diego-Freeway in Richtung Süden. Je näher die Ausfahrt Iglewood kam, desto größer wurde das Gedränge. An der Einfahrt zum Flughafen krochen die Busse, Taxis und Personenwagen nur noch im Schritttempo.
    Justus musste an Peter denken, der inzwischen sicherlich im Krankenhaus lag. Er hoffte inständig, dass sein Freund nicht lange dort bleiben musste. Wenn das Knie tatsächlich schwerer verletzt war, konnte er den Traum vom Ligafinale in vier Wochen jedenfalls aufgeben.
    »Ein Glück, dass wir so rechtzeitig los sind«, riss ihn Onkel Titus aus seinen Gedanken. »Jetzt bin ich nur gespannt, ob die Maschine pünktlich ist.«
    Bevor sie in Rocky Beach abgefahren waren, hatte er sich über die Ankunftszeit des Flugs aus Chicago erkundigt und erfahren, dass sie planmäßig landen würde. Gerade rechtzeitig, bevor der Verkehr endgültig zum Stehen kam, steuerte Onkel Titus eine Großtankstelle vor der Auffahrt zur Abflughalle an. Der Pächter war Stammkunde im ›Gebrauchtwaren-Center Titus Jonas‹ in Rocky Beach und hatte immer einen Parkplatz für ihn frei. Sie stiegen aus. Der Geräuschpegel war enorm. Autofahrer hupten, Menschen riefen durcheinander, aus den Lautsprechern dröhnten Durchsagen. Auf dem Weg zu dem langgestreckten, zweistöckigen Gebäude kamen sie nur langsam voran. Unten waren der Ankunftsbereich und die Gepäckausgabe untergebracht, oben die Abfertigungsschalter.
    »Was zwanzig Fluglotsen alles auslösen können«, sagte Justus, als sie das Getümmel sahen. Die Schlangen reichten bis vor die Abfertigungshalle hinaus.
    In der vergangenen Woche hatte es im Luftraum über Los Angeles einen Beinahe-Zusammenstoß zweier Maschinen im Inlandsverkehr gegeben. Die verantwortlichen Fluglotsen waren in der Öffentlichkeit scharf kritisiert worden. Ihre Kollegen erklärten sich solidarisch und legten die Arbeit mit der Begründung nieder, wer im Schichtdienst zwölf Stunden pro Tag Dienst am Radarschirm verrichte, müsse überlastet sein. Sie betraten die Ankunftshalle, in der es ebenfalls laut und dazu noch stickig war. Einige Transparente informierten darüber, dass die Fluglotsen nicht für mehr Geld, sondern mehr Erholungszeit und für die Einstellung von zusätzlichem Personal streikten.
    Onkel Titus und Justus kämpften sich durch eine Traube von Wartenden zur Anzeigetafel vor. Die Maschine aus Chicago befand sich tatsächlich bereits im Anflug. Vorbei an einigen Geschäften und einem völlig überfüllten Stehcafé gingen sie Richtung Flugsteig 9 und postierten sich an der Absperrung.
    »Hab’ ich Jimboy eigentlich schon mal gesehen?«, fragte Justus.
    Onkel Titus schüttelte den Kopf. »Tante Mathilda und ich waren nach seiner Geburt in Chicago. Aber da gab es dich noch nicht.«
    Über die komplizierten Verwandtschaftsverhältnisse war Justus bereits von seiner Tante Mathilda eingehend aufgeklärt worden: Seine Mutter und Jimboys Vater hatten einen gemeinsamen Vater, der wiederum ein Bruder von Onkel Titus’ Vater war. Für Justus’ Computerhirn war das eine Kleinigkeit. Als Justus aber auch Peter und Bob erklären wollte, wie er mit Jimboy verwandt sei, hatten sie abgewinkt und gemeint, es sei ihnen egal, wessen Blut durch Jimboys Adern fließe.
    »Ich bin gespannt, ob wir uns ähnlich sehen«, fuhr der Erste Detektiv fort.
    »Kann ich mir kaum vorstellen«, sagte Onkel Titus lachend. Sein schwarzer Schnurrbart zitterte. »Derny, Jimboys Vater, ist ein richtiger Riese. Zwei Köpfe größer als alle anderen in der Familie. Von ihm hat
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