Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Funkelnd wie ein Diamant

Funkelnd wie ein Diamant

Titel: Funkelnd wie ein Diamant
Autoren: TERESA HILL
Vom Netzwerk:
bisschen umsehen, wo wir schon einmal hier sind? Was schadet es denn?“
    „Der nächste Stollen liegt in über dreißig Metern Tiefe.“
    „Ich weiß.“
    Sie hörte sich an, als würde sie sich darüber freuen.
    Dann wurde ihm etwas bewusst. „Sie wissen es? Was soll das heißen?“
    „Ich weiß es von den Plänen.“
    „Sie haben Pläne von der Mine?“, fragte Travis verblüfft.
    „Natürlich. Die Menschen, die diese Stollen angelegt haben, haben sie gezeichnet. Natürlich sind sie nicht so genau wie die heutigen Pläne, aber wenn man solche historischen Dokumente sucht, findet man sie auch. Von den Wissenschaftlern, die diese Höhlen erkundet haben, gibt es ebenfalls welche. Wie gesagt, das hier ist kein Hirngespinst. Ich bin Wissenschaftlerin. Und Sie könnten mir helfen.“
    „Warum sollte ich das tun?“
    Sie zuckte mit den Schultern. „Wegen des Geldes? Angeblich ist hier eine mit Juwelen verzierte Truhe voller spanischer Münzen versteckt. Silbermünzen. Selbst ein Cowboy muss doch einsehen, was das für eine Chance ist. Mit einem solchen Vermögen könnten Sie sich eine eigene Ranch kaufen, wenn Sie das wollen. Und … Sie müssten mir gar nicht helfen, sondern … einfach nur niemandem erzählen, dass ich hier war. Dass ich noch mal zurückgekommen bin und weitergesucht habe. Ich würde Sie dafür bezahlen, dass Sie den Mund halten.“
    „Sie würden noch mal in die Mine gehen? Allein?“, fragte Travis ungläubig.
    „Ja. Sie könnten oben bleiben, nur für den Fall, dass ich in Schwierigkeiten gerate. Sie bräuchten nur jemanden anzurufen. Ich habe Freunde, die mich herausholen würden.“
    Travis fluchte leise. „Sie sind verrückt, ein solches Risiko einzugehen.“
    „Manche Menschen gehen in ihrem Leben nie Risiken ein, das finde ich viel schlimmer.“
    Er schüttelte den Kopf. „Ich denke gar nicht daran, hier unten mit Ihnen zu diskutieren. Los, steigen Sie schon auf die Leiter.“
    Paige hatte noch keine zwei Stufen auf der Leiter zurückgelegt, da gab es ein heulendes, pfeifendes Geräusch in der Mine.
    Und dann, als es kurz erstarb, war ein dumpfes Prasseln zu hören. Es hörte sich an, als würden harte Gegenstände aufeinanderprallen. Danach setzte das Heulen wieder ein.
    „Was zum Teufel ist das?“, fragte Travis, als sie beide erstarrten.
    Wenn es das war, was er befürchtete, wäre er bereits von einem herabstürzenden Felsbrocken getroffen worden. Es sei denn, die Katastrophe begann weiter unten oder oben in der Nähe des Eingangs und hatte sie nur noch nicht erreicht.
    „Wind“, sagte sie.
    „Wind – und was noch?“
    „Ich bin nicht sicher“, erwiderte seine tapfere Höhlenforscherin und klang schon nicht mehr so zuversichtlich wie vor einem Moment.
    Er fluchte. „Verschwinden wir von hier. Sofort.“
    Sie kletterte weiter und schien sich in der Dunkelheit wesentlich besser zurechtzufinden als er. Hastig folgte er. Als er den obersten Stollen erreichte, tastete sie nach seiner Hand, ergriff sie und zog ihn hinter sich her.
    Das unheimliche Heulen wurde immer lauter, und Travis rechnete noch immer damit, von einem herabstürzenden Felsbrocken getroffen zu werden, aber das passierte nicht.
    Stattdessen stieß er sich auf dem Weg nach draußen mehrmals den Kopf, weil er sich in dem niedrigen Stollen schneller bewegte, als ein Mann seiner Größe es tun sollte. Die Menschen, die hier Silber gesucht hatten, mussten deutlich kleiner gewesen sein.
    Kurz vor dem Eingang glaubte Paige, Regen riechen zu können, aber davon konnte das dumpfe Prasseln kaum stammen.
    Dass sie im Freien waren, merkte Travis erst nach einigen Sekunden, denn unter dem Felsvorsprung war es fast so dunkel wie im Stollen. Das Gestein bildete ein natürliches Dach, das sie vor den außer Kontrolle geratenen Elementen schützte.
    Der Himmel war nahezu schwarz und alles um sie herum wie in einen grauen Nebel gehüllt. Verblüfft starrte Travis auf die weißen Golfbälle, die über den Boden zu hüpfen schienen.
    Hagel.
    Er hämmerte auf den Fels und die Erde und prallte mehrmals zurück, bis er schließlich liegen blieb. Der Sturm schien zuzunehmen, und sein Pferd war längst weg. Das Tier hatte den Wetterumschwung rechtzeitig gespürt und war nach Hause galoppiert.
    Travis und die Frau fanden eine Stelle, an der sie aufrecht stehen konnten, und pressten sich an die Felswand unterhalb des Vorsprungs. Er atmete schwer, blutete aus einem Kratzer am Kopf und fühlte, wie ihm das Adrenalin durch den ganzen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher