Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Funkelnde Leidenschaft

Funkelnde Leidenschaft

Titel: Funkelnde Leidenschaft
Autoren: Susan Johnson
Vom Netzwerk:
sich verhalten sollten. Diesen Experten konnten sie nicht entfliehen. Deshalb würde der Kampf an Ort und Stelle stattfinden.
    Da Hyde ein berüchtigt guter Messerkämpfer war, wußte Hazard auch, wenn er zuerst töten mußte. Der Mexikaner, nicht minder gefährlich, würde der nächste sein.
    Während sie durch den Bach ritten, spähten sie immer wieder nach allen Seiten. Noch zehn Meter, und er konnte ungehindert schießen. Neben sich hörte er Blaze atmen. Er selbst hielt die Luft an und zählte die Schritte der Pferde.
    Beeilt euch, drängte er stumm, noch fünf Schritte – vier – drei – los, Hyde, weiter … Dann krümmte sich sein Finger zweimal um den Abzug, und zwei Männer stürzten von verschreckten Pferden, die sich aufbäumten und schrill wieherten.
    Die Weißen galoppierten ans Ufer und gingen in Deckung.
    »Jetzt fängt der Spaß an, Blaze«, murmelte Hazard.
    »Sind das Yancys Männer?«
    »Genau. Wie gut kannst du schießen?«
    »Natürlich nicht so gut wie ihr Absarokee auf den Rücken eurer galoppierenden Ponys.«
    »Das würde ich auch gar nicht von dir verlangen.«
    »Aber Papa hat mir immerhin beigebracht, bei hundert Schüssen neunzigmal ins Schwarze zu treffen.«
    »Du verblüffst mich immer wieder.«
    »Und damit mir das auch weiterhin gelingt, erklär mir jetzt, wie wir hier wieder rauskommen.«
    Er schaute zu dem Wäldchen hinüber, wo sich die beiden Weißen versteckten. »Kein Proviant, kein Wasser – allzulange dürfen wir nicht im Schatten dieses Felsens bleiben. Natürlich können sie uns belagern. Sie haben Zeit, wir nicht. Sobald Yancy herausfindet, daß wir nicht in der Kutsche sitzen, reitet er sofort zurück. Ich gehe jetzt hinunter und erledige die beiden. Nimm das Gewehr und gib mir Deckung. Wir müssen uns beeilen. Um die Jagdgründe der Lakota zu erreichen, brauchen wir etwa vier Stunden. Von dort aus werden wir mühelos nach Hause gelangen.«
    Aufmunternd nickte er ihr zu, verließ den Schlupfwinkel und verschwand aus Blazes Blickfeld.
    Das Gewehr auf eine Felskante gelegt, spähte sie zum Wäldchen hinüber. Zehn Minuten lang hörte und sah sie nichts. Dann sprang Hazard plötzlich auf die Lichtung zwischen den Felsen und dem Bach.
    Dieses kühne Manöver lockte die beiden Männer sofort aus der Reserve. Atemlos nahm Blaze den Feind zu seiner Linken ins Visier. Sie fand keine Zeit, um nachzudenken, konnte nur handeln, und so drückte sie ab, während Hazard mit beiden Colts auf den Mann feuerte, der direkt vor ihm aus einem Gebüsch sprang.
    Kreischende Raben und Finken flogen empor, entrüstet über die Störung ihres friedlichen Idylls.
    Nach dem Krachen der Schüsse herrschte tödliche Stille. Langsam verzog sich der Pulverrauch. Beide Revolver schußbereit, ging Hazard vorsichtig zu den beiden Männern und vergewisserte sich, daß sie tot waren. Dann untersuchte er die Leichen der Fährtenleser, die im Bach lagen, die Gesichter nach unten.
    Erst danach warf er Blaze eine Kußhand zu. Zehn Minuten später ritten sie nach Nordnordwest, ausgerüstet mit vier zusätzlichen Pferden, Proviant und Waffen. Bis sie ans Ziel gelangten, würden diese Vorräte reichen.
    Blaze hatte die Lederhose angezogen, die Hazard bei der letzten Kutschenstation gekauft hatte, und er ritt Hydes Indianerpony.
    »Mit dir verschanze ich mich jederzeit in einem Hinterhalt«, bemerkte Hazard. Den frischen Wind im Gesicht, galoppierten sie über das wogende Büffelgras hinweg. »Hätte ich gewußt, wie verdammt tüchtig die Bostoner Ladies sind, wäre ich schon früher mit ein paar Debütantinnen in die Wildnis gezogen.«
    »Nur zu deiner Information – die anderen sind nicht halb so tüchtig. Also brauchst du diesem Versäumnis nicht nachzutrauern.«
    »Das will ich ja gar nicht bestreiten, bia. Du bist einzigartig.« Liebevoll berührte er ihren Arm.
    In der nächsten Stunde erörterten sie die weiteren Pläne, die aber nur den Dreitageritt durch das Lakota-Gebiet betrafen. An andere Probleme wollten sie vorerst nicht denken.
    Yancy war immer noch am Leben. Und im Absarokee-Dorf wartete Blue Flower auf die Rückkehr ihres Bräutigams.
    Blaze hatte ihr Erbe verloren, und es würde Wochen dauern, bis es Hazard möglich wäre, die Mine vom Schutt zu befreien. Aber obwohl die Hindernisse unüberwindlich schienen, wollten sie ihr Liebesglück nicht trüben lassen.
    Als sie das Land am Powder River erreicht hatten, ritten sie nur tagsüber. Hazard kannte viele Höhlen und schmale Schluchten, wo sie
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher