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Furious love

Furious love

Titel: Furious love
Autoren: Nancy Sam u Schoenberger Kashner
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Remembered nach dem Stück, mit dem ihre Theaterkarriere begonnen hatte, beschreibt Susan Strasberg, wie sie sich im Bad der Garderobe versteckte und beobachtete, wie Bloom und Burton sich umarmten, und wie sie, damals neunzehn Jahre alt, nach dieser Szene am Boden zerstört und gedemütigt in ihr Hotel zurückkehrte.) Ref 223

    Trotz ihrer Enttäuschung erkannte Bloom, dass Burton in der Rolle des Jimmy Porter herausragend war – sie war ihm wie auf den Leib geschrieben.
    Als Jimmy konnte er auf sein Gespür für soziale Ungerechtigkeit zurückgreifen. Er hat die Große Depression erlebt, die Armut seiner Familie, die Krankheiten seiner Brüder von den Jahren, die sie unter Tage in den walisischen Kohlebergwerken verbracht haben. Richard war sich zweifellos im Klaren darüber, welches Glück er gehabt hatte, dieser körperlichen Arbeit entronnen zu sein. Ich hatte jedoch immer den Eindruck, dass er angesichts der unerschütterlichen Beständigkeit seiner Familie unter dem Gefühl von Unzulänglichkeit litt, dass ihm das Schauspielerleben »bequem« vorkam, und er sich durch den Beruf entmännlicht fühlte. Ref 224
    Dies könnte möglicherweise ein Grund für seine ständigen Frauengeschichten gewesen sein.
    Zum dritten Mal begegneten sich Bloom und Burton im Januar 1965, als sie beide für die Leinwandadaption von John le Carrés erstem Bestseller Der Spion, der aus der Kälte kam vor der Kamera standen. Regie führte Martin Ritt, der früher auf der schwarzen Liste gestanden hatte. Gedreht wurde in den Shepperton-Studios in London und an Originalschauplätzen in Dublin. Es war kein unbeschwertes Wiedersehen. Bloom sah ihn erneut mit anderen Augen. Inzwischen war er weltberühmt, auf der Höhe seines Schaffens, der bestbezahlte Schauspieler und unübersehbar verheiratet mit »einer der schönsten Frauen der Welt«. Doch sie hatte das Gefühl, als habe er das Versprechen von Größe nicht eingelöst und erzählte der Klatschkolumnistin Sheilah Graham, Burton habe sich »überhaupt nicht verändert, höchstens körperlich. Er trank immer noch, prahlte, kam zu spät und rezitierte noch dieselben Gedichte wie mit dreiundzwanzig. Offensichtlich befand er sich auf dem Weg, ein großer Star zu werden, was
nicht dasselbe ist wie ein großartiger Schauspieler. Er hat das wohl durcheinandergebracht.« Ihre Meinung änderte sich jedoch, nachdem sie seine Darstellung des der Welt überdrüssigen, stets einen Trenchcoat tragenden Alec Leamas in Der Spion, der aus der Kälte kam gesehen hatte – die sie als »genial« bezeichnete. Ref 225
    Nach einem Lunch mit Martin Ritt und Claire Bloom in London vertraute Burton seinem in jenem Jahr neu begonnenen Tagebuch im Ledereinband an, Clarie sei »nervös, aber okay« gewesen. Ein echtes Problem stellte nicht Bloom dar, sondern Elizabeth Taylors Eifersucht. »Burton stand mit beiden im Ring und es war ein beinharter Kampf«, schrieb Melvyn Bragg. Der Name von Blooms Rollenfigur wurde sogar von »Liz« in »Nan« geändert, um unnötige Anspielungen auf Burtons berühmte Ehefrau zu vermeiden. Als die Idee, dass Elizabeth Claires Rolle spielen könnte, diskutiert wurde, kam man zu dem Ergebnis, dass sie einfach ein zu großer Star war, um überzeugend eine Bibliothekarin spielen zu können – sie hätte die ganze Produktion aus dem Lot gebracht. Ref 226 Ref 227
    »Taylor war sehr aufgebracht, als ich wieder in Richards Leben auftauchte«, schreibt Bloom. »Sie war bei unseren gemeinsamen Szenen immer in der Nähe. Auf ihren schrillen, befehlenden Ruf ›Richard!‹ eilte er stets zu ihr.« Während des ganzen Drehs rief Elizabeth auf diese Weise nach Richard, und Claire hatte Spaß daran, diesen durchdringenden Schrei nach Aufmerksamkeit zu imitieren. Bloom hatte den Eindruck, es habe Elizabeth »extrem gestört, dass ich da war«. Vielleicht fürchtete sie, dass die junge Kollegin immer noch heimlich in ihren einstigen Liebhaber verschossen war. Vertraute sie Burton? Ref 228
    Bloom bemerkte auch, dass Burtons Trinkerei ihren Tribut forderte. »So wie der Geist des robusten Bergarbeitersohns, den ich kannte und liebte, war auch die Spannung in seinen Muskeln verschwunden.« Ihr fiel auf, dass sein Händezittern nur durch Mittagdrinks beruhigt werden konnte. Sie fand auch, dass sein einst so bemerkenswertes Erinnerungsvermögen nicht mehr so gut war wie zuvor, außerdem benötigte er mittlerweile Karteikarten mit Stichworten, die strategisch auf dem ganzen Set
verteilt wurden. Dieser
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